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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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II. 3. Diskussion<br />

phänotypische Hintergrund sollte vor Beginn des Screens sorgsam für die verwende-<br />

ten Stämme beschrieben und den Screenern zugänglich gemacht werden.<br />

204<br />

Die wichtigste Stellschraube für die Balance zwischen sensitiver Phänotypdetek-<br />

tion und der Falsch-positiv-Rate ist die Kategorisierung der beobachteten Defekte<br />

und die Definition dieser Kategorien. Fasst man die Grenzen der Kategorien sehr<br />

weit, wird man selbst schwach penetrante Phänotypen detektieren, aber auch etliche<br />

unspezifisch auftretende Defekte fälschlicherweise als potentiell interessant festhal-<br />

ten. Im Rahmen des Pilotscreens wurden durch die Auswertung der Positiv-<br />

Kontrollen und der unbekannten Fragmente solche Definitionen erarbeitet, die ich als<br />

Grundlage für den iBeetle-Hauptscreen empfehle. Die genauen Beschreibungen<br />

finden sich im Anhang. Für die meisten Kategorien halte ich eine Grenze von 50 %<br />

der untersuchten Tiere für sinnvoll. Tritt ein Defekt mit einer niedrigeren Frequenz<br />

auf, so gilt dieser zunächst als nicht signifikant. Allerdings empfehle ich, für jede<br />

Injektion auch die Möglichkeit einzuräumen, einen weniger penetranten Phänotyp<br />

anzugeben, der zwischen 25 und 50% der Tiere betrifft. Dies ermöglicht die Daten-<br />

bank auch nach weniger penetranten Phänotypen zu durchsuchen und stellt so die<br />

höchstmögliche Effizienz sicher. Außerdem erlaubt es die Detektion von Phänotypen,<br />

die von anderen Effekten, beispielsweise von Letalität, überdeckt werden. So führte<br />

beispielsweise die larvale Injektion eines Fragments mit Homologie zu dem Dro-<br />

sophila TGF-!-Rezeptor thickveins (RNA# 19) zu einer verlängerten Larvenphase in<br />

nur 37 % der Tiere, während die Injektion aufgrund der Zahl früh verstorbener Larven<br />

als larval letal gewertet wurde. Zudem kann dieser zusätzliche Phänotyp auch eine<br />

Hilfe bei der Priorisierung potentieller Kandidatengene sein, indem beispielsweise ein<br />

Phänotyp, der mit einer leichten Erhöhung der Letalität einhergeht, eine niedrigere<br />

Priorität erhalten würde, als einer, bei dem das nicht der Fall ist.<br />

Bei der Entscheidung über die Priorität eines potentiellen Kandidatengens, und<br />

damit der Frage nach der Wahrscheinlichkeit mit der ein beobachteter Defekt spezi-<br />

fisch ist, ist der Vergleich der Ergebnisse der beiden unabhängigen Injektionen eine<br />

unschätzbare Hilfe. Aufgrund des methodischen Aufwands des iBeetle-Screens ist<br />

es nicht möglich, echte Replikate im gleichen Umfang durchzuführen, wie sie in Zell-<br />

Kultur-Screens üblich sind (Zhang und Heyse, 2009). Dennoch wird die gleiche<br />

dsRNA während des Prescreens zweimal injiziert, und die Information dieser beiden<br />

Injektionen steht zur Beurteilung des betreffenden Gens zur Verfügung. So kann<br />

beispielsweise vermutet werden, dass ein wenig auffälliger Ovar-Phänotyp im pupa-

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