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Zusammenfassung<br />

Zusammenfassung<br />

Tribolium castaneum ist ein herausragendes Modellsystem der vergleichenden<br />

Entwicklungsbiologie (EvoDevo) und entwickelt sich seit der Sequenzierung seines<br />

Genoms zum wichtigen Forschungsobjekt unterschiedlicher Zweige der Insektenbio-<br />

logie. Dies wurde unter anderem durch die Nutzbarkeit einer systemischen RNA-<br />

Interferenzantwort zur einfachen Analyse von Genfunktionen möglich.<br />

Im ersten Kapitel dieser Arbeit verwendete ich diese Methoden, um die Rolle von<br />

nanos und pumilio, in Drosophila beides Gene der posterioren Gruppe, für die frühe<br />

embryonale Musterbildung in Tribolium zu untersuchen. Im zweiten Kapitel stelle ich<br />

die Entwicklung und Erprobung einer Methode vor, die RNAi für einen genomweiten<br />

Screening-Ansatz zur Identifizierung neuer Entwicklungsgene nutzt.<br />

Die antero-posteriore Regionalisierung des Langkeim-Embryos von Drosophila<br />

melanogaster wird durch lokalisierte Polaritätsfaktoren initiiert. Daran ist der von<br />

posterior nach anterior verlaufende NANOS-Gradient beteiligt, der gemeinsam mit<br />

PUMILIO wesentlich für die Ausbildung abdominaler Segmentanlagen ist. Um he-<br />

rauszufinden inwieweit diese Zusammenhänge auch in Kurzkeim-Insekten konser-<br />

viert sind, habe ich die Rolle von nanos und pumilio in Tribolium untersucht. Ich<br />

konnte zeigen, dass beide Gene tatsächlich auch in Tribolium eine Rolle für die<br />

abdominale Segmentierung spielen. Allerdings ist dies offenbar nicht auf eine Funkti-<br />

on innerhalb der blastodermalen Regionalisierung, sondern vielmehr auf eine Inter-<br />

aktion mit dem terminalen System zurückzuführen. Außerdem konnte ich einen<br />

Effekt von nanos und pumilio auf die Bildung anteriorer Segmente nachweisen.<br />

Dieser unerwartete Einfluss auf die Musterbildung innerhalb der Kopfanlage scheint<br />

durch eine Beteiligung an der Regulation anteriorer Gap-Gen-Domänen vermittelt zu<br />

werden. Die Aufgaben der Tribolium-Orthologen zu nanos und pumilio unterscheiden<br />

sich somit von ihrer Rolle in Drosophila, was vermutlich auf die speziellen Erforder-<br />

nisse der Kurzkeim-Entwicklung zurückzuführen ist.<br />

Der Kandidaten-Gen-Ansatz, der im ersten Teil dieser Arbeit verfolgt wurde und<br />

während der letzten zehn Jahre äußerst erfolgreich war, stößt bei der detaillierten<br />

Analyse vieler Prozesse der Tribolium-Biologie an immanente Grenzen. Um diese zu<br />

überwinden und Tribolium als Modellsystem weiter zu etablieren, haben deutsche<br />

Tribolium-Wissenschaftler einen genomweiten RNAi-Screen auf den Weg gebracht:<br />

iBeetle. Im zweiten Teil dieser Arbeit stelle ich die Entwicklung eines Konzepts zur<br />

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