Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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06-05-2009<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
präventiver Einschüchterung bestraft. Glücklicherweise wurden die drei Chinesen, mit<br />
denen ich später sprach, in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder freigelassen.<br />
Solche Fälle lassen sich verhindern, wenn die Kommission und das Parlament angemessen<br />
handeln, wie Herr Jarzembowski ausgeführt hat. Ich bedanke mich bei ihm dafür, dass er<br />
dies erwähnt hat. Für mich ist dies ein überzeugender Beweis dafür, dass die Europäische<br />
Union effektiv sein kann, was den Schutz von Menschenrechten anbelangt. Das gibt uns<br />
Hoffnung für die Zukunft.<br />
José Ignacio Salafranca Sánchez-Neyra (PPE-DE). – (ES) Frau Präsidentin, der uns von<br />
Herrn Obiols i Germà vorgelegte Bericht zu Menschenrechten in der Welt zeigt das<br />
umfassende und dauerhafte Engagement dieses <strong>Parlaments</strong> für die Sache der Menschenrechte<br />
in der Welt; wie ich bereits bei anderen Gelegenheiten gesagt habe, diese Sache darf nicht<br />
nur für eine Region, ein Land oder einen Kontinent gelten, sondern muss von globaler oder<br />
universeller Natur sein.<br />
Der Bericht über den Status der Menschenrechte hat uns mit einer Situation in Ländern<br />
wie dem Iran, China oder Russland, in Guantánamo und in andern Ländern, wie<br />
beispielsweise Kuba, konfrontiert, in denen die Ausübung der grundlegenden Rechte nicht<br />
zugelassen wurde. Das fragliche Problem bezog sich darauf, dass die Gruppe, die als „Damas<br />
de Blanco“ (Damen in Weiß) bekannt sind, ihr eigenes Land weder verlassen noch in ihr<br />
eigenes Land einreisen durften, um den Sakharov-Preis in Empfang zu nehmen; ähnliche<br />
Missbräuche gibt es in anderen Ländern, wie beispielsweise in Nicaragua und Venezuela,<br />
die das Thema einer separaten Entschließung sein werden, über die morgen abgestimmt<br />
wird. Diese Situation zeigt uns, wie weit wir trotz unserer Bemühungen noch davon entfernt<br />
sind, eine Achtung der Menschenrechte in allen Regionen der Welt zu erreichen.<br />
Frau Präsidentin, ich möchte gern auf den Änderungsantrag einiger meiner Kolleginnen<br />
und Kollegen zu sprechen kommen, die dieses Parlament gebeten haben, das Oberhaupt<br />
einer Institution zu verurteilen, die sich trotz all der Fehler, die ihr in über zwei<br />
Jahrtausenden unterlaufen sein mögen, und für die sie sich bei vielen Gelegenheiten<br />
entschuldigt hat, als wahrhaft entschlossener Verteidiger der Menschenwürde erwiesen<br />
hat. Die Tatsache, dass der Papst als geistlicher Führer von hunderten von Millionen<br />
Menschen und als dem Oberhaupt eines souveränen Staates seine Meinung zu einer heiklen<br />
aktuellen Angelegenheit nicht ehrlich und ohne dafür verurteilt zu werden, kundtun kann,<br />
erscheint mir, offen gesagt, als ein Akt der Intoleranz. Frau Präsidentin, ich glaube, dass<br />
der Änderungsantrag grotesk ist.<br />
Ich habe mit den Verfassern dieses Änderungsantrags bei anderen Gelegenheiten<br />
zusammengearbeitet, aber ich denke, dass sie bei dem derzeitigen Änderungsantrag<br />
Adjektive und Nomen beziehungsweise Nebensächliches mit Grundsätzlichem verwechseln.<br />
Ich glaube, dass hier das grundsätzlich Richtige ist, die Meinung von anderen zu respektieren,<br />
selbst wenn sie nicht der eigenen entspricht, ohne dabei jemanden zu verurteilen, und,<br />
Frau Präsidentin, das bedeutet auch, die Schatten, die ein Bild wirft, nicht mit dem Bild an<br />
sich zu verwechseln.<br />
Maria Eleni Koppa (PSE). - (EL) Frau Präsidentin, die Debatte im <strong>Europäischen</strong> Parlament<br />
über die Menschenrechte in der Welt ist einer der wichtigsten Punkte im politischen Prozess.<br />
Die Union kann jedoch ihren Einfluss, was die Verteidigung der Menschenrechte in der<br />
Welt anbelangt, nur geltend machen, wenn sie auf diesem Gebiet Maßstäbe von innen<br />
setzt.<br />
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