Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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06-05-2009<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
den viele Abgeordnete einigen ihrer Kolleginnen und Kollegen und den Kandidatinnen<br />
und Kandidaten entgegenbringen.<br />
Außerdem kann derzeit nichts eine mit dem ältesten Abgeordneten unglückliche politische<br />
Fraktion davon abhalten, diesen mit einem älteren Abgeordneten zu ersetzen.<br />
Astrid Lulling (PPE-DE), schriftlich. – (DE) Ich habe nicht für die generelle Änderung<br />
der Geschäftsordnung <strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong> gestimmt, weil im Bemühen, einen ältesten<br />
Abgeordneten mit Namen Le Pen als Vorsitzenden zu verhindern, eine unelegante, wahrhaft<br />
widersinnige Lösung gefunden wurde, obwohl es eine akzeptable Lösung für all jene<br />
gegeben hätte, die sich für eine Angleichung der Geschlechterpolitik aussprechen.<br />
Wir hätten daher Artikel 11 mit folgendem Text ersetzen können: „Alternativ wird die<br />
Rolle <strong>des</strong> Präsidenten vom ältesten anwesenden männlichen Abgeordneten oder von der<br />
ältesten anwesenden weiblichen Abgeordneten bis zur Verkündigung der Personenwahl<br />
<strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong> übernommen. Die wechselweise Reihefolge beginnt mit der ältesten<br />
weiblichen Abgeordneten.“<br />
Auf diese Weise hätten wir den Vorsitz Le Pens als ältester Abgeordneter verhindern können,<br />
ohne die Geschäftsordnung dieses Hauses zu killen und ein Verfahren anzunehmen, das<br />
in keinem anderen Parlament eines demokratischen Lan<strong>des</strong> besteht.<br />
Das ist eine Schande. Persönlich habe ich mehr Vertrauen in die französische Wählerschaft.<br />
Ich hoffe, es wird die Wahl von Herrn Le Pen verhindern und diese Aktion daher als sinnlos<br />
erscheinen lassen.<br />
Andreas Mölzer (NI), schriftlich. − Gerade die EU, die sich Demokratie, Toleranz und<br />
Meinungsfreiheit auf die Fahne heftet, scheint es selbst damit nicht so genau zu nehmen.<br />
Ganz gleich, ob beim Selbstbestimmungsrecht der Völker, bei Beitrittskriterien oder bei<br />
Lösungsansätzen für Probleme der Gegenwart, es wird mit zweierlei EU-Maß gemessen,<br />
je nachdem, was gerade genehm ist.<br />
Und wer nicht den Vorgaben der Political Correctness entspricht, wer dem EU-Establishment<br />
nicht genehm ist, wer unliebsame Realitäten in der EU aufzeigt, der wird ausgegrenzt, für<br />
den sollen auf einmal andere Regeln gelten. Am Grundsatz „Idem ius omnibus“ – gleiches<br />
Recht für alle – darf nicht gerüttelt werden, wenn die EU nicht noch mehr in die politisch<br />
korrekte Scheinheiligkeit abgleiten will. Persönliche Animositäten dürfen nicht für quasi<br />
„Anlassgesetzgebung“ herangezogen werden.<br />
Andrzej Jan Szejna (PSE), schriftlich. – (PL) Die vom Berichterstatter vorgeschlagenen<br />
Änderungsanträge erlauben eine bessere Flexibilität der Regeln bezüglich <strong>des</strong> Registers der<br />
Dokumente <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong> und vereinfachen die Geschäftsordnung. Darüber<br />
hinaus zielen einige darauf ab, die Geschäftsordnung an neue Regeln und die gegenwärtige<br />
Praxis anzupassen.<br />
Eine der wichtigsten Änderungen ist es, dem Präsidenten <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong> die<br />
Macht zu geben, nationale Parlamente (von Staaten, die einen Vertrag über den Beitritt<br />
eines Staates zur Europäische Union abgeschlossen haben) einzuladen aus den Reihen<br />
ihrer eigenen Abgeordneten eine Anzahl von Beobachtern zu bestimmen, die gleich der<br />
Anzahl der zukünftigen Sitze ist, die diesem Staat im <strong>Europäischen</strong> Parlament zugewiesen<br />
würde. Diese Beobachter nehmen an den Sitzungen <strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong> bis zum Inkrafttreten<br />
<strong>des</strong> Beitrittsvertrags teil, und haben das Recht, in den Ausschüssen und politischen<br />
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