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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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06-05-2009<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

Vorschlag zur Änderung <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> Flüchtlingsfonds. Da sein Zweck die<br />

Sicherstellung der Finanzierung <strong>des</strong> Unterstützungsbüros ist, sollten beide Instrumente<br />

gleichzeitig angenommen werden.<br />

Der Rat hofft auch, dass eine frühe Vereinbarung bezüglich der Eurodac-Verordnung<br />

möglich sein könnte, da nur ein paar technische Verbesserungen von der Kommission<br />

vorgeschlagen werden, und diese sollten zum besseren Funktionieren <strong>des</strong> Systems beitragen.<br />

Die bis jetzt im Rahmen <strong>des</strong> Rates stattgefundenen Diskussionen bezüglich der anderen<br />

beiden Vorschläge - die Zusätze zur Aufnahmebedingungen-Richtlinie und die so genannte<br />

Dublin-Verordnung - zeigen an, dass die durch diese Vorschläge aufgeworfenen Fragen<br />

unzweifelhaft komplexer und schwieriger sind.<br />

Die Kommissionsvorschläge in Bezug auf die Aufnahmebedingungen-Richtlinie sind, wie<br />

die ehrenwerten Mitglieder wissen, dafür gedacht, die bestehende Richtlinie mit der Absicht<br />

zu ergänzen, die durch die Kommission in den letzten Jahren identifizierten Mängel zu<br />

beheben. Die Kommission denkt, dass der Ermessensspielraum, der den Mitgliedstaaten<br />

durch die geltende Richtlinie gewährt wird, zu groß ist, und dass dieser Umstand das Ziel<br />

der Sicherstellung entsprechender Empfangsbedingungen für Asylbewerber in allen<br />

Mitgliedstaaten unterminiert hat. Aus diesem Grund hat die Kommission eine Anzahl an<br />

Zusätzen vorgeschlagen, die sich um Dinge drehen wie etwa den Zugang zu Beschäftigung<br />

durch Asylbewerber, verbesserte materielle Aufnahmebedingungen, verbesserte<br />

Bedürfnisbefriedigung gefährdeter Personen und Rückgriff auf Haft.<br />

Die Dublin-Verordnung, das heißt die Verordnung, welche die Kriterien und Methoden<br />

festlegt zur Bestimmung, welcher Mitgliedstaat für die Prüfung eines Asylantrags<br />

verantwortlich ist, ist gedacht zur Verhinderung <strong>des</strong> Missbrauchs von Asylverfahren in<br />

Form von mehrfachen Anträgen, die von der gleichen Person in verschiedenen<br />

Mitgliedstaaten eingereicht werden. Die Kommission schlägt jetzt eine Anzahl an Zusätzen<br />

vor, die abzielen auf die Effektivitätserhöhung <strong>des</strong> aktuellen Systems und ebenso bessere<br />

Schutznormen für Asylbewerber sicherstellen sollen. Der Vorschlag enthält ebenfalls eine<br />

Methode zur Aufschiebung von Verbringungen in Fällen, in denen ein Mitgliedstaat<br />

besonderen Druck auf sein Asylsystem erfährt, welches nicht gestattet, Asylbewerbern<br />

entsprechende Schutznormen und Empfangsbedingungen zu bieten.<br />

Die detaillierte Prüfung der Kommissionsvorschläge über die Aufnahme und Dublin ist<br />

im Rat gerade im Gange. Der Rat muss seine Position bei einer Anzahl an Fragen, die in<br />

den beiden Vorschlägen behandelt werden, noch definieren, und eine Diskussion über<br />

gewisse Schlüsselfragen befindet sich noch im Gange. Zu diesen gehören die Frage <strong>des</strong><br />

Beschäftigungszugangs und der Haft im Kontext der Aufnahmebedingungen-Richtlinie<br />

und wie man am besten auf die Bedürfnisse der Mitgliedstaaten antwortet, die sich mit<br />

einem besonderen Druck im Zusammenhang mit der Dublin-Verordnung konfrontiert<br />

sehen. Es ist dem Präsidenten bereits klar, dass mehr Arbeit auf Ratsebene nötig sein wird,<br />

um die nötige Zustimmung zu diesen Vorschlägen unter den Mitgliedstaaten zu erhalten,<br />

welche es diesem ermöglichen würde, in Diskussionen mit dem Parlament zu treten mit<br />

dem Ziel, eine Vereinbarung zwischen den beiden Institutionen zu erreichen. Das bleibt<br />

natürlich unser Ziel und das Parlament kann sicher sein, dass der Rat die Ansichten <strong>des</strong><br />

<strong>Parlaments</strong>, die durch in den relevanten Entwurfsberichten vorgeschlagene Zusätze<br />

dargestellt werden, vollständig berücksichtigt werden.<br />

Sowohl der Rat als auch das Parlament stehen hinter der Errichtung eines gemeinsamen<br />

<strong>Europäischen</strong> Asylsystems, das ein hohes Maß an Schutz bietet und effektiv funktioniert.<br />

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