Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
sollten, sodass unsere Basis für die Menschenrechte sichtbar und markant ist und auch in<br />
Ländern mit Regimen fortgesetzt wird, die sich den Menschenrechten widersetzen wollen.<br />
Wir werden für unsere Arbeit für die Menschenrechte in diesem Haus häufig gelobt, aber<br />
ich lobe den Mut und die Courage der Menschenrechtsverfechter, mit denen wir uns<br />
tagtäglich treffen und reden, die ihr Leben für die Werte und Standards riskieren, die in<br />
unserer Welt universell und uns allen kostbar sind.<br />
Jules Maaten, im Namen der ALDE-Fraktion. – (NL) Frau Präsidentin, es ist stets schwierig,<br />
wenige Punkte in einer Entschließung wie dieser hervorzuheben, da sie sich ganz leicht in<br />
einen Weihnachtsbaum verwandeln kann. Der Berichterstatter hat jedoch hervorragende<br />
Arbeit geleistet und die Punkte, die er gerade angesprochen hat, wie die To<strong>des</strong>strafe, müssen<br />
in der Tat absolute Priorität bei all unseren Bemühungen auf dem Gebiet der Menschenrechte<br />
bleiben. Er hat somit vollkommen Recht mit seinen Ausführungen.<br />
Ich denke ebenfalls, dass dem Thema der Involvierung von Frauen in<br />
Menschenrechtsangelegenheiten schon zu lange zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt<br />
worden ist, zweifellos jedoch, was die Rolle von Frauen als „Menschenrechtsverfechter“<br />
anbelangt. Diesbezüglich geht meine Fraktion allerdings nicht so weit, Probleme bezüglich<br />
der Anwendung von sexistischer Sprache anzugehen. Ich denke nicht, dass man diese<br />
Probleme mit einer Art von Neusprech oder politischer Korrektheit lösen kann, es ist jedoch<br />
nur richtig, dass dieses Problem in die Agenda aufgenommen wurde.<br />
Dasselbe gilt auch für Kinder. Die Entschließung nennt einige sehr treffende Dinge über<br />
Kinder, und ich beziehe mich hier insbesondere auf den Text über Kindersextourismus.<br />
Was dieses besondere Thema anbelangt haben wir zusammen mit einigen anderen MdEPs<br />
eine Kampagne gestartet, die bisher über 37.000 Menschen im Internet unterzeichnet<br />
haben. Leider haben wir noch immer eine Situation, in der hunderte von europäischen<br />
Männern jede Woche nach Südostasien, Lateinamerika und Afrika fliegen, um dort Kinder<br />
- manchmal sehr kleine Kinder - zu missbrauchen, und es ist wirklich höchste Zeit, dass<br />
<strong>Europa</strong> an dieser Front aktiv wird.<br />
Ich bin erfreut zu sehen, dass Kommissar Barrot heute hier bei uns ist, da hauptsächlich er<br />
sich damit sehr stark befasst und einige sehr gute Vorschläge geliefert hat. Ich denke, das<br />
sendet ein wichtiges Signal aus.<br />
Menschenrechte sind noch immer so etwas wie das Aschenputtel der europäischen<br />
Außenpolitik. Wenn Sie sich unsere Außenpolitik ansehen, stellen Sie fest, dass sie noch<br />
immer stark von Handelserleichterungen und ähnlichem dominiert wird. Ich denke, dass<br />
Menschenrechten eine sehr viel höhere Priorität eingeräumt werden muss. Darüber hinaus<br />
möchte ich insbesondere die Kommission aufrufen, der Angelegenheit der Internetzensur<br />
mehr Aufmerksamkeit zu schenken, da die Mitgliedstaaten der vier größten Gruppen dieses<br />
Hauses eine Initiative für ein Gesetz für globale Online-Freiheit gestartet haben, basierend<br />
auf den Vorschlägen, die vom US-Kongress vorgebracht wurden.<br />
Ich verstehe, dass einige Kommissare, beispielsweise Frau Reding und Frau Ferrero-Waldner,<br />
daran Interesse gezeigt haben. Ich hoffe, dass wir diesbezüglich tatsächlich mit einigen<br />
konkreten Vorschlägen aufwarten können, und obgleich es wichtig ist, sofort zu handeln,<br />
müssen wir auch darauf vorbereitet sein, unseren europäischen Ansatz für Menschenrechte<br />
und Demokratie zu fördern.<br />
Konrad Szymański, im Namen der UEN-Fraktion. – (PL) Frau Präsidentin, wir behandeln<br />
hier heute erneut einen Bericht zu Menschenrechten, der unter dem Diktat der Ideologie<br />
06-05-2009