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II. 3. Diskussion<br />

Screen keine teure, dauerhafte und arbeitsintensive Stammhaltung der Linien mit<br />

interessanten Phänotypen, was noch schwerer wiegt, da diese Stammhaltung in<br />

Tribolium wegen des Mangels an Balancer-Chromosomen äußerst aufwändig ist<br />

(Berghammer et al., 1999a). Ebenfalls nicht nötig ist die sehr zeitintensive Identifizie-<br />

rung der betroffenen Gene. In einem RNAi-Screen als einer Methode der reversen<br />

Genetik (Adams und Sekelsky, 2002) ist das Zielgen der injizierten dsRNA bereits<br />

zum Zeitpunkt des Screens bekannt. Schließlich kommt der Frage der Saturierung<br />

nur mehr eine untergeordnete Rolle zu, da diese nun leichter zu bestimmen und zu<br />

beeinflussen ist, als das bei klassischen genetischen Screens der Fall war (Pollock<br />

und Larkin, 2004). Die Kombination aus cDNA-basierter und Genom-Annotations-<br />

basierter Genauswahl sollte dazu führen, dass nahezu alle Tribolium-Gene für iBeet-<br />

le verfügbar sind.<br />

Obwohl der Pilot-Screen von dieser Saturierung natürlich weit entfernt ist, konn-<br />

ten dennoch weitere Vorteile bereits bei dessen Durchführung illustriert werden. So<br />

erlaubt beispielsweise die larvale Injektion von dsRNA die Analyse von Entwick-<br />

lungsprozessen während der Metamorphose, ohne von einer eventuellen embryona-<br />

len Funktion der untersuchten Gene verhindert zu werden, was in klassischen gene-<br />

tischen Screens ein Problem darstellt (St Johnston, 2002). Bereits im Pilot-Screen<br />

führten beispielsweise die RNAs #8 und 78 (similar to rac, similar to thioredoxin-like<br />

protein, Abb. 36, Abb. 37) nach larvaler Injektion zu Defekten der pupalen Flügel<br />

bzw. der adulten Beine, nach pupaler Injektion aber zu frühembryonaler Letalität. Ein<br />

weiteres Beispiel in diesem Zusammenhang stellen die neu gefundenen Metamor-<br />

phose-Phänotypen der für embryonale Funktionen bekannten Positiv-Kontrollen dar<br />

(Abb. 38).<br />

Während des Pilot-Screens wurde zudem deutlich, dass eine relativ kleine Zahl<br />

injizierter Tiere ausreicht, um die Screen-Ziele zu erreichen. Auch dieser Punkt ist ein<br />

Vorteil eines RNAi- gegenüber einem genetischen Screen. Durch die hohe Penet-<br />

ranz der RNAi genügen wenige Tiere zur Auswertung. In klassischen genetischen<br />

Screens ergibt sich hingegen schon aus den nötigen Kreuzungen, dass nur 1/3 bis<br />

1/4 der untersuchten Tiere die Mutation homozygot tragen (St Johnston, 2002).<br />

Unter Ausnutzung dieser Vorteile sollen durch iBeetle drei übergeordnete Ziele<br />

erreicht werden. Erstens sollen durch die Detektion interessanter Genfunktionen in<br />

Tribolium die Grundlagen für neue und bisher in Drosophila vernachlässigte For-<br />

schungsrichtungen gelegt werden. Zweitens sollen Kandidatengene für wichtige<br />

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