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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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I. 2. Ergebnisse<br />

des Kopfes. Außerdem reagiert sie empfindlicher auf den Abbau der pumilio- als auf<br />

den der nanos-mRNA. Begleitet wird dieser Befund von der Tatsache, dass nur<br />

dsRNA des längsten nos-Fragments zu Defekten führte (s. 4.1).<br />

Bekanntermaßen führt RNAi gegen verschiedene Gene nicht in allen Fällen mit<br />

gleicher Effizienz zu Funktionsverlustphänotypen (Kennerdell und Carthew, 1998).<br />

Diese Effektivitäts-unterschiede könnten auf unterschiedliche Ursachen zurückzufüh-<br />

ren sein. Einerseits ist denkbar, dass die RNAi-Maschinerie (Meister und Tuschl,<br />

2004) für verschiedene dsRNAs bzw. mRNAs nicht gleich effizient arbeitet und somit<br />

das mRNA-Niveau unterschiedlich stark gesenkt wird. Zellkulturstudien an humanen<br />

Zellen zeigen, dass schon verschiedene siRNAs gegen die gleiche mRNA sehr<br />

unterschiedliche Effekte auf das mRNA-Niveau haben können (Holen et al., 2002).<br />

Die Autoren spekulieren, dass mRNA-bindende Proteine eine Ursache dieser Positi-<br />

onseffekte sein könnten. In Drosophila wird die nanos-mRNA lokalisiert und translati-<br />

onell reguliert, was durch postulierte und teilweise untersuchte RNA-bindenden<br />

Faktoren vermittelt wird (Wharton und Struhl, 1989; Bergsten und Gavis, 1999;<br />

Bergsten et al., 2001; Zaessinger et al., 2006; Jain und Gavis, 2008). Möglicherweise<br />

hemmt die Bindung solcher Faktoren die RNA-Interferenz in Tribolium. Andererseits<br />

sind unterschiedliche Prozesse sicherlich nicht gleich empfindlich gegenüber der<br />

Reduktion der einen oder anderen mRNA auf ein bestimmtes Niveau. Das bedeutet,<br />

dass die Schwellenwerte für die Ausprägung unterschiedlicher Phänotypen differie-<br />

ren, und von dem jeweiligen Gen und dem betroffenen Gewebe abhängen. Dies<br />

könnte auch der Grund für die Unterschiede in der Ausprägung der anterioren Defek-<br />

te in den RNAi-Experimenten sein.<br />

Die unterschiedliche Penetranz der Effekte insgesamt, sowie der Kopf- und der<br />

abdominalen Defekte legt nahe, dass durch die RNAi-Experimente kein vollständiger<br />

„knock-down“ erreicht wird. Um dies zu erreichen wurde versucht, den vollständigen<br />

Funktionsverlust durch gleichzeitige Inhibierung beider Genprodukte zu erreichen.<br />

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