Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur oder Maßnahmen, die mit der Zunahme von<br />
Arbeitsplätzen in ländlichen Gegenden zusammenhängen?<br />
Für mich ist es offensichtlich, dass die für die Einführung von Breitband-Internet und das<br />
Angehen <strong>des</strong> Klimawandels in ländlichen Gebieten notwendigen Gelder hauptsächlich<br />
den Unternehmen und Firmen, die diese Arbeiten ausführen, zur Verfügung gestellt werden<br />
und nicht Landwirten oder Bewohnern <strong>des</strong> ländlichen Raums. Vielleicht hätte dieses Geld<br />
der Reduzierung <strong>des</strong> Missverhältnisses von Subventionen für mittlere<br />
Landwirtschaftsbetriebe insbesondere in den neuen Mitgliedstaaten zugewiesen werden<br />
sollen? Die Europäische Union gibt Landwirten im Moment Breitband-Internet zu immensen<br />
Kosten, anstatt wichtigere Bedürfnisse zu stillen, wie Bauernhöfe und nicht<br />
landwirtschaftliche Konzerne zu mehr Erfolg zu führen.<br />
Konstantinos Droutsas (GUE/NGL). - (EL) Frau Präsidentin, das Ziel <strong>des</strong><br />
5-Milliarden-Euro-Konjunkturprogramms besteht darin, durch Förderung kapitalistischer<br />
Restrukturierungen in strategischen Sektoren wie Energie oder elektronische<br />
Kommunikation die kapitalistische Krise zu nutzen und dem Kapital zu helfen, seine Ziele<br />
zu erreichen.<br />
Breitband-Internet und Netzwerke sind für die Entwicklung ländlicher Gebiete notwendig,<br />
sie sind aber keine Priorität. Wenn das Einkommen der Eigner von kleinen und mittleren<br />
Landwirtschaftsbetrieben konstant schrumpft und sie der Bedrohung der Vertreibung von<br />
ihrem Land und Arbeitslosigkeit gegenüber stehen, wenn die Wirtschaft von ganzen<br />
Landstrichen aufgrund der GAP und der Vorschriften der Welthandelsorganisation in einer<br />
Krise stecken, wird der Ausbau von Netzwerken nicht zu ländlicher Entwicklung beitragen;<br />
es ist ein Scherz auf Kosten armer Landwirte. Im Grunde wurden 1,5 Milliarden EUR für<br />
die Entwicklung von elektronischen Kommunikationsunternehmen, nicht für<br />
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung vorgesehen.<br />
Genau dasselbe gilt für die 3,5 Milliarden EUR, die für die Fertigstellung eines integrierten<br />
Elektroniknetzwerkes sowie eines Binnenmarktes für Strom, die Erleichterung von<br />
Privatisierungen, Fusionen und von durch das dritte Liberalisierungspaket geförderten<br />
Übernahmen sowie Kohlenstoffbindung und -speicherung, diesem unverschämt teuren<br />
und nicht umweltfreundlichen Plan, vorgesehen sind, der gemacht ist, um Profit zu steigern<br />
und anhaltende Verschmutzung durch Produktionseinheiten zu erlauben.<br />
Die Arbeiter und Landwirte verstehen, dass diese Maßnahmen getroffen werden, um Kapital<br />
und Monopole zu stärken. Deswegen lehnen sie diese ab und bekämpfen sie und fordern,<br />
dass grundlegende Änderungen stattfinden, damit sie nicht zu den Lasttieren dieser Krise<br />
werden.<br />
Helga Trüpel (Verts/ALE). - Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Es ist richtig,<br />
dass die Europäische Union versucht, in dieser großen Finanz- und Wirtschaftskrise einen<br />
eigenen Beitrag zu leisten. Und auch, dass sie den Anspruch hat – gerade was die<br />
Breitbandverkabelung in den ländlichen Gebieten betrifft –, einen wirklichen Beitrag dazu<br />
zu leisten, dass die digitale Spaltung der Gesellschaft überwunden wird und mehr Menschen<br />
die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen und den inneren Zusammenhang in der<br />
<strong>Europäischen</strong> Union zu stärken.<br />
Aber als Haushaltspolitikerin möchte ich darauf hinweisen, dass zwar einerseits ein solches<br />
Programm öffentlichkeitswirksam angekündigt wird, aber andererseits nicht klar ist, wo<br />
das Geld denn wirklich herkommen soll. Das ist ein Stück weit unseriös. Das kann ich<br />
06-05-2009