Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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II. 2. Ergebnisse<br />
eine verlängerte Larvalphase, wie sie ebenfalls nach larvaler RNAi beschrieben<br />
wurde (Suzuki et al., 2009), konnte aber nur bei 4 von 9 Tieren beobachtet werden.<br />
Diese Beispiele machen deutlich, dass die Sensitivität des iBeetle-Screens massiv<br />
von den definierten Schwellenwerten für die Mindest-Frequenz eines auftretenden<br />
Phänotyps abhängen wird.<br />
Vier der Positiv-Kontroll-Injektionen führten zu stärkeren Defekten als den bisher<br />
beschriebenen. Nach pupaler empty-spiracles(ems)-RNAi fanden sich in den Präpa-<br />
raten statt Larven mit subtilen Defekten der Antennen (Schinko et al., 2008), nur<br />
unbefruchtete oder wenig entwickelte Eier. In Anbetracht der normalerweise schwa-<br />
chen Defekte nach pupaler ems-RNAi (Schinko et al., 2008), muss davon ausgegan-<br />
gen werden, dass es sich in diesem Fall um ein Artefakt handelt. Möglicherweise war<br />
hier eine Kontamination der Positiv-Kontroll-RNA vorhanden, oder suboptimale<br />
Bedingungen innerhalb des betroffenen Wells (Verschmutzung etc.) störten die<br />
Verpaarung der Tiere.<br />
distal-less und sex-combs-reduced-pRNAi führte neben den veröffentlichten<br />
Phänotypen (Curtis et al., 2001; Suzuki et al., 2009) auch zu schwer zu interpretier-<br />
baren Kutikularesten. Diese zusätzlichen Phänotypen könnten natürlicherweise<br />
sporadisch auftretenden Abberationen darstellen. Solche Defekte finden sich zu<br />
einem gewissen Anteil in jeder Präparation. Angesichts weiterer, durch die RNAi<br />
hervorgerufener Defekte, könnten diese möglicherweise ebenfalls als spezifische<br />
Effekte gewertet werden.<br />
Im letzten Fall, pupaler RNAi gegen orthodenticle, führte die Injektion zu einer<br />
höheren Penetranz des stärksten Phänotyps als bisher beschrieben. Kotkamp zeigt,<br />
dass nach otd-RNAi 70 % der Embryonen keine Kutikula mehr sezernieren können<br />
(Kotkamp et al., 2010). Hier war dies sogar bei 100 % der Fall, wobei in vielen emb-<br />
ryonales Gewebe nachweisbar war. Scheinbar handelte es sich hierbei also um eine<br />
äußerst effiziente Injektion.<br />
Interessanterweise führten sechs der Positiv-Kontroll-Gene im Rahmen des<br />
postembryonalen Screen-Teils zu bisher unbekannten Phänotypen (Abb. 38). Dies<br />
illustriert, dass wahrscheinlich viele der in der Embryonalentwicklung untersuchten<br />
Gene weitere Funktionen während der Metamorphose wahrnehmen.<br />
Die eingesetzten Positiv-Kontrollen konnten also nahezu vollständig erkannt wer-<br />
den und zeigen somit, dass durch das iBeetle-Prozedere das effektive Hervorrufen<br />
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