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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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06-05-2009<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

nicht gutheißen, und wenn der Rat solche Entscheidungen trifft, und wenn die Kommission<br />

durch Herrn Barroso so etwas in die Welt setzt, dann muss ernsthaft dafür Sorge getragen<br />

werden, dass klar ist, wo das Geld herkommt. Nur das ist eine wirklich überzeugende<br />

Politik, mit der wir auch vor die Bürger treten können. Im Moment ist das Geld leider noch<br />

nicht da. Auch die Mitgliedstaaten müssen sich noch einmal bewegen, damit wir wirklich<br />

klarmachen können, dass dies ein Beitrag zu einer besseren Strukturpolitik und zu mehr<br />

Solidarität in <strong>Europa</strong> ist. Und man muss dann gemeinsam dazu beitragen, damit es auch<br />

verwirklicht werden kann.<br />

Andreas Mölzer (NI). - Frau Präsidentin, die Europäische Union hat zwar Förderungen<br />

für ländliche Regionen eingeführt, gleichzeitig aber der Landflucht durch die<br />

Maastricht-Vorgaben grenzlosen Liberalisierungseifer und dem damit einhergehenden<br />

Abbau der ländlichen Infrastrukturen Vorschub geleistet.<br />

Nach dem Chrysler-Sterben und der Schließung von Polizeistationen und Schulen werden<br />

dank EU-verordneter Deregulierung bald auch die Postämter schließen. Die Kommission<br />

will nun offenbar weiter Sterbehilfe leisten. Sollten tatsächlich ab 2014 die Förderkriterien<br />

unterdurchschnittliche Wirtschaftskraft und Landflucht wegfallen, dann könnte dies vielen<br />

benachteiligten Gebieten den To<strong>des</strong>stoß versetzen. Das ist meines Erachtens ein Anschlag<br />

auf alle Landregionen, den wir nicht durchgehen lassen sollten. Wir brauchen gleichwertige<br />

Lebensbedingungen in der Stadt und auf dem Land, sonst sind in <strong>Europa</strong> bald nicht mehr<br />

nur einzelne Landstriche, sondern ganze Täler verwaist.<br />

Förderkürzungen sind da sicherlich der falsche Weg, wenn wir einen vitalen ländlichen<br />

Raum und kleinbürgerliche Strukturen sichern wollen. Der ländliche Raum kann aber<br />

nicht allein durch Agrarförderungen am Leben erhalten werden. Das Bauernsterben der<br />

letzten Jahre beweist dies mehr als deutlich. Die Förderungen für benachteiligte Gebiete<br />

sind nicht zu kürzen, sondern zu erhöhen. Klein-, Mittel- und Biobauern müssen überleben<br />

und die Lebensmittelsouveränität sollte unbedingt aufrechterhalten werden. Wenn die EU<br />

sich nicht bald davon abbringen lässt, primär die Massentierhaltung und Großgrundbesitzer<br />

– wie etwa die britische Queen – zu fördern, dann ist es höchste Zeit für eine<br />

Renationalisierung oder eine zumin<strong>des</strong>t teilweise Renationalisierung der Landwirtschaft.<br />

Neil Parish (PPE-DE). - Frau Präsidentin, darf ich dem Kommissar sehr dafür, uns dies<br />

heute Vormittag gezeigt zu haben, sowie Frau Stavreva sehr für ihren Bericht danken?<br />

Es ist sehr wichtig, dass wir uns mit diesem „5-Milliarden“-Paket befassen. Darf ich der<br />

Kommission recht offen sagen, dass wenn sie in Zukunft ein 5-Milliarden-Paket angehen,<br />

sie wahrscheinlich etwas mehr Zustimmung vom Rat erhalten sollten, bevor wir soweit<br />

kommen. Ich verstehe, dass es nicht immer einfach ist, den Rat dazu zu bringen, dem Geld<br />

zuzustimmen, wir müssen aber wissen, ob dieses Geld am Ende kommen wird. Ich vermute,<br />

es wird, und ich denke, es kann tatsächlich sehr gut genutzt werden.<br />

Es besteht kein Zweifel daran, dass Landwirtschaft für das Land sehr wichtig ist, aber es<br />

gibt dort draußen auch viele andere Betriebe. Insbesondere im Fall von kleineren<br />

Bauernhöfen braucht man ein zusätzliches Einkommen. Gerade Breitband bedeutet, dass<br />

viele kleine Unternehmen in ländlichen Gebieten entwickelt werden können. Sobald<br />

Breitband verfügbar ist, können die Verbindungen in einigen der ländlichsten Gegenden<br />

der <strong>Europäischen</strong> Union sehr gut sein. Breitband könnte auch wesentlich sein, um<br />

Unternehmen zu helfen, in Landwirtschaft, Tourismus und all jenen Geschäftsfeldern<br />

voranzugehen, die mit dem Internet verbunden sind.<br />

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