Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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II. 3. Diskussion<br />
analysiert werden kann. Die in 2.1.1 und 4.2 beschriebenen Methoden erwiesen sich<br />
hierbei als hinreichend und notwendig, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei sind sie<br />
sensitiv genug, um trotz des hohen Durchsatzes nicht zu viele interessante Phänoty-<br />
pen zu verpassen. Im Rahmen des Pilot-Screens wurde nur eine der 30 Positiv-<br />
Kontrollen übersehen, nämlich die Transformation der Antenne zu beinähnlichen<br />
Strukturen nach spine-less-RNAi (Shippy et al., 2009; Toegel et al., 2009). Einige<br />
andere subtile, teilweise noch subtilere Phänotypen sind aber im Laufe des Screens<br />
erkannt worden, wie z.B. das Fehlen des distalen Teils der Antenne nach RNAi # 43,<br />
Veränderungen des Kopf-Borstenmusters nach labial-RNAi (Posnien und Bucher,<br />
2009) oder auch den adulten Phänotyp der spine-less-Transformation (Shippy et al.,<br />
2009). Wenn man den möglicherweise aufgrund des Injektionszeitpunkts ausgeblie-<br />
benen Ovarphänotyp nach pupaler piwi-Injektion (s. 2.2) mit einbezieht, ergibt sich<br />
eine Falsch-Negativ-Rate von 6,6 %. Mit einem solchen Anteil falsch negativer<br />
Ergebnisse muss gerechnet werden, er liegt in ähnlichen Bereichen oder sogar<br />
besser als bei anderen RNAi-Screens (Fraser et al., 2000; Sönnichsen et al., 2005;<br />
Neely et al., 2010; Schnorrer et al., 2010).<br />
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Somit kann davon ausgegangen werden, dass die Analysen geeignet sind, um<br />
Phänotypen mit hoher Sensitivität zu erkennen. Um aussagekräftige Daten über die<br />
Sensitivität jedes einzelnen Auswertungsschrittes bezüglich bestimmter Gruppen von<br />
Phänotypen zu erhalten, ist die Zahl der im Pilot-Screen bearbeiteten Injektionen<br />
aber nicht ausreichend. Darüber wird der Hauptscreen Aufschluss geben. Insgesamt<br />
kann festgehalten werden, dass alle Auswertungsschritte bereits während des Pilot-<br />
Screens erfolgreich eingesetzt wurden und somit prinzipiell geeignet sind, um neue<br />
Phänotypen zu detektieren.<br />
So wurden nach pupaler Injektion sowohl in der ersten, als auch in der zweiten<br />
Ablage Effekte der Injektionen festgestellt. Die Kutikula-Präparationen der ersten<br />
Ablage führten zur Detektion der embryonalen Phänotypen in Abb. 35. Die Auswer-<br />
tung der Lebendpräparate der zweiten Ablage ermöglichte die Detektion von drei<br />
dsRNAs, die zum Tod der Embryonen noch vor der Sekretion von Kutikula führten,<br />
und somit in den Kutikula-Präparaten der ersten Ablage nicht von unbefruchteten<br />
Eiern unterschieden werden konnten (Abb. 31). Zudem konnten durch die Analyse<br />
der Eimenge in der zweiten Ablage Defekte der Oogenese festgestellt werden (Abb.<br />
33). Leider konnten in den Lebendpräparaten keine neuen, an der Muskelentwick-<br />
lung beteiligten Gene gefunden werden. Die erfolgreiche Detektion des twist-