Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Wir lehnen Stammesschlächterei vehement ab, da sie den Konsens und die<br />
Entscheidungsfreiheit der einzelnen Mitgliedstaaten außer Acht lässt.<br />
Lydia Schenardi (NI), schriftlich. – (DE) Wir befürworten den Wunsch, die Richtlinie<br />
von 1993 in einer Weise zu ersetzen, welche die Bedingungen der Schlachtung in der<br />
gesamten <strong>Europäischen</strong> Union verbessert und standardisiert.<br />
Wir befürworten ebenfalls den Grundsatz, gemäß dem Tiere nur mit Methoden geschlachtet<br />
werden sollten, die den augenblicklichen Tod oder Tod nach Betäubung sicherstellen, aber<br />
wir sind absolut gegen die Idee, Ausnahmen im Rahmen religiöser Riten zuzulassen.<br />
Die öffentliche Meinung ist sehr empfindlich und lehnt unnötige, schmerzhafte Praktiken<br />
vollständig ab. Tolerieren wir sie dann im Namen der Religion, ungeachtet <strong>des</strong>sen, ob die<br />
Tiere vor der Tötung immobilisiert werden oder nicht?<br />
Strenge Gesetze, welche die Verifizierung der Praktiken gewährleisten, müssen eingeführt<br />
werden, um sicherzustellen, dass Tiere betäubt werden und das Bewusstsein nicht mehr<br />
erlangen können bevor sie sterben, aber es wäre sogar noch besser, diese Praktiken<br />
vollkommen zu verbieten. Sie stammen aus einer anderen Zeit und können mit Recht als<br />
barbarisch bezeichnet werden.<br />
Kathy Sinnott (IND/DEM), schriftlich . − Tiere vor Grausamkeit zu schützen ist eine<br />
äußerst wichtige Verantwortung. Allerdings werden einige der hier zur Verhinderung von<br />
Grausamkeit eingebrachten Vorschläge tatsächlich mehr Grausamkeit verursachen.<br />
Ich verweise insbesondere auf den Vorschlag, alle Schlachtungen in Schlachthäusern<br />
durchzuführen. Landwirte wären gezwungen, Tiere zu verladen und zu transportieren,<br />
sogar wenn diese krank oder alt sind, und solche Handlungen würden den Tieren Schmerz<br />
und Stress bereiten.<br />
Dieser Vorschlag trägt das Risiko ansteckender Krankheiten und Infektionen in sich.<br />
Manchmal ist es besser, Krankheiten durch Schlachtung am eigenen Hof in Schach zu<br />
halten, solange dies auf humanitäre Weise durchgeführt wird. Ich habe meine mündliche<br />
Erklärung nicht abgegeben.<br />
- Bericht: José Albino Silva Peneda (A6-0241/2009)<br />
Jan Andersson, Göran Färm, Anna Hedh, Inger Segelström und Åsa Westlund (PSE),<br />
schriftlich. − (SV) Unsere Fraktion der schwedischen Sozialdemokraten hat sich entschieden,<br />
für den Bericht (A6-0241/2009) und für die erneuerte soziale Agenda zu stimmen. Es ist<br />
ein guter Bericht und er legt neben anderen Dingen fest, dass wirtschaftliche Freiheiten<br />
und Regeln <strong>des</strong> Wettbewerbs niemals über fundamentale soziale Rechte triumphieren<br />
sollen.<br />
Allerdings enthält der Bericht auch Bedingungen für ein Min<strong>des</strong>tlohnsystem. Wir<br />
Sozialdemokraten glauben, dass es für jeden wichtig ist, einen Lohn garantiert zu<br />
bekommen, von dem man leben kann, und wir sind der Überzeugung, dass die EU dies<br />
unterstützen soll. Dies ist besonders wichtig, um uns zu ermöglichen, das Problem der<br />
„arbeitenden Armen“ zu bekämpfen. Wie sich Mitgliedstaaten dann entschließen, ihren<br />
Bürgerinnen und Bürgern ein anständiges Einkommen zu garantieren, und ob sie das durch<br />
die Gesetzgebung tun oder es den Sozialpartnern überlassen, es durch Kollektivverträge<br />
zu regeln, muss weiter von den Mitgliedstaaten selbst entschieden werden.<br />
06-05-2009