Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa
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06-05-2009<br />
DE<br />
<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />
Wir halten die Errichtung eines <strong>Europäischen</strong> Unterstützungsbüros für Asylfragen und<br />
das Durchführen der vorgeschlagenen Umgestaltung der Richtlinie für die<br />
Aufnahmebedingungen und die EURODAC-Verordnung für wesentlich in diesem Kontext.<br />
Es ist <strong>des</strong>halb schade, und ich wende mich hierfür an die Kommission, dass wir noch immer<br />
auf die Veröffentlichung sowohl der Umgestaltung als auch der Anerkennungs-Richtlinie<br />
warten müssen. Ihre Veröffentlichung ist für den 24. Juni geplant. Vom Standpunkt eines<br />
größeren Zusammenhalts und besserer Gesetzgebung aus gesehen wäre es jedoch logischer<br />
gewesen, wenn diese beiden Vorschläge dem aktuellen Asylpaket beigefügt worden wären.<br />
Ich akzeptiere, dass es der Rat ist, der das letzte Wort in dieser Angelegenheit haben wird.<br />
Gestatten Sie mir jedoch, die Tatsache nochmals zu betonen, dass ein größerer<br />
Zusammenhalt, bessere Qualität und größere Konsistenz und Solidarität wichtig sind für<br />
alle Mitgliedstaaten. Ich werde unsere Besuche an die äußeren Grenzen <strong>Europa</strong>s und<br />
insbesondere an die wohl bekannten Krisenherde nicht so schnell vergessen. In dieser<br />
Hinsicht steht die Glaubwürdigkeit der <strong>Europäischen</strong> Union seit einiger Zeit auf dem Spiel.<br />
Darf ich Sie <strong>des</strong>halb auffordern, Ihre Versprechen zu halten!<br />
Mario Borghezio, im Namen der UEN. – (Italien) Herr Präsident, sehr geehrte Damen und<br />
Herren, vor kurzem hörte ich einige sehr ernste und sogar verleumderische Aussagen, die<br />
ein maltesischer Kollege gegen die italienische Regierung und Minister Maloni im<br />
Besonderen machte.<br />
Das, was gerade in Malta gespielt wird, ist tatsächlich nicht ganz klar, und ich werde mich<br />
sofort erklären. Ich möchte es nicht dreckiges Spiel nennen, einfach aus Respekt, der einem<br />
Mitgliedstaat der <strong>Europäischen</strong> Union gegenüber zu zollen ist, aber unser Kollege hätte<br />
ehrlich sagen müssen, dass Malta immer darauf aus war, seine exzessive Ausdehnung der<br />
territorialen Gewässer beizubehalten, die sich bis zur Insel Lampedusa ausdehnen. Die<br />
italienische Regierung hat Malta bei vielen Gelegenheiten darum gebeten, seine Ausdehnung<br />
der territorialen Gewässer einzuschränken. Malta zieht es vor, es so zu halten, wie es ist,<br />
damit es seine Forderung nach Beiträgen von der <strong>Europäischen</strong> Union ebenso hoch halten<br />
kann.<br />
Deshalb sollte die ganze Wahrheit gesagt werden. Die Wahrheit über die Fähigkeit und<br />
Bereitschaft Italiens, die Rechte der Immigranten, die an diesem illegalen Handel teilnehmen<br />
und Opfer davon sind, willkommen zu heißen, zu schützen und sicherzustellen, ist so<br />
schreiend offensichtlich und gut dokumentiert, dass es für mich nicht notwendig ist, sie<br />
hochzuhalten.<br />
Um auf den springenden Punkt dieses Berichts zu kommen, möchte ich betonen, dass es<br />
unsere Pflicht ist - anstatt mit diesen Streitereien fortzufahren, die den Hahnenkämpfen in<br />
Manzonis berühmtem Roman ähneln - es ist die Pflicht unserer Mitgliedstaten, nicht den<br />
Lockrufen der Weltverbesserer, die vielleicht mit Scheinheiligkeit und sehr spezifischen<br />
politischen und wirtschaftlichen Interessen gespickt sind, nachzugeben, sondern uns selbst<br />
sehr zu zwingen, das geheiligte Prinzip <strong>des</strong> Asyls anzuwenden und dabei keinen Deut jenen<br />
nachzugeben, die es für unsaubere Zwecke benutzen möchten, die nicht im Einklang stehen<br />
mit den edlen Prinzipien, die es inspirieren, und seine Ausbeutung zu verhindern, die exakt<br />
solche kriminellen Organisationen begünstigt, die den Handel mit illegalen Immigranten<br />
organisieren und ausbeuten, auf den wir uns in der vorliegenden Situation beziehen.<br />
Ich wiederhole: Es ist unsere Pflicht, nichts vorzugeben, keine Argumente auszusuchen,<br />
die ausgenutzt werden können, sondern eine gemeinsame Vorgehensweise zu finden, so<br />
weit zu gehen, um zu kämpfen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen,<br />
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