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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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II. 1. Einleitung<br />

Im Vergleich zur Verwendung der transgenen RNAi-Konstrukte in Drosophila<br />

(Dietzl et al., 2007) sind in Tribolium nicht einmal Kreuzungen im Vorfeld nötig, was<br />

die Durchführung zusätzlich vereinfacht.<br />

Nachdem optimierte dsRNAs für jedes annotierte Gen etabliert worden sind,<br />

können auf dieser Grundlage durchgeführte Screens oder Teile davon jederzeit<br />

wiederholt werden. Außerdem können weitere Screens mit anderen Fragestellungen<br />

ebenfalls unter Verwendung dieser dsRNA-Kollektion durchgeführt werden.<br />

Durch die hohe Penetranz der Tribolium-RNAi (Bucher et al., 2002) ist ein RNAi-<br />

Screen auch bei der Auswertung der Phänotypen effizienter. Während aufgrund der<br />

Kreuzungsschemata bei einem klassischen genetischen Screen für embryonale,<br />

zygotische Genfunktionen beispielsweise nur 1/4 der vorhandenen Larven homozy-<br />

got für die Mutation sind (St Johnston, 2002), können in iBeetle im Bestfall nahezu<br />

100 % der Tiere einen Phänotyp zeigen.<br />

Außerdem ermöglicht RNAi die Analyse von Genfunktionen in verschiedenen<br />

Stadien, was wiederum die Effizienz erhöht. Ein gemeinsames Problem aller<br />

Screenansätze ist nämlich, dass bei Pleiotropie, die häufig bei Entwicklungsgenen<br />

auftritt (Miklos und Rubin, 1996), nur der früheste Phänotyp detektiert werden kann<br />

(St Johnston, 2002). Während man versucht diese Schwierigkeit in genetischen<br />

Screens durch die Verwendung klonaler Methoden zu lösen, kann systemische RNAi<br />

einfach in späteren Stadien eingesetzt werden, um somit beispielsweise auch die<br />

Analyse der Prozesse während der Metamorphose systemisch im gesamten Orga-<br />

nismus durchzuführen.<br />

Der systemische Effekt der RNAi erlaubt zudem bei der Untersuchung embryona-<br />

ler Prozesse sowohl die maternalen als auch die zygotischen Anteile einer Genfunk-<br />

tion auszuschalten und so einen vollständigen Funktionsverlust zu erreichen. In<br />

klassischen Drosophila-Screens, die entweder die zygotische oder über klonale<br />

Methoden die maternale Genfunktion untersuchen (Nüsslein-Volhard und Wie-<br />

schaus, 1980; Schüpbach und Wieschaus, 1986), kann es vorkommen, dass der<br />

zygotische Verlust einer Genaktivität durch das Vorhandensein des maternalen<br />

Proteins ganz oder teilweise ausgeglichen wird, wie zum Beispiel im Fall des posteri-<br />

oren CAUDAL-Gradienten (Macdonald und Struhl, 1986).<br />

RNAi führt in der Regel nicht zu gleich starken Defekten in allen untersuchten<br />

Tieren, d.h. als Ergebnis eines Experiments ist in der Regel eine phänotypische<br />

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