Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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I. 3. Diskussion<br />
gerufene Vernetzung der Proteine und RNA wieder zu lösen. Eine übermäßige<br />
Vernetzung könnte aber irreversibel sein (Masuda et al., 1999; Orlando, 2000).<br />
Wie schon in 2.2.2 erwähnt, ist es die wahrscheinlichste Erklärung, dass die na-<br />
nos Expressionstärke die Sensitivität der in-situ-Hybridisierung unterschreitet und so<br />
der Nachweis verhindert wird. Die RT-PCR Experimente zeigen, dass das nanos-<br />
Gen exprimiert und gespleißt wird (s. 2.2.2), lassen aber keine definitive Aussage<br />
über die Expressionsstärke zu. Tribolium-nanos-Expression konnte auch durch Real-<br />
time-PCR-Experimente nachgewiesen werden, wobei ein vergleichsweise niedriges<br />
Expressionslevel festgestellt wurde (Dr. Joel Savard, persönliche Mitteilung). Diese<br />
PCR-Methoden gelten, zumindest in anderen Systemen (Biedermann et al., 2004),<br />
als sensitiver im Vergleich zu colorimetrischer ISH. Eine Erklärung für ein niedriges<br />
nanos Expressionsniveau könnte das Fehlen von Polzellen und eines ausgeprägten<br />
Polplasmas in Tribolium bieten (Grünfelder, 1998). In Drosophila ist die nanos-mRNA<br />
zunächst auf das Polplasma und dann auf die Polzellen begrenzt (Wang und Leh-<br />
mann, 1991; Gavis und Lehmann, 1992). Ohne die Bildung eines Polplasmas unter-<br />
bleibt möglicherweise eine ausgeprägte Konzentrierung der für die primordialen<br />
Keimzellen nötigen Faktoren, was zu einer breiteren Verteilung der RNAs und niedri-<br />
gerer lokaler Konzentration führen könnte. Wenn man also von einer zu Drosophila<br />
konservierten posterioren Lokalisierung von nanos ausgeht, würde in einer Spezies<br />
ohne Polzellen auch eine weniger ausgeprägte Lokalisierung ausreichen, was die<br />
Detektion erschweren könnte. Die Ausbildung eines Gradienten ist natürlich auch<br />
von einer mRNA die sich innerhalb eines etwas größeren Bereichs des posterioren<br />
Embryos befindet möglich, ähnlich wie bei bcd am anterioren Pol von Drosophila-<br />
Embryonen (Berleth et al., 1988; St Johnston et al., 1989).<br />
In Zukunft können möglicherweise sensitivere Detektionsmethoden wie z.B. in-<br />
situ-RT-PCR (Abdel-Latief, 2007; Abdel-Latief et al., 2008), Reportergenkonstrukte<br />
oder Antikörper gegen das vollständige NANOS-Protein helfen, diese Lücke zu<br />
schließen.<br />
nanos-mRNA könnte lokalisiert sein<br />
Im Folgenden möchte ich die Möglichkeiten einer lokalisierten nanos-Aktivität be-<br />
sprechen, die es erlauben würden dem nanos/pumilio-Komplex räumliche Spezifität<br />
zu vermitteln.<br />
Die beschriebenen anterioren und posterioren Defekte erfordern nanos Aktivität<br />
an unterschiedlichen Orten des Tribolium-Embryos. Das Auftreten der posterioren<br />
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