05.06.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

II. 1. Einleitung<br />

1.3. RNAi-Screens als Alternative zu klassischen genetischen<br />

136<br />

Ansätzen<br />

Seit den genetischen Drosophila-Screens nach embryonal-letalen Phänotypen<br />

der 80er Jahre (zusammengefasst in (Nüsslein-Volhard, 1994) sind solche geneti-<br />

schen Screens in großem Maßstab aus der Entwicklungsbiologie nicht wegzudenken<br />

(Patton und Zon, 2001; Jorgensen und Mango, 2002; St Johnston, 2002; Kile und<br />

Hilton, 2005). Seit einigen Jahren besteht durch RNAi eine Alternative zu diesem<br />

Ansatz, die ebenfalls in genomweitem Maßstab ihre Anwendung findet. In vivo RNAi-<br />

Screens zur Analyse von Genfunktionen wurden vor allem in C. elegans durchge-<br />

führt. Dort wurden Phänotypen der Embryonalentwicklung ebenso wie spätere Pro-<br />

zesse untersucht (Fraser et al., 2000; Gönczy et al., 2000; Sönnichsen et al., 2005).<br />

In Drosophila wurden wegen der fehlenden systemischen RNAi zunächst nur RNAi-<br />

Screens in Zellkultur durchgeführt, um beispielsweise bestimmte Signalwege zu<br />

analysieren, oder neue Genfunktionen für die Zellvitalität oder -morphologie zu<br />

entdecken (Kiger et al., 2003; Boutros et al., 2004; Baeg et al., 2005; DasGupta et<br />

al., 2005). Durch embryonale Injektion von dsRNAs wurde dann ein sehr arbeitsauf-<br />

wändiger Weg beschritten um embryonale RNAi-Phänotypen zu erzeugen (Koizumi<br />

et al., 2007), bis durch die Verfügbarkeit von genomweiten Kollektionen transgener<br />

RNAi-Konstrukte (Dietzl et al., 2007) auch in Drosophila die Möglichkeit entstand in<br />

vivo RNAi-Screens durchzuführen (Neely et al., 2010; Schnorrer et al., 2010). Diese<br />

Kollektion repräsentiert allerdings nur 88 % der Drosophila-Gene und die meisten<br />

produzierten Phänotypen scheinen nur hypomorphen Charakter zu haben (Dietzl et<br />

al., 2007).<br />

Durch die Verfügbarkeit des Tribolium-Genoms (Tribolium Genome Sequencing<br />

Consortium, 2008) ist es nun auch in Tribolium möglich, ein groß angelegtes Scree-<br />

ning-Projekt zu verwirklichen und damit die effektive RNAi-Maschinerie dieser Käfer-<br />

art auszunutzen (Bucher et al., 2002; Tomoyasu et al., 2008).<br />

Gerade in Tribolium kommen dabei einige Vorteile von RNAi-Screens im Ver-<br />

gleich zu genetischen Screens zum Tragen. Zunächst ist ein RNAi-Screen im Hin-<br />

blick auf Stammhaltung weniger aufwändig als genetische Screens. Es müssen<br />

keine mutanten Linien auf Dauer gehalten werden, was in Tribolium wegen des<br />

Mangels an Balancer-Chromosomen ein kompliziertes Unterfangen darstellt. Die<br />

Ergebnisse können in einer Datenbank dauerhaft aufbewahrt und der Öffentlichkeit<br />

zur Verfügung gestellt werden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!