Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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06-05-2009<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Gründen der Religion oder <strong>des</strong> Glaubens, der Berufsunfähigkeit. <strong>des</strong> Alters oder der sexuellen<br />
Ausrichtung bei Beschäftigung und Beruf. Rats-Richtlinie 2000/43/EG führt das Prinzip<br />
der Gleichbehandlung von Personen durch, ungeachtet <strong>des</strong> rassischen oder ethnischen<br />
Ursprungs bei einer großen Anzahl an Bereichen einschließlich Beschäftigung,<br />
Selbstständigkeit, Berufsausbildung, sozialer Sicherheit,Bildung und Zugang zu Waren<br />
und Diensten einschließlich Unterbringung.<br />
Zusätzlich untersucht der Rat derzeit eine neue Kommissionsvorlage, die darauf abzielt,<br />
den Schutz gegen Diskriminierung sogar noch weiter auszudehnen. Die Vorlage für eine<br />
Rats-Richtlinie über die Durchführung <strong>des</strong> Prinzips der Gleichbehandlung von Personen,<br />
ungeachtet deren Religion oder Glauben, Alter oder sexueller Ausrichtung würde den<br />
Schutz gegen Diskriminierung aufgrund von Religion oder Glaube, Behinderung, Alter<br />
oder sexueller Ausrichtung auf Bereiche jenseits der Beschäftigung ausdehnen. Am 02.<br />
April 2009 stimmte das <strong>Europa</strong>parlament für die Kommissionsvorlage gemäß dem<br />
Beratungsverfahren, und Diskussionen über die Entwurfsrichtlinie finden weiterhin im<br />
Rat statt.<br />
Gestatten Sie mir, daran zu erinnern, dass der Rat und das Parlament im letzten Frühjahr<br />
erfolgreich eine Einigung in erster Lesung über den Vorschlag der Kommission zur<br />
Schaffung eines <strong>Europäischen</strong> Jahrs zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung<br />
für 2010 aushandelten. Zu dieser Zeit hätten nur wenige von uns das Ausmaß der<br />
bevorstehenden Wirtschaftskrise einschätzen können. Allerdings ist es jetzt im Nachhinein<br />
klar, dass die Kommission, der Rat und das Parlament absolut richtig darin lagen, sich auf<br />
die Probleme der Armut und der sozialen Ausgrenzung zu konzentrieren.<br />
Schließlich untersucht der Rat eine Reihe von Entschließungsentwürfen über die<br />
Chancengleichheit von Männern und Frauen der Altersgruppe über 50, die von der<br />
tschechischen Präsidentschaft vorgelegt wurden. Es wird erwartet, dass diese<br />
Entschließungen durch den Rat im Juni angenommen werden. Dies wird eine weitere<br />
Gelegenheit für den Rat sein, seinen Einsatz für die Sicherstellung, dass unsere älteren<br />
Mitbürger aktiv am Leben teilnehmen können und würdevoll im Alter leben, nochmals<br />
zu bekräftigen.<br />
Im Rahmen der aktuellen EU-Präsidentschaft ist die Konferenz über soziale Dienstleistungen<br />
betitelt mit „Soziale Dienstleistugen“: ein Werkzeug zur Mobilisierung der<br />
Arbeitnehmerschaft und zur Stärkung <strong>des</strong> sozialen Zusammenhalts' wurde dieses Jahr im<br />
April in Prag abgehalten. Die Konferenz betonte die Bedeutung der sozialen Dienstleistungen<br />
für die aktive Einbeziehung von Menschen, die von sozialer Ausgrenzung bedroht und<br />
vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind.<br />
Der Bereich der sozialen Dienstleistungen wird auf der einen Seite aufgrund von<br />
ökonomischen und demografischen Veränderungen das wichtige Feld der neuen<br />
Arbeitsgelegenheiten werden, insbesondere für Frauen und ältere Arbeitnehmer, und er<br />
hilft auf der anderen Seite den Nutzern der sozialen Dienstleistungen, selbst ihre<br />
Arbeitsplätze zu behalten.<br />
Die Konferenz führte grundsätzliche Startpunkte für weitere gesamteuropäische<br />
Diskussionen über die Rolle der sozialen Dienstleistungen in der Gesellschaft ein. Obwohl<br />
die Arten, soziale Dienstleistungen zu liefern, die Kompetenzteilung und das Konzept der<br />
finanziellen Nachhaltigkeit in den EU-Mitgliedstaaten unterschiedlich geregelt sind, gab<br />
es viel Übereinstimmung unter den Konferenzrednern über die Rolle und die Ziele der<br />
sozialen Dienste.<br />
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