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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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06-05-2009<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

Bernard Wojciechowski (IND/DEM). – (PL) Herr Präsident, Kommissar, in Polen werden<br />

wahrscheinlich nur 13 % der Wählerschaft bei der <strong>Europa</strong>wahl wählen. Das wird<br />

wahrscheinlich der geringste Prozentsatz in der gesamten <strong>Europäischen</strong> Union sein. Warum?<br />

Bitte sehen Sie sich in der Kammer um. Es gibt hier keine Vertreter der beiden führenden<br />

politischen Parteien Polens, bei einer derart wichtigen Debatte. Das ist genau die Haltung<br />

dieser Parteien zu den Wahlen und zu europäischen Angelegenheiten - eine absolut<br />

mangelnde Mitwirkung.<br />

Die Debatte über <strong>Europa</strong>, es gibt in Polen keine ernsthafte Debatte. Wie kann sie auch<br />

existieren, und ich betone dies nochmals, wenn während dieser Debatte nicht ein einziger<br />

Vertreter entweder der regierenden oder der Oppositionspartei hier anwesend ist. Man<br />

könnte den Eindruck bekommen, dass der führende Teil der politischen Klasse Polens nicht<br />

an europäischen Angelegenheiten interessiert ist. Das ist, was die Wähler denken, und das<br />

ist, was viele jungen Leute in Polen denken, Leute, mit denen ich geredet habe und die,<br />

beispielsweise, am Lissabon-Vertrag interessiert sind. Es gibt keine derartige Antwort von<br />

der politischen Klasse.<br />

Ewa Tomaszewska (UEN). – (PL) Entschuldigen Sie! Ich muss protestieren! Ich bin ein<br />

Mitglied der Gesetz- und Gerechtigkeits-Partei, der größten Oppositionspartei. Die Aussage,<br />

dass hier niemand ist von dieser Partei, ist falsch.<br />

Syed Kamall (PPE-DE). - Herr Präsident, vielen Dank dafür, dass Sie mir diese Gelegenheit<br />

geben. Ich glaube, dies war eine interessante Debatte, gleich welcher Meinung man ist beim<br />

europäischen Projekt und beim Lissabon-Vertrag.<br />

Es gab jede Menge Referenzen an alte Männer und alte Fossilien, aber lassen Sie mich<br />

darüber reden aus der Perspektive, in der ich sitze. Für mich, ich sehe eine ältere Generation<br />

von Politikern hier, die verharren in der Denkweise der 1950er Jahre - sehr stark verharren<br />

in einer 1950er-Lösung auf Probleme und Herausforderungen, denen die Welt<br />

gegenübersteht. Wenn Sie sich in der Kammer umsehen, dann sehen Sie viele ältere Leute,<br />

die alle zugunsten <strong>des</strong> Lissabon-Vertrages sprechen, die alle die Iren und andere Länder<br />

verdammen, die mit „Nein“ auf die ursprüngliche Verfassung und mit „Nein“ auf den<br />

Lissabon-Vertrag stimmten. Wir sehen sogar alte kampferprobte Männer, die jetzt darüber<br />

reden, die Gewehre niederzulegen und zugunsten von Frieden zu sprechen.<br />

Ja, in den 1950er-Jahren war es eine Nachkriegslösung auf das, was vorher stattgefunden<br />

hatte, aber wir müssen uns mit der Welt bewegen. Wenn man über demokratische<br />

Rechenschaftspflicht spricht, dann darf man eine Sache nicht vergessen. Als wir mit der<br />

Verfassung begannen, waren die Regeln so, dass je<strong>des</strong> Land sie zu ratifizieren hatte oder<br />

sie wurde fallen gelassen. Als wir mit dem Lissabon-Vertrag anfingen, waren die Regeln<br />

die gleichen. Je<strong>des</strong> Land hatte ihn zu ratifizieren oder er wurde fallen gelassen. Lassen Sie<br />

uns also den Lissabon-Vertrag erst nach vorn bringen, wenn je<strong>des</strong> Land ihn ratifiziert hat.<br />

Wenn Sie wirklich eine richtig demokratische Debatte möchten, dann geben Sie den Leuten<br />

in Großbritannien eine Wahlmöglichkeit. Möchten sie die Vision, die Herr Corbett<br />

vorschlägt, und zwar die Vereinigten Staaten von <strong>Europa</strong>, oder eine losere Freihandelsvision<br />

eines <strong>Europa</strong>s, die meine Partei unterstützt?<br />

Margot Wallström, Vizepräsidentin der Kommission . − Herr Präsident, ich möchte den<br />

Abgeordneten für diese interessante Debatte danken, in der es bei einer Reihe von Punkten<br />

Übereinstimmungen gegeben hat, teilweise gab es eine Wiederholung wohlbekannter<br />

Argumente für und gegen den Vertrag und teilweise eine sehr interessante Debatte darüber,<br />

was Demokratie ausmacht. Dies ist das erste Mal, dass ich etwas über totalitäre Systeme<br />

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