Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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06-05-2009<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
geschrieben wurde. Die heutige Ideologie <strong>des</strong> linken Flügels ist vollkommen blind gegenüber<br />
den Problemen der Religionsfreiheit in verschiedenen Teilen der Welt. Christen werden in<br />
China, in Indien, im Iran, in Vietnam, in Russland und seit neuestem auch in Pakistan<br />
verfolgt. Trotz der klaren Verfügungen <strong>des</strong> Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der<br />
Menschenrechte und <strong>des</strong> Artikels 9 der <strong>Europäischen</strong> Konvention ist die Linke nicht an<br />
Religionsfreiheit interessiert. Statt<strong>des</strong>sen konzentriert sich die Ideologie <strong>des</strong> linken Flügels<br />
pathologisch auf das Prinzip der Nichtdiskriminierung von sexuellen Minderheiten, das<br />
nicht so stark im Völkerrecht verankert ist.<br />
Der Vorschlag der Gruppe <strong>des</strong> Bündnisses von Liberalen und Demokraten für <strong>Europa</strong>, den<br />
Heiligen Vater Benedict XVI für seine Aussagen in Afrika anzugreifen, ist eine echte<br />
Kuriosität. Es scheint so, als hätten die Liberalen das Prinzip der Trennung von Kirche und<br />
öffentlichem Leben vergessen, an das sie uns oft erinnert haben. Es stellt sich heraus, dass<br />
heutzutage die Liberalen diejenigen sind, die die Unterordnung von religiösen Institutionen<br />
unter den Staat und öffentliche Behörden fordern. Diese Forderung richtet sich gegen die<br />
Freiheit der Kirche und die Redefreiheit, und ein Annehmen dieses Vorschlags bedeutet,<br />
dass wir gegen den Bericht stimmen würden.<br />
Hélène Flautre, im Namen der Verts/ALE-Fraktion. – (FR) Frau Präsidentin, der von<br />
Herrn Obiols i Germà erstellte Jahresbericht ist hervorragend. Sein Ziel, wie das aller<br />
Aktivitäten, die in dieser Amtszeit <strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong> vom Unterausschuss für Menschenrechte<br />
ausgeführt wurden, ist es, die Lücke zwischen Wort und Tat bei den externen Aktionen<br />
von <strong>Europa</strong> zu schließen und alle Ungereimtheiten und Schwächen in unserer Politik<br />
auszumerzen, angefangen mit den Mitgliedstaaten, die zu häufig mit dem Völkerrecht<br />
hadern. Es reicht, die Behandlung von Migranten zu erwähnen, die Kooperation mit den<br />
geheimen Flügen der CIA oder der Nicht-Ratifizierung internationaler Konventionen.<br />
Auch die Anforderungen <strong>des</strong> Rates sind widersprüchlich. Wie ist es zu erklären, dass der<br />
Rat angesichts der anhaltenden Verletzungen, deren Zeuge wir werden, noch kein grünes<br />
Licht für die Implementierung von Artikel 2 <strong>des</strong> Assoziierungsabkommens mit Israel<br />
gegeben hat? Unsere Politiken sind kompartmentalisiert. Ihnen fehlt daher häufig eine<br />
globale Perspektive, sie sind nicht integriert und unsere Instrumente sind nicht optimiert<br />
und nicht in eine korrekte Abfolge gebracht. Stellen Sie sich Folgen<strong>des</strong> vor: Der Rat hat<br />
eine Mitteilung zur Begrüßung <strong>des</strong> Unterausschusses für Menschenrecht mit Tunesien<br />
veröffentlicht, obgleich wir auf Grund der Barrieren, die dieses Land errichtet, noch immer<br />
nicht in der Lage sind, die Menschenrechtsaktivisten in diesem Land zu unterstützen.<br />
In unseren sukzessiven Eigeninitiativeberichten haben wir bestimmte Empfehlungen<br />
gegeben, wie beispielsweise den Entwurf von Menschenrechtsstrategien nach Ländern und<br />
die direktere Beteiligung von Mitgliedern an dieser Politik, und wir haben die Grenzen<br />
erfolgreich verschoben. Ich denke dabei beispielsweise an die Richtlinien zur Folter.<br />
Heutzutage sind Menschenrechtsaktivisten besser geschützt, und ich begrüße die Tatsache,<br />
dass die Menschenrechtsklauseln nun im Rat und in der Kommission studiert werden.<br />
Darüber hinaus möchte ich bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass wir für diese<br />
Klausel gern einen neuen Wortlaut hätten. Wir möchten die Implementierung eines<br />
Mechanismus zur Regulierung der Dialogeröffnung und dass dieser Mechanismus<br />
systematisch auf allen Verträgen der <strong>Europäischen</strong> Union erscheint.<br />
Wir sind bereits seit fünf Jahren bereit, mit dem Rat und der Kommission an der<br />
Verbesserung der Unionspolitik zu arbeiten. Die Aufgabe wird ausgeführt, heute zumin<strong>des</strong>t,<br />
und ich möchte mich herzlich bei Ihnen bedanken, da ihre Aufnahmebereitschaft und die<br />
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