Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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II. 3. Diskussion<br />
Verwendung der gleichen Promotoren für die RNA-Synthese und die vorherige<br />
Amplifikation der Matrizen erlangt der letzte Punkt besondere Bedeutung.<br />
Eine Beobachtung während der Durchführung des Pilot-Screens verdeutlicht die<br />
Wichtigkeit dieser Qualitätskontrollen. Die dort verwendeten dsRNAs wurden auf<br />
Basis von PCR-Produkten hergestellt, die Amplifikate der Inserts zufällig gewählter<br />
Klone einer embryonalen cDNA-Bank repräsentierten (4.1). Sieben dieser dsRNAs<br />
konnten nicht in die Auswertung einbezogen werden. In diesen Fällen führte eine<br />
Verunreinigung mit einem hunchback-Fragment unbekannter Herkunft zu hunch-<br />
back-spezifischen Phänotypen. Erst bei genauer Analyse der Sequenzierungen der<br />
als Matrizen für die dsRNA-Synthesen dienenden PCR-Produkte konnte die Konta-<br />
minations-Sequenz als zusätzliches Signal knapp über dem Hintergrundrauschen<br />
nachgewiesen werden. Das detektierte Fragment trug einen 120 bp-Abschnitt der<br />
hunchback-kodierenden Sequenz, der keinem der veröffentlichten oder in unserem<br />
Labor bekannten Tribolium-hb-Klone entsprach, und somit keine Kontamination aus<br />
unserem Labor darstellt. Außerdem kann eine Kreuzkontamination mit Fragmenten<br />
innerhalb des Pilotscreens ausgeschlossen werden, da das besagte Fragment nicht<br />
auf dem für die cDNA-Bank verwendeten Vektor basiert und hunchback nicht als<br />
Positiv-Kontrolle verwendet wurde.<br />
Vermutlich ist die Kontamination auf eine Verunreinigung des verwendeten<br />
cDNA-Bank-Phagen-Lysats mit einer sehr geringen Konzentration des unbekannten<br />
hb-Fragments zurückzuführen. Bei der Prozessierung der zufälligen Auswahl der<br />
Phagen-Klone wurde dann wahrscheinlich die in einem kleinen Teil der Proben<br />
enthaltenen DNA-Verunreinigung mitamplifiziert. Für diese Erklärung spricht, dass<br />
die cDNA-Bank Anfang der 90er Jahre im Rahmen von Arbeiten zu Tribolium-<br />
hunchback von Schröder hergestellt wurde (Wolff et al., 1995).<br />
Diese Befunde zeigen, dass durch die Verwendung von Amplifikationsschritten<br />
und wegen der effizienten RNAi-Maschinerie in Tribolium schon kleine Verunreini-<br />
gungen zu unerwünschten Effekten führen können, und somit die Qualitätskontrolle<br />
der dsRNA-herstellung besondere Aufmerksamkeit verdient.<br />
Sind die zu injizierenden ds-RNAs in der notwendigen Qualität vorhanden, sind<br />
auch bei der Durchführung der Screen-Arbeit einige übergeordnete Themen zu<br />
beachten. Zunächst ist es für das Gelingen des Screens und die Validität der erhal-<br />
tenen Ergebnisse sehr wichtig, dass die Ergebnisse der einzelnen Screener absolut<br />
vergleichbar sind. Hierzu muss sicher gestellt sein, dass einerseits alle Screener<br />
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