Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Sie raten Bürgerinnen und Bürgern inständig „dem Wandel gegenüber offen zu sein“, wenn<br />
für Arbeiter Wandel gleichbedeutend ist mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze und der<br />
Garantie, dass sie keine neuen finden werden, dank Ihrer Politik. Sie sprechen von „sozial“,<br />
während der Gerichtshof die Rechte der Arbeiter im Namen <strong>des</strong> Wettbewerbs und der<br />
Dienstleistungsfreiheit mit Füßen tritt. Sie fügen Flexibilität hinzu, wenn es bloß Eurospeak<br />
für „Unsicherheit“ ist. Sie geben sogar vor, sich besonders um Frauen und Mütter zu<br />
kümmern, wenn Ihre idiotische „Geschlechter“-Politik den Verlust spezieller sozialer Rechte<br />
zur Folge hat wie diejenigen, die sie in Frankreich hatten, im Bereich der Renten und der<br />
Nachtarbeit.<br />
Es ist keine Erneuerung der sozialen Agenda erforderlich, sondern eine tiefgreifende<br />
Änderung Ihres perversen Systems.<br />
Hélène Goudin und Nils Lundgren (IND/DEM), schriftlich. − (SV) Dieser Bericht<br />
besteht darauf, dass Mitgliedstaaten für Modernisierung sorgen und ihre nationalen<br />
Sozialversicherungssysteme reformieren, Min<strong>des</strong>tlöhne einführen und die Stundenpläne<br />
in den Schulen überprüfen müssen. Außerdem soll es eine intensivere Beteiligung der<br />
Arbeitnehmer an den Gewinnen ihrer Unternehmen geben, und ein europäisches Jahr <strong>des</strong><br />
Ehrenamts soll eingeführt werden. Dies sind ungewöhnlich extreme Beispiele dafür, wie<br />
die EU beabsichtigt, nationale Selbstbestimmung zu übernehmen.<br />
Noch dazu enthält der Bericht zwei Hinweise auf den Lissabon-Vertrag, der immer noch<br />
nicht in Kraft getreten ist. Es handelt sich hier um einen unverschämten Ausdruck arroganter<br />
Macht! Die Folge ist, dass die demokratische Debatte über den Vertrag bloß als Schauspiel<br />
für die Galerie betrachtet wird und man ihr aberkennt, dass sie auch nur irgendeine<br />
Bedeutung für das Ergebnis hat.<br />
Wir haben <strong>des</strong>halb in der Schlussabstimmung gegen den Bericht gestimmt.<br />
Carl Schlyter (Verts/ALE), schriftlich. − (SV) Prinzipiell ist es ein sehr guter Bericht mit<br />
vielen guten Aspekten, aber wegen wiederholter Forderungen nach Wachstum und der<br />
Forderung an Mitgliedstaaten, Min<strong>des</strong>tlöhne in Verbindung mit rechtlich verbindlichen<br />
sozialen Bedingungen einzuführen, die mit einem gewaltigen Machttransfer an die EU<br />
verbunden wären, enthalte ich mich der Stimme.<br />
Anja Weisgerber (PPE-DE), schriftlich. − (DE) Die europäischen sozialen Modelle stehen<br />
während der derzeitigen Finanzkrise riesigen Herausforderungen gegenüber.<br />
Die deutsche konservative Fraktion (CDU/CSU) gibt daher ihre Stimme für ein soziales<br />
<strong>Europa</strong>.<br />
Aus diesem Grund unterstützen wir Herrn Silva Penedas Bericht über die erneuerte soziale<br />
Agenda.<br />
Wir begrüßen ebenfalls sowohl die Tatsache, dass die Schaffung und Förderung neuer<br />
Arbeitsplätze in dieser Zeit der Krise höchste Priorität hat als auch, dass dem Willen<br />
Ausdruck verliehen wird, Maßnahmen im Bereich der Erziehung und Schulung mit dem<br />
nötigen Druck durchzuführen.<br />
<strong>Europa</strong> muss einen sozialen Rahmen schaffen und Standards auf europäischer Ebene<br />
entwickeln.<br />
Wir müssen in dieser Hinsicht sicher die Kompetenzen der Mitgliedstaaten beachten.<br />
06-05-2009