Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
Konjunkturbelebung bereitzustellen, ist ein guter Vorschlag. Allerdings stehen fossile<br />
Energieträger viel zu sehr im Mittelpunkt. Darüber hinaus herrscht ein kompletter Mangel<br />
an Unterstützung für Vorhaben zur Verbesserung der Effizienz <strong>des</strong> Energieverbrauchs. Im<br />
Frühstadium schlug die Kommission die Bereitstellung von 500 Millionen EUR für<br />
„nachhaltige“ Städte vor - ein Vorschlag, der allerdings zurückgezogen wurde.<br />
Die Unterstützung für „nachhaltige Städte“ hätte weit reichende Vorhaben möglich gemacht,<br />
Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung weiterzuentwickeln und wohnungsbauliche<br />
Verbesserungen zu erzielen. Solche Vorhaben wären kosteneffizient und würden die<br />
Emissionen reduzieren und neue Arbeitsplätze schaffen. Es ist sehr bedauernswert, dass<br />
die Gelegenheit, in Verbindung mit der Wirtschaftskrise, nicht wahrgenommen wird, diese<br />
Art von Maßnahmen mit neuem Leben zu erfüllen.<br />
- Bericht: Othmar Karas (A6-0139/2009)<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Udo Bullmann (PSE), schriftlich. − Die SPD-<strong>Europa</strong>abgeordneten haben dem Bericht<br />
Karas aus zwei Gründen nicht zugestimmt:<br />
Erstens: Der Selbstbehalt bei der Verbriefung von Krediten ist ein wichtiges und richtiges<br />
Instrument, um Finanzinstitute am Geschäftsrisiko zu beteiligen. Dies setzt jedoch einen<br />
Selbstbehalt von nennenswerter Größe voraus. Der im Trilog vereinbarte Selbstbehalt von<br />
5 Prozent erfüllt diese Voraussetzung nicht. Die EU-Kommission hatte im<br />
Konsultationsprozess ursprünglich 15 Prozent gefordert, sich dann aber dem Druck der<br />
Industrie gebeugt und 5 Prozent vorgeschlagen. Konservative und Liberale im Wirtschaftsund<br />
Währungsausschuss wollten selbst diese geringe Beteiligung am Geschäftsrisiko bei<br />
Vorlage einer Garantieerklärung der Finanzinstitute noch für überflüssig erklären. Die<br />
SPD-<strong>Europa</strong>abgeordneten setzen sich für einen deutlich höheren Selbstbehalt ein und<br />
werden dieser Forderung auch bei zukünftigen Reformen der Eigenkapitalrichtlinien<br />
Nachdruck verleihen.<br />
Zweitens: Die Definition von Kernkapital wie sie im Bericht Karas vorgenommen wird,<br />
verletzt die Wettbewerbsneutralität der Regelung. Sie sieht vor, dass stille Einlagen in<br />
Zukunft nicht mehr vollumfänglich als Kernkapital gelten, obwohl sie im Liquiditätsfall<br />
vollständig absorbiert werden können. Dies öffnet dem unfairen Wettbewerb gegen<br />
öffentliche Banken in Deutschland Tür und Tor. Wir stellen fest, dass stille Einlagen ein<br />
bewährtes und mit EU-Recht konformes Refinanzierungsinstrument sind. Da das<br />
Trilogergebnis klarstellende Änderungsanträge unsererseits nicht berücksichtigt, lehnen<br />
wir den Bericht ab.<br />
Astrid Lulling (PPE-DE), schriftlich. – (DE) Ich beglückwünsche den Berichterstatter zu<br />
seinem Arbeitsfleiß, sowohl was die Substanz der Texte anbetrifft, wie auch zu den<br />
nachfolgenden <strong>Verhandlungen</strong>. Außerordentliche Umstände zwingen uns, rasche und<br />
geeignete Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Ich kann das vorgeschlagene Ergebnis im Bereich der Verbriefung von Krediten akzeptieren.<br />
Die systematische Einführung standardisierter Kollegien der Aufsichtsbehörden ist ein<br />
bedeutender Fortschritt.<br />
Seit dem Herbst hat der Berichtsentwurf durch seine Idee eines integrierten europäischen<br />
Aufsichtssystems den Weg geöffnet. Der Bericht der de Larosière-Gruppe und die Mitteilung<br />
der Kommission vom 4. März haben diese Idee nützlich entwickelt. Ich bin hocherfreut,<br />
dass diese Ideen auf generelle Zustimmung gestoßen sind.<br />
06-05-2009