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Verhandlungen des Europäischen Parlaments - Europa

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06-05-2009<br />

DE<br />

gleichberechtigte Teilhabe an einer Bürgerinitiative ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit<br />

rechtfertigen können, und sie muss sich andererseits am Zweck orientieren. Das heißt, mit<br />

der Festlegung der Min<strong>des</strong>tzahl der Staaten muss gewährleistet sein, dass bereits der<br />

Ausgangspunkt <strong>des</strong> europäischen Rechtsetzungsprozesses in hinreichendem Maße vom<br />

europäischen Allgemeinwohlinteresse und nicht von nationalen Partikularinteressen<br />

bestimmt ist.<br />

Außerdem bitte ich, besonderes Augenmerk auf die Ausgestaltung <strong>des</strong> Verfahrens zu<br />

richten, insbesondere auf die Frage der Zulässigkeitsprüfung einer Bürgerinitiative.<br />

Bürgerfreundlichkeit und Rechtssicherheit müssen als Kriterien an oberster Stelle stehen.<br />

Wenn Unionsbürgerinnen und Unionsbürger den europäischen Gesetzgebungsprozess<br />

mitbestimmen und eine Bürgerinitiative auf den Weg bringen wollen, dann ist es im Kern<br />

eine Frage der Fairness, dass sich die zuständigen Unionsorgane so frühzeitig wie möglich<br />

und vor allem verbindlich dazu äußern, ob die geplante Initiative die rechtlichen<br />

Voraussetzungen <strong>des</strong> Vertrags erfüllt. Dies sollte unbedingt noch vor der Sammlung der<br />

Unterstützungsbekundungen erfolgen, denn auch die Mitgliedstaaten, die hierfür Ressourcen<br />

zur Verfügung stellen, brauchen Rechtssicherheit.<br />

Abschließend möchte ich daran erinnern, dass die Bestimmungen zur Bürgerinitiative<br />

nicht vom Himmel fielen. Sie fanden sich so bereits im Verfassungsvertrag, denn sie sind<br />

im Verfassungskonvent – einige der Kolleginnen und Kollegen waren mit dabei – in enger<br />

Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen entwickelt worden. Ihre Aufnahme<br />

in den Verfassungsentwurf <strong>des</strong> Konvents war weder ein Selbstläufer noch ein Zufallsprodukt.<br />

Sie war vielmehr das Ergebnis intensiver Beratungen von Konventsmitgliedern mit<br />

demokratiepolitisch engagierten Nichtregierungsorganisationen. Und inzwischen – das<br />

wissen Sie – liegt diese Idee schon sechs Jahre lang auf Eis. Ich finde, es ist höchste Zeit,<br />

dass diese Idee nach so langer Zeit endlich zum Leben erweckt wird, denn es ist höchste<br />

Zeit für direkte Demokratie im geeinten <strong>Europa</strong>!<br />

(Beifall)<br />

<strong>Verhandlungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Europäischen</strong> <strong>Parlaments</strong><br />

Margot Wallström, Vizepräsidentin der Kommission . Herr Präsident, erlauben Sie mir bitte<br />

zuerst, ein besonderes „Dankeschön“ an alle Berichterstatter zu richten. Ich bewundere Ihr<br />

Engagement und Ihre, mit Verlaub, Beharrlichkeit, sehr. Vielleicht kommt es daher, dass<br />

ich in Ihrem Bestehen auf der Behandlung dieser Themen im Parlament erkenne, was mein<br />

Mann Sturheit nennen würde, dass ich mich mit Ihnen sehr wohl fühle und mit Ihnen allen<br />

eine ausgezeichnete Zusammenarbeit aufgebaut habe.<br />

Ein besonderes Dankeschön an diejenigen unter Ihnen, die gehen werden. Sie waren nicht<br />

nur sehr gute Mitarbeiter und Partner in all diesem, sondern auch gute Freunde, die Spaß<br />

verstehen. Vielen Dank. Ich denke, Frau Kaufmann, dass Sie stolz darauf sein können, bei<br />

der was ich Einrichtung und Aufladung von Stromleitungen zwischen Bürgern und den<br />

<strong>Europäischen</strong> Institutionen nenne – neue Stromleitungen aufstellen und laden, geholfen<br />

zu haben. Ich finde, das ist eine erstaunliche Leistung.<br />

Ich bin natürlich erfreut, heute Abend an dieser Debatte teilnehmen zu können, an dem<br />

Tag an dem die Tschechische Republik ihre parlamentarische Ratifizierung <strong>des</strong> Vertrags<br />

von Lissabon vollendet hat. Die heutige Stimmabgabe erhöht die Anzahl der Mitgliedstaaten,<br />

deren Parlamente den Vertrag befürwortet haben, auf 26. Ich denke, dass diese Debatte<br />

eine gute Gelegenheit bietet, die europäischen Bürger an die Rolle, die der Vertrag von<br />

Lissabon darin gespielt hat, eine demokratischere und verständlichere Europäische Union<br />

zu schaffen, zu erinnern.<br />

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