Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
In einer Zeit der Wirtschaftskrise ist es wichtiger denn je, ein gut arbeiten<strong>des</strong> <strong>Europa</strong> zu<br />
haben, welches das richtige System hat, Demokratie zu sichern. Der Vertrag würde den<br />
demokratischen Institutionen der EU, am offensichtlichsten diesem Parlament, die<br />
Befugnisse erteilen, die sie benötigen. Er würde der EU helfen, mit größerer Einheit und<br />
Stimmigkeit auf der Weltbühne zu handeln. Er würde <strong>Europa</strong> erlauben, die<br />
Schlüsselherausforderungen, mit denen wir heute in Gebieten wie Klimawandel und<br />
Energiesicherheit konfrontiert sind, effizienter anzugehen.<br />
Die Berichte, die wir heute Abend diskutieren, werden auch helfen sicherzustellen, dass,<br />
mit dem gegenwärtigen Vertrag, die Umsetzung <strong>des</strong> Lissabon-Vertrags schneller und<br />
reibungsloser verlaufen wird.<br />
Gute Zusammenarbeit zwischen den Institutionen wird entscheidend für die Sicherung<br />
maximalen Nutzens durch den Vertrag sein, und die Kommission hat sich verpflichtet,<br />
partnerschaftlich mit dem Parlament und den anderen Institutionen zu arbeiten, damit<br />
dies geschieht.<br />
Der irische Volksentscheid war eine scharfe Erinnerung an die Notwendigkeit, die<br />
Angelegenheit <strong>Europa</strong> in der nationalen Debatte zu verankern. Die wesentlichen Bedenken,<br />
die dieser Wahl zugrunde liegen, verdienen es, ernst genommen zu werden – und genau<br />
das ist beim <strong>Europäischen</strong> Rat letzten Dezember geschehen. Die Rechtsgarantien und die<br />
Entscheidung über die Größe der Kommission zeigen den Respekt, den <strong>Europa</strong>s politische<br />
Führung dem Ergebnis in Irland zollt, sowie den Willen, zu verstehen, warum sie „Nein“<br />
gestimmt haben, und auf diese Bedenken zu reagieren. Es hat aber auch gezeigt, dass sie<br />
davon überzeugt geblieben sind, dass dieser Vertrag richtig für <strong>Europa</strong> ist.<br />
Das ist auch weshalb seit der Stimmabgabe acht weitere Mitgliedstaaten ihre<br />
parlamentarischen Verfahren abgeschlossen haben, mit acht weiteren „Jas“.<br />
Die Berichte <strong>des</strong> Parlamentes ergeben eine umfassende Analyse der wichtigsten Aspekte<br />
<strong>des</strong> Vertrags. Der zugrunde liegende Ansatz ist es, ehrgeizig im Hinblick darauf zu sein,<br />
was der Vertrag für die EU erreichen kann – ein von der Kommission vollkommen geteilter<br />
Ansatz.<br />
Besonderer Wert der Berichte liegt darin, unser Denken darüber, wie der Vertrag in der<br />
Praxis funktionieren soll, zu vertiefen. Auf ihre unterschiedliche Weise zeigen die fünf<br />
Berichte alle ein starkes, selbstbewusstes Parlament, welches nach Wegen sucht, das Potential<br />
<strong>des</strong> Vertrags, Wirksamkeit, Effizienz und Verantwortlichkeit von EU-Maßnahmen zugunsten<br />
von Wählern und Bürgern zu optimieren.<br />
Herrn Dehaenes Bericht legt viele wichtige Details dar, und die Kommission teilt<br />
weitestgehend seine Interpretationen <strong>des</strong> Vertrags. Die große Stärke <strong>des</strong> Berichts liegt in<br />
der Klarheit, mit welcher er zeigt, dass Umsetzung <strong>des</strong> Vertrags nicht bedeutet, eine<br />
Institution auf Kosten einer anderen zu stärken – die Europäische Union kann nur liefern,<br />
was die Bürger erwarten, wenn alle Institutionen stark sind und effizient zusammen arbeiten.<br />
Der Bericht schenkt der Frage <strong>des</strong> Übergangs besondere Aufmerksamkeit, und es hätte<br />
viele Vorteile gehabt, wenn der Vertrag schon vor diesem Jahr <strong>des</strong> institutionellen Übergangs<br />
in Kraft gewesen wäre. Leider war dies nicht möglich. Deshalb ist ein pragmatischer und<br />
flexibler Ansatz notwendig, ein vernünftiges künftiges Vorgehen, welches die<br />
Notwendigkeit, dieses Jahr je<strong>des</strong> institutionelle Vakuum zu vermeiden, sowie die Bedeutung,<br />
sicherzustellen, dass die nächste Kommission die volle Befugnis eines demokratischen<br />
Auftrages genießen wird, sowie die Notwendigkeit, die Rolle <strong>des</strong> Parlamentes anzuerkennen,<br />
06-05-2009