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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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06-05-2009<br />

DE<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

VORSITZ: FAU ROURE<br />

Vizepräsidentin<br />

8. Genehmigung <strong>des</strong> Protokolls der vorangegangenen Sitzung: siehe Protokoll<br />

9. Zusammensetzung <strong>des</strong> <strong>Parlaments</strong>: siehe Protokoll<br />

10. Schlussfolgerungen der UN-Konferenz gegen Rassismus (Durban II - Genf)<br />

(Aussprache)<br />

Präsident. – Der nächste Punkt sind die Aussagen <strong>des</strong> Rates und der Kommission zu den<br />

Beschlüssen der Konferenz der Vereinten Nationen gegen Rassismus (Durban II – Genf).<br />

Jan Kohout, amtierender Ratspräsident. − Frau Präsidentin, ich möchte Ihnen zunächst<br />

für diese Gelegenheit zur Bestandsaufnahme der Überprüfungskonferenz von Durban<br />

danken, von der ich weiß, dass sie von vielen heute hier anwesenden Abgeordneten genau<br />

verfolgt wurde.<br />

Das Vorbereitungsverfahren auf die Konferenz war besonders komplex, da eine erhebliche<br />

Anzahl von Ländern angesichts der Geschehnisse im Jahr 2001 starke Bedenken hatten.<br />

Wegen ihrer Bedenken, dass die Konferenz als Plattform für Ausdrücke von Hass und<br />

Intoleranz in ihrer extremsten Form missbraucht werden würde, haben sich mehrere<br />

Mitgliedstaaten, einschließlich meines eigenen, dazu entschieden, sich von der Konferenz<br />

zurückzuziehen. Diese Bedenken wurden durch die Intervention eines UNO-Mitglieds<br />

gleich zu Beginn der Konferenz bekräftigt. Dies fanden wir nicht nur völlig inakzeptabel,<br />

sondern es stand auch im direkten Gegensatz zum Geist und Zweck der Konferenz.<br />

Es ist ein unglücklicher Umstand, jedoch möglicherweise unausweichlich, dass dieser<br />

Vorfall und der nachfolgende Auszug aller Mitgliedstaaten sowie aller anderen<br />

UN-Mitglieder Schlagzeilen machte und somit die einstimmige Annahme <strong>des</strong><br />

Ergebnisdokuments überschattete. Gleichzeitig denke ich, dass der sehr konstruktive und<br />

solide EU-Beitrag in der Vorbereitungsphase der Konferenz absolut anerkennenswert ist.<br />

Dies galt insbesondere in Bezug auf die Entwurfausarbeitung <strong>des</strong> Ergebnisdokuments, bei<br />

der die EU eine maßgebliche Rolle spielte. Trotz der von mir genannten Ablenkungen ist<br />

die Tatsache, dass das endgültige Ergebnisdokument der Konferenz alle roten Linien der<br />

EU berücksichtigt, eine erhebliche Leistung dar.<br />

Das Ergebnisdokument respektiert in vollem Umfang den bestehenden Rahmen zum<br />

Schutz der Menschenrechte, insbesondere, was die Meinungsfreiheit anbelangt, und erfüllt<br />

viele unserer Anforderungen, wie beispielsweise die Notwendigkeit zur Vermeidung einer<br />

jeglichen Bezugnahme zur Diffamierung von Religionen sowie die Unterlassung der<br />

Aussonderung von Israel. Darüber hinaus wurde der Absatz zur Erinnerung an den<br />

Holocaust im Text bewahrt.<br />

Wir müssen nun die Implikationen sowohl der Konferenz an sich als auch <strong>des</strong><br />

Ergebnisdokuments für die EU überdenken. Wir müssen insbesondere festlegen, wie wir<br />

die Implementierung der Verpflichtungen, die wir eingegangen sind, fördern wollen. Der<br />

Rat bleibt weiterhin äußerst besorgt über die Phänomene von Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit, die wir heutzutage zu unseren wichtigsten Herausforderungen im<br />

Bereich der Menschenrechte ansehen.<br />

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