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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

abstimmen werden, ist in Wirklichkeit ein Anti-Konjunkturprogramm, das fast gar keinen<br />

sofortigen Wirtschaftsanreiz begründen wird. Wir haben Monate mit teilweise intensiven<br />

<strong>Verhandlungen</strong> mit dem EU-Rat verbracht. Leider haben sich die Mehrheit dieses <strong>Parlaments</strong><br />

sowie die Kommission einfach den Forderungen von Regierungen etwa aus Deutschland,<br />

den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich gebeugt, anstatt ihnen entgegenzustehen.<br />

Dieses Ergebnis ist sehr schlecht und hätte vermieden werden können. Wir hätten ein<br />

wirkliches Solidaritätsinstrument schaffen können, in dem die große Mehrheit der Mittel<br />

an jene Wirtschaftssysteme gegangen wäre, die sie am meisten benötigen: an unsere Freunde<br />

in Osteuropa. Wir hätten die wirtschaftliche Wirkung dieses Pakets durch die Verwendung<br />

innovativer Finanzinstrumente, wie Darlehensgarantien und öffentliche Banken oder die<br />

Europäische Investitionsbank steigern können. Dies hätte die 5 Milliarden EUR in 50-80<br />

Milliarden EUR in Investitionen verwandeln können, die wir derzeit für die europäische<br />

Wirtschaft benötigen. Wir hätten unsere Investitionen auf Bereiche mit direkter<br />

Arbeitsplatzschaffung konzentrieren können, wie etwa auf europäische Städte, die eine<br />

Renovierung von Gebäuden und von öffentlichen Transportmitteln prüfen, oder auf<br />

unabhängige Energiekonzerne, die in erneuerbare Energiequellen investieren oder auf<br />

unsere Industrien in <strong>Europa</strong>, die in Ökotechnologien investieren. Statt<strong>des</strong>sen haben Sie<br />

sich entschlossen, den Großteil dieser 5 Milliarden EUR auf altmodische Staatshilfe für<br />

jene zu konzentrieren, die es am wenigsten nötig haben: die großen Energie-Oligopole im<br />

Vereinigten Königreich, Deutschland und Frankreich.<br />

Anstatt ein starkes Zeichen zu setzen, machen wir das Fehlen politischen Mutes deutlich:<br />

rückgratlose europäische Institutionen, die sich den Launen national engstirniger<br />

Regierungen gebeugt haben.<br />

Leider haben wir keinen mutigen und visionären Kommissionspräsidenten. Leider waren<br />

die Liberalen und Sozialisten in diesem Parlament nicht bereit, mit den Grünen zu kämpfen,<br />

um dieses Konjunkturpaket zu einem echten ersten Schritt auf dem Weg zu einem grünen<br />

New Deal zu machen. Bevor es in <strong>Europa</strong> Veränderung geben kann, müssen wir den<br />

Kommissionspräsidenten wechseln. Um diese Veränderung zu erreichen, müssen wir die<br />

Mehrheiten im <strong>Europäischen</strong> Parlament ändern. „Barroso Halt – Los grüner New Deal“:<br />

Das ist mehr denn je der richtige Slogan für die anstehenden europäischen Wahlen.<br />

Pedro Guerreiro, im Namen der GUE/NGL-Fraktion. – (PT) Mit Blick auf das so genannte<br />

5-Milliarden-Paket der <strong>Europäischen</strong> Union für das europäische Konjunkturprogramm ist<br />

es nützlich, an die von diesem Parlament verabschiedete Entschließung zur Halbzeitbilanz<br />

<strong>des</strong> Finanzrahmens 2007-2013 zu erinnern. Diese Entschließung besagt Folgen<strong>des</strong>: dass<br />

die Eigenmittelobergrenze 1,24 % <strong>des</strong> Bruttonationaleinkommens der EU in Zahlungen<br />

ausmacht und dass dies tatsächlich unter 1 % lag; dass je<strong>des</strong> Jahr bedeutende Margen unter<br />

der von dem mehrjährigen Finanzrahmen aufgestellten Obergrenze mit 29 Milliarden EUR<br />

in Zahlungen in den vergangenen drei Jahren bleiben; und dass große Spielräume zwischen<br />

der Obergrenze <strong>des</strong> mehrjährigen Finanzrahmens und der Obergrenze der EU-eigenen<br />

Mittel mit über 176 Milliarden EUR von 2010 bis 2013 bestehen.<br />

In diesem Hinblick müssen wir uns fragen: Woran liegt es, dass wir in Anbetracht der sich<br />

verschlechternden Wirtschaftslage nicht wenigstens die von dem mehrjährigen<br />

Finanzrahmen zur Verfügung gestellten Mittel nutzen?<br />

Warum entscheidet sich die Europäische Union dafür, 2 Milliarden EUR von der<br />

Landwirtschaftsmarge abzuziehen, wenn tausende Landwirte immer größeren<br />

Schwierigkeiten gegenüberstehen?<br />

06-05-2009

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