Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Zugegebenermaßen sehe ich das Bedürfnis, in den rechtlichen Rahmen die Leistung externer<br />
Kompetenzen auf dem Gebiet einzuschließen, zu dem das spezifische Recht der<br />
vertraglichen und nichtvertraglichen Verpflichtungen und ebenso der ehelichen<br />
Angelegenheiten gehört. Es würde jedoch notwendig erscheinen klarzustellen, dass die<br />
vorgeschlagene Methode nicht nur bei sektoralen Vereinbarungen angewandt wird, die<br />
durch den begrenzten Umfang dieses Vorschlags bestimmt sind, sondern auch auf andere<br />
Vereinbarungen, wie etwa bilaterale Abmachungen und regionale Vereinbarungen zwischen<br />
einer begrenzten Anzahl von Mitgliedstaaten und benachbarten Drittländern - natürlich<br />
nur in sehr begrenzten Fällen, die spezifische Angelegenheiten angehen und mit der Absicht<br />
der Lösung lokaler Probleme.<br />
Ich war skeptisch, was das Bedürfnis zur Aufstellung der „Auflösungsklausel“ am 31.<br />
Dezember 2014 anbelangt, wenn die Europäische Kommission, entsprechend der<br />
vorgeschlagenen Verordnung, einen Bericht über die Anwendung der Entschließung bis<br />
zum 01. Januar 2014 vorlegen muss. Außerdem ist das Verfahren der Vertragsverhandlung<br />
mit Drittländern oftmals kompliziert und langwierig und lässt Mitgliedstaaten nicht viel<br />
Zeit, das neue Verfahren anzuwenden. Deshalb gestattet der Kompromissvorschlag für<br />
die Verordnung, die am 31. Dezember 2019 abläuft, einen umfassenderen und wirksameren<br />
Gebrauch <strong>des</strong> Verfahrens durch die Mitgliedstaaten.<br />
Trotz der abweichenden Meinung der <strong>Europäischen</strong> Kommission bin ich der Ansicht, dass<br />
die Kommission in ihrem Bericht über die Anwendung der Verordnung diese im<br />
Zusammenhang mit anderen Legislativinstrumenten, wie etwa der Brüssel-I-Verordnung,<br />
vorlegen sollte. Die vorgeschlagene Methode, die eine Zwei-Stufen-Kontrollfunktion auf<br />
Seiten der Kommission beinhaltet, wird zweifellos der Sicherung <strong>des</strong> Zusammenhalts mit<br />
demAcquis dienen. Ich habe jedoch versucht, die größtmögliche Flexibilität in dem<br />
vorgeschlagenen Verfahren und eine Verkürzung der Zeiten, die als Reaktionszeit der<br />
Kommission gedacht sind, und auch eine Verringerung der bürokratischen Last zu erreichen.<br />
Die demokratische Legitimierung und die Rolle <strong>des</strong> <strong>Europa</strong>parlaments stehen keinesfalls<br />
in Zweifel, und <strong>des</strong>halb bestehe ich auch darauf, dass das <strong>Europa</strong>parlament und die<br />
Mitgliedstaaten auf jeder Stufe über die Absicht eines Mitgliedstaates zur Aufnahme von<br />
<strong>Verhandlungen</strong> mit einem Drittland bis zur Schließung eines Vertrages informiert werden.<br />
Ich möchte betonen, dass das Verfahren zum Abschluss bilateraler Vereinbarungen mit<br />
Drittländern uns eine einzigartige Gelegenheit verschafft, zu zeigen, dass die Europäische<br />
Union fähig ist, Probleme ihrer Bürger in deren Interesse zu lösen, was besonders wichtig<br />
ist im Kontext der Wirtschaftskrise und <strong>des</strong> wachsenden Euroskeptizismus' in vielen<br />
Mitgliedstaaten. Folglich müssen wir, Herr Präsident, trotz gewisser Differenzen bei der<br />
Herangehensweise in einem spezifisch rechtlichen Sinne, hier unseren Pragmatismus<br />
zeigen, während wir natürlich den gemeinschaftlichen Besitzstand respektieren.<br />
VORSITZ: HERR VIDAL-QUADRAS<br />
Vizepräsident<br />
Gérard Deprez, Berichterstatter. – (FR) Herr Präsident, Kommissar, wie Herr Zwiefka<br />
gerade sagte, diskutieren wir gleichzeitig zwei Berichte, die von unterschiedlichem Umfang<br />
sind, aber derselben Logik angehören und identischen Verfahren unterliegen.<br />
Der erste, für den Herr Zwiefka der Berichterstatter ist – und ich möchte ihm für die von<br />
ihm erwiesene Höflichkeit und für seine Geduld angesichts einiger meiner Forderungen<br />
danken – bezieht sich auf einen Vorschlag für eine Verordnung unter dem<br />
06-05-2009