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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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II. 2. Ergebnisse<br />

zu trennen. So könnten beispielsweise nur noch starke Defekte, die vermutlich in<br />

Zusammenhang mit der Ovarentwicklung stehen, als „Ovaratrophie“ („small ovary“)<br />

bezeichnet werden. Alle übrigen Fälle morphologischer Veränderungen (z.B. das<br />

Fehlen reifer Follikel) würden dann als Oogenese-Defekte kategorisiert. Fälle ohne<br />

morphologische Veränderungen könnten „potentielle Oogenese-Defekte“ genannt<br />

werden. Die Abwesenheit von erkennbaren morphologischen Defekten sollte nach<br />

wie vor nicht zu einer Kategorisierung als Wildtyp führen, und für die Auswertung<br />

durch Fachleute dokumentiert werden.<br />

176<br />

In einigen Fällen ist bei der Präparation der Ovare feststellbar, dass die betroffe-<br />

nen Tiere keinerlei Fettkörper enthalten und das Abdomen wie ausgetrocknet wirkt.<br />

Diese Tiere sind offensichtlich nicht oder mangelernährt (kachektisch) und sterben<br />

meist im weiteren Verlauf. Die Ovare solcher Käfer zeigen ebenfalls keine entwi-<br />

ckelnden Oozyten, was höchstwahrscheinlich eine Folge der Mangelernährung ist. In<br />

Drosophila wurde gezeigt, dass Mangelernährung sogar zu Apoptose in der Keim-<br />

bahn führt (Mazzalupo und Cooley, 2006). Die Injektionen, die zu diesen Effekten<br />

führen werden deshalb als „letal/kachektisch“ und nicht als Oogenese-Phänotyp<br />

gewertet.<br />

Nur eines der hier als Oogenese-relevant gefundenen Gene ist in Flybase<br />

(http://flybase.org/) bereits mit einem Effekt auf die Fertilität von Drosophila Weib-<br />

chen annotiert (lethal (3) 87Df, RNA-# 20, Abb. 34 B), für ein weiteres wurde eine<br />

Expression in bestimmten dorsalen Follikelzellen beschrieben (X-box binding protein<br />

1, RNA-# 41, Abb. 33 D; (Souid et al., 2007). Außerdem wurden mit dem Gen zur<br />

RNA mit der Nummer 3 einem in den automatischen Annotationen der Genom-<br />

Projekte von Tribolium und Drosophila (Adams et al., 2000; Tribolium Genome<br />

Sequencing Consortium, 2008) vorhergesagten Gen unbekannter Funktion und<br />

Homologie, und dem Gen zu Nummer 85, für das kein Drosophila-Homolog identifi-<br />

ziert werden konnte, bisher unbekannte Faktoren mit einer Funktion verknüpft. Hier<br />

zeigt sich also bereits die Fähigkeit iBeetles zur Identifikation neuer wichtiger Fakto-<br />

ren.<br />

Interessanterweise führten vier der sechs dsRNAs, die nach pupaler Injektion De-<br />

fekte der Oogenese hervorriefen (RNA-Nummern 41, 55, 90, 117) nach larvaler<br />

Injektion zu larvaler Letalität. So könnten die beobachteten Ovar-Phänotypen auch<br />

eine sekundäre Folge von allgemein reduzierter Fitness darstellen, die nach pupaler<br />

Injektion weniger stark zu Tage tritt. Die Berücksichtigung der Ergebnisse beider

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