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2.3.1. Defekte der Ovario- oder Oogenese<br />

II. 2. Ergebnisse<br />

Prozesse der frühen Embryonalentwicklung sind bei Insekten, wie bei vielen an-<br />

deren Tiergruppen abhängig von Faktoren, die während der Oogenese im Ei depo-<br />

niert werden (Heming, 2003). Die Oogenese und das Ovar sind also nicht nur im<br />

Sinne der Fortpflanzung wesentlich für die Entwicklung, es werden auch die geneti-<br />

schen Vorraussetzungen der Embryogenese geschaffen. Das Ovar von Tribolium<br />

gehört dem telotroph-meroistischem Typus an, wo im Gegensatz zu polytroph-<br />

meroistischen Ovaren wie bei Drosophila, Nährzellen zur Versorgung des Embryos<br />

in einem Tropharium verbleiben und nicht mit der wachsenden Oozyte in einem<br />

Follikel gruppiert sind (Büning, 1994; Trauner und Büning, 2007). Im Gegensatz zur<br />

Situation bei Drosophila ist über die Oogenese und die Entwicklung des Ovars bei<br />

Tribolium noch wenig bekannt, iBeetle wird hier also helfen einen noch wenig er-<br />

forschten Prozess zu verstehen.<br />

Sechs pupale und vier larvale Injektionen des Pilot-Screens führten zu Defekten<br />

der Oogenese oder der Ovarentwicklung selbst (Abb. 33, Abb. 34). Zeigten die<br />

injizierten Tiere eine reduzierte Eiproduktion wurden die Ovare präpariert, fixiert und<br />

am Fluoreszenzmikroskop analysiert.<br />

Während des iBeetle-Screens werden die Ovare nur bei niedriger Vergrößerung<br />

auf ihre Morphologie hin untersucht. Dies ist ausreichend um eine Einordnung in eine<br />

von drei Kategorien zu erlauben. Zeigen die Ovare einen sogenannten „held egg“-<br />

Phänotyp (Abb. 33, B) wird dies nicht als spezifischer Effekt dokumentiert. In einem<br />

solchen Fall ist die vermeintlich verminderte Eiproduktion offenbar auf Störungen der<br />

Eiablage zurückzuführen, einem komplexen Prozess, in dem sich Veränderungen auf<br />

vielen Ebenen auswirken können (Sisodia und Singh, 2005) und der nicht im Fokus<br />

von iBeetle steht. Ein solcher Phänotyp trat nach sieben der larvalen und sechs der<br />

pupalen Injektionen auf, wobei nur eine dsRNA (# 82) den Effekt in beiden Injektio-<br />

nen zeigte. Schon die Häufigkeit weist darauf hin, dass diese gestörte Oviposition<br />

vielfältige Ursachen haben kann. Außerdem zeigt sie die Bedeutung der morphologi-<br />

schen Analyse der Ovare für die Sensitivität der Detektion potentieller Oogenese-<br />

oder Ovariogenese-Kandidatengene. Mehr als die Hälfte der Injektionen, die zu<br />

verminderter Legeleistung führten, konnten so als unspezifisch bzw. uninteressant<br />

erkannt werden.<br />

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