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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

weniger als ein unblutiger Coup d’Etat. Herr Pöttering sagt, dass eine Million irischer Wähler<br />

450 Millionen Europäern nicht im Weg stehen können. Er hat recht. Dann sollen die<br />

450 Millionen über den Vertrag abstimmen. Großbritannien wird „Nein“ stimmen. Aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach werden Frankreich und Deutschland „Nein“ stimmen, aber Sie<br />

wagen es nicht, die Menschen abstimmen zu lassen, da Sie ihre Antwort schon kennen. In<br />

Großbritannien wurden außer acht alle 646 MP gewählt, weil sie einem Volksentscheid<br />

wohl gesonnen waren, unsere diskreditierte Labour-Regierung hat jedoch ihr Versprechen<br />

skandalös gebrochen.<br />

Lassen Sie mich meine Kolleginnen und Kollegen rechtzeitig benachrichtigen. Wir in der<br />

Britischen Konservativen Partei werden einen Volksentscheid über Lissabon zu einem<br />

Schlüsselthema in unserem Wahlprogramm machen. Wie werden einen Volksentscheid<br />

liefern und diesen jämmerlichen und blamablen Vertrag mausetot machen.<br />

Alain Lamassoure (PPE-DE). – (FR) Herr Präsident, meine Damen und Herren, die<br />

europäische Integration liefert uns gelegentlich Symbole, die anonyme Handlungsträger<br />

wie uns bewegen. Die letzte Abstimmung der parlamentarischen Amtszeit wird <strong>des</strong>halb<br />

über den letzten Änderungsantrag stattfinden, der gemeinsam von MdEP und nationalen<br />

MP dem europäischen Konvent vorgeschlagen wurde: Die Schaffung einer Bürgerinitiative<br />

auf der Ebene der <strong>Europäischen</strong> Union.<br />

Lassen Sie uns ihre Bedeutung nicht unterschätzen. Der Vertrag von Lissabon gibt den<br />

Bürgern selbst, gewöhnlichen Bürgern, dieselbe Befugnis zu politischer Initiative wie unser<br />

Parlament sie hat. Unsere Eigeninitiative-Berichte gestatten uns, die Kommission zum<br />

Handeln aufzufordern, uns eine Rechtsgrundlage vorzuschlagen, um eine neue Politik<br />

einzuführen oder eine bestehende anzupassen. Nun, die Bürger werden jetzt dasselbe tun<br />

können, wenn sie ausreichend viele sind und sie aus einer bedeutenden Anzahl von<br />

Mitgliedstaaten kommen.<br />

Ich gratuliere Frau Kaufmann zu der Art, auf die sie daran gearbeitet hat, den für ein Thema<br />

wie dieses offensichtlich notwendigen Konsens zu finden. Ihre Klärungen <strong>des</strong> Vertrags und<br />

der Verfahrensgarantien sind vernünftig. Die bedeutende Anzahl auf ein Viertel der<br />

Mitgliedstaaten festzusetzen, stimmt mit der für Regierungen gewählten Lösung im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Gebiets Freiheit, Sicherheit und Recht überein.<br />

Dieses neue Recht der europäischen Bürger gibt es in dieser Form in keinem unserer Länder.<br />

Die Union wird <strong>des</strong>halb sicherstellen, dass Schritte in Richtung direkte Demokratie<br />

unternommen werden. Nicht mal in Frankreich, um ein Beispiel zu nennen, trauen wir<br />

uns, so weit zu gehen. Wir haben unsere Verfassung letztes Jahr reformiert, aber eben dieses<br />

Recht auf gemeinsame Petition auf die lokale Ebene beschränkt.<br />

Lassen Sie uns hoffen, dass unsere politischen Parteien sich gegenseitig an ihrer<br />

Vorstellungskraft messen, und den besten Nutzen aus diesem neuen Recht ziehen, und<br />

lassen Sie uns vor allem hoffen, dass, über die Parteien hinaus, die Zivilgesellschaft dieses<br />

Recht ergreift: Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, Studenten – vor allem die<br />

mit Erasmus-Stipendien – Grenzarbeitnehmer, all die europäischen Bürger, die in einem<br />

anderen Land als ihrem eigenen leben, und die finden, dass die Gesetze, die wir hier<br />

verabschieden, vor Ort leider schlecht angewandt werden.<br />

In dieser Union <strong>des</strong> freien Verkehrs sind die einzigen Grenzen, die bleiben, die unserer<br />

politischen Debatten. Erneut gibt es leider keine europäische Wahlkampagne, sondern 27<br />

nationale Kampagnen, die auf einem europäischen Vorwand basieren.<br />

06-05-2009

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