Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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06-05-2009<br />
DE<br />
gesehen, die der Zukunft der Mittelmeerregion und seinem Wunsch nach Frieden im Nahen<br />
Osten zukommt.<br />
Herr Präsident, am 25. März 2007 haben Sie in unserem Namen die Berliner Erklärung<br />
zum Gedenken an 50 Jahre Europäische Union unterzeichnet. Diese Erklärung ist eine<br />
Erinnerung für all diejenigen, die das Ziel in unserer täglichen Arbeit aus den Augen verloren<br />
haben - mit anderen Worten, die Integration eines freien, demokratischen, toleranten<br />
<strong>Europa</strong>s, das die Rechtsstaatlichkeit achtet. Indem Sie die Initiative zum Bau eines Hauses<br />
der europäischen Geschichte ergriffen haben, geben Sie der Arbeit, die Sie selber und Ihre<br />
Vorgänger geleistet haben sowie von all diejenigen, die in ihrer eigenen Art zu unserer<br />
gemeinsamen Geschichte beigetragen haben, eine bleibende Dimension.<br />
Für alle dies möchte ich mich einfach bei Ihnen bedanken, Herr Präsident.<br />
(Beifall)<br />
Martin Schulz, im Namen der PSE-Fraktion . – Herr Präsident, meine Damen und Herren,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist ein Tag, zu danken, Ihnen für Ihre Arbeit zu danken,<br />
Herr Präsident. Ich will im Namen meiner Fraktion sagen: Sie haben Ihr Amt mit großer<br />
Würde ausgeübt. Sie haben durch die Art, in der Sie den Vorsitz in diesem Hause geführt<br />
haben, dem Parlament Würde verliehen.<br />
Es ist nicht die Stunde, Bilanz über Ihre Arbeit zu ziehen. Auch die Bilanz eines Präsidenten<br />
<strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong> unterliegt immer politischen Bewertungen. Man kann mit<br />
dem einen oder anderen einverstanden sein oder nicht. Die Bilanz an einem solchen Tag<br />
muss sich darauf konzentrieren: Was hat der Präsident für den Erfolg dieses Hauses<br />
beigetragen? Sie haben Ihre Bilanz vorgetragen. Dieser Bilanz gibt es nichts hinzuzufügen.<br />
Also bleibt die Frage: Was hat die Persönlichkeit für das Haus getan? Hierzu ist für mich<br />
und meine Kolleginnen und Kollegen in unserer Fraktion festzustellen, dass Sie diesem<br />
Haus Würde verliehen haben – Würde nach innen und Würde nach außen.<br />
Dieses Haus beträgt sich nicht immer würdig. Das ist aber in allen Parlamenten dieser Welt<br />
so. Die Würde einer multinationalen Parlamentarierversammlung, einer Versammlung<br />
von weit über 700 Abgeordneten aus 27 Staaten, die acht verschiedenen parlamentarischen<br />
Gruppierungen angehören, die unterschiedlichen Religionen angehören, die<br />
unterschiedliche Hautfarben haben, die aus unterschiedlichen politischen Traditionen<br />
kommen, die unterschiedliche historische Entwicklungen erlebt haben, muss gewahrt<br />
werden. Diese zusammenzufügen und ihnen durch die eigene Repräsentanz eine Einheit<br />
zu verleihen, ist schwer. Genau das haben Sie gut gemacht. Dafür gebührt Ihnen unser<br />
großer Dank!<br />
(Beifall)<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Herr Präsident, es gibt viele Aktivitäten, die Sie in dieser zweieinhalbjährigen Amtszeit in<br />
Angriff genommen haben. Ich will zur Untermauerung <strong>des</strong>sen, was ich über Ihre<br />
Amtsführung gesagt habe, für unsere Fraktion einen Punkt herausgreifen, an dem wir zu<br />
hundert Prozent Ihrer Meinung waren und wo Sie weit über die Grenzen der politischen<br />
Gräben hinaus diesem Haus eine Stimme verliehen haben – und damit entrechteten<br />
Menschen in dieser Welt eine Stimme verliehen haben –, an einem Ort, der ebenso<br />
zusammengesetzt ist, wie ich es gerade beschrieben habe. Sie haben auch in Zeiten, als das<br />
nicht opportun war, Ihre Stimme erhoben gegen den Ort der Schande in Guantánamo.<br />
Das, Herr Präsident, wird eine bleibende Wegmarke in Ihrer Amtszeit bleiben! Damit haben<br />
Sie gezeigt, dass Sie Ihrem selbst gesetzten Anspruch, auf der einen Seite ein toleranter und<br />
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