Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Aufsicht der Finanzmärkte zu, die sich weit über die nationalen Grenzen hinaus entwickelt<br />
haben. Ich war ein großer Anhänger davon und ich hoffe, dass die Debatte darüber in der<br />
nächsten Legislaturperiode sehr intensiv weitergeführt wird.<br />
Die andere Akte zur Eigenkapitalrichtlinie (CRD) ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel<br />
für bessere Rechtssetzung nach der Lamfalussy-Methode, die wir in den 10 Jahren, in denen<br />
ich aktiv war, entwickelt haben. Ich werde die Ergebnisse unterstützen, weil wir ein starkes<br />
Zeichen an den Markt senden müssen, aber ich hätte einen prinzipienbasierteren Ansatz<br />
und transparentere Konsultierung im politischen Prozess bevorzugt. Das war der Druck,<br />
dieses hastige Ergebnis zu erhalten. Ich hoffe, dass am Ende dieses Jahres, wenn es eine<br />
umfassendere Überarbeitung der CRD geben wird, die Lamfalussy-Methode auch richtig<br />
berücksichtigt werden wird. Ich empfehle dringend, dass der Ausschuss für Wirtschaft und<br />
Währung diese Methode wieder einführt.<br />
In meiner letzten Rede möchte ich mich auch an das, was Frau Berès gesagt hat, anschließen<br />
und Herrn McCreevy sagen, dass es bedauernswert ist, dass das, was er getan hat, um diese<br />
Finanzmärkte zu regulieren, wirklich zu wenig und zu spät ist. Ich möchte meinen<br />
Kolleginnen und Kollegen im Ausschuss für Wirtschaft und Währung meine Anerkennung<br />
für ihre Kooperation in diesen vergangenen 10 Jahren ausdrücken. Ich hoffe, sie bekommen<br />
in der neuen Legislaturperiode einen Kommissar, der sich ausschließlich den Finanzmärkten<br />
widmet und ein Ressort verwaltet, dass sich wirklich auf dieses sehr wichtige Thema<br />
konzentriert, das uns in diese ernste Notlage heutzutage brachte, und der sich wirklich der<br />
Regulierung und europäischen Aufsicht der Finanzmärkte widmen wird.<br />
Udo Bullmann (PSE). - Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen! Wenn man<br />
einen Sumpf trockenlegen will, dann darf man nicht die dicksten Frösche fragen, wie sie<br />
es gerne hätten! Genau das ist das Problem mit dem Bericht zur Eigenkapitalrichtlinie, der<br />
heute auf dem Tisch liegt. Wenn wir in zehn oder zwanzig Jahren nicht auch noch Bad<br />
Banks gründen wollen, dann müssen wir die Banken und Finanzinstitute heute daran<br />
beteiligen, dass sie ein Geschäftsrisiko übernehmen, das nennenswert ist, wenn sie weiter<br />
mit kritischen Produkten handeln. Fünf Prozent sind nicht nennenswert!<br />
Kommissar McCreevy hat 15 Prozent ins Gespräch gebracht, hat sich dann durch die<br />
Industrie auf 5 Prozent herunterhandeln lassen, und der Rat hat mitgemacht – dabei hat<br />
dieses Europäische Parlament nicht wirklich eine gute Figur gemacht! Wir deutschen<br />
Sozialdemokraten werden für einen höheren Selbstbehalt stimmen, so wie wir auch für<br />
die Weiterführung der stillen Einlage stimmen werden, weil es eine unfaire<br />
Wettbewerbspolitik ist, hier ein Geschäftsmodell zu attackieren, und nichts mit<br />
Bankensanierung zu tun hat.<br />
Ich wünsche mir, dass wir hier einen vernünftigen Beschluss fassen, und dass wir nach<br />
dem 7. Juni auf jeden Fall ein Parlament haben werden, das mit mehr Courage und mit<br />
mehr Mumm eine klare Sprache bei der Sanierung <strong>des</strong> Finanzmarkts spricht.<br />
Antolín Sánchez Presedo (PSE). – (ES) Herr Präsident! Als erste Reaktion auf die<br />
Finanzkrise von August 2007 sollte die Verabschiedung dieser Richtlinie nicht verzögert<br />
werden. In Anbetracht der Umstände sollte sie mit Vorsicht angewandt werden, um<br />
Kehrtwenden zu vermeiden, und sie sollte von einer ambitionierteren Überarbeitung in<br />
Übereinstimmung mit internationalen Entwicklungen begleitet werden.<br />
Die Finanzinstitutionen verlangen eine solide Kapitalgrundlage und müssen in<br />
ausgeglichener Art und Weise durch eine harmonisierte Definition von Eigenmitteln,<br />
06-05-2009