Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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06-05-2009<br />
DE<br />
Andere Krisen erschüttern schließlich den gesamten Planenten, wie die Umweltkrise und<br />
letztendlich auch die Finanz-, Wirtschaftskrise, die gesellschaftliche und die politische<br />
Krise, die uns bestimmte gesellschaftliche oder in der Tat zivilisationsbedingte Wahlen<br />
aufdrängen.<br />
In diesem außergewöhnlich komplexen Kontext mussten Sie das Europäische Parlament<br />
leiten und es vor unseren Mitgliedstaaten und vor den Augen der Welt vertreten. Meine<br />
Fraktion und ich sind der Ansicht, dass Sie Ihre Pflicht ehrenvoll erfüllt haben.<br />
Natürlich sind unsere politischen Wahlen ganz offenkundig anders und differieren<br />
gelegentlich. Aber es ist genau diese Fähigkeit, die notwendigen und gesunden Konflikte<br />
und Konzepte in Einklang zu bringen und dabei jeden zu achten, angesichts derer der<br />
Inhaber eines so hohen Amtes, wie dem Ihren, beurteilt wird.<br />
Ich als Vorsitzender einer Minderheitengruppe, die laut Meinung vieler Menschen Ideen<br />
außerhalb der aktuellen und etablierten Hauptrichtung äußert, kann sagen, dass ich mich<br />
während Ihrer Präsidentschaft wohl gefühlt habe. Besser noch, zwar lassen sich unsere<br />
politischen Differenzen naturgemäß nicht beilegen, aber unsere Beziehung als Menschen<br />
wurde dadurch merklich bereichert.<br />
Herr Präsident, wir kennen einander nun seit 30 Jahren. Wir haben uns in den letzten 10<br />
Jahren unserer hervorragenden Zusammenarbeit in der Konferenz der Vorsitzenden erst<br />
richtig kennen gelernt. Ich weiß Ihre persönliche Ethik, die es Ihnen ermöglicht hat, zu<br />
erkennen – zumin<strong>des</strong>t denke ich dies – dass es möglich ist, gleichzeitig ein Kommunist,<br />
ein Demokrat, ein Europäer und ein Humanist zu sein. Vielen Dank.<br />
(Beifall)<br />
Der Präsident. − Herzlichen Dank, Francis Wurtz! Sie werden mir gestatten, liebe<br />
Kolleginnen und Kollegen, Francis Wurtz, der seit 1979 dem Parlament angehört und das<br />
Parlament nun verlassen wird, in Ihrer aller Namen zu danken. Unser Dank gilt ebenso<br />
drei weiteren Kollegen, die seit 1979 hier sind und ausscheiden werden: Klaus Hänsch,<br />
unser früherer Präsident, Ingo Friedrich, früherer Vizepräsident und Quästor, und Karl von<br />
Wogau, ehemaliger Vorsitzender <strong>des</strong> Wirtschafts- und Währungsausschusses, jetzt <strong>des</strong><br />
Unterausschusses Sicherheit und Verteidigung. Ich möchte diesen vier und allen<br />
ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen in Ihrer aller Namen ein herzliches Wort <strong>des</strong><br />
Dankes für ihr großes Engagement sagen. Herzlichen Dank!<br />
(Lebhafter Beifall)<br />
Nigel Farage, im Namen der IND/DEM-Fraktion . – Herr Präsident, die Fraktion für<br />
Unabhängigkeit und Demokratie hat versucht, über die gesamte Amtsperiode <strong>des</strong><br />
<strong>Parlaments</strong> hilfreich, positiv und konstruktiv zu sein.<br />
(Gemischte Reaktionen)<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Ja, denn wir waren die Stimme der Opposition und in einer Demokratie ist Opposition<br />
äußerst wichtig. Lebenswichtig. Aber leider sind Sie, wie Präsident Václav Klaus bei seinem<br />
Besuch hier bereits sagte, nicht wirklich der Ansicht, dass es eine alternative Ansicht geben<br />
sollte, und somit war Ihre Präsidentschaft durch eine Weise gekennzeichnet ist, die von<br />
starken Vorurteilen in Bezug auf die Behandlung der Mitglieder dieses Hauses, die<br />
aufgestanden sind und sich gegen die Verfassung/den Vertrag von Lissabon ausgesprochen<br />
haben, geprägt.<br />
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