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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 119<br />

liegt derzeit bei durchschnittlich rund 63. 88 Hieraus lassen sich die Herausforderungen<br />

der Eisenbahnverkehrsunternehmen ableiten, heute eigenwirtschaftlich<br />

erfolgreich(er) zu arbeiten: Fehlende Ladungsaufkommen – für Bremerhaven<br />

insbesondere <strong>im</strong>portseitig vielfach der Fall – führen u.U. zu gekürzten<br />

Zuggarnituren mit entsprechend „schlechter“ bis „negativer“ Marge. Das Netz<br />

der DB AG (insbesondere in Ost-Deutschland) und die Schienenwege in weiten<br />

Teilen Osteuropas, wo eine Vielzahl von Automobilfabriken ihren Standort haben,<br />

erlauben vielfach keine 750m-langen Züge; Gleiches gilt für die Gleisanschlüsse<br />

vieler Pkw-Fabriken in Deutschland sowie die Pkw-Terminals in Bremerhaven.<br />

Insofern wäre infrastrukturpolitisch für die Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

schon viel erreicht, wenn ein „echter“ Standard in Europa dahingehend<br />

geschaffen werden könnte, dass Güterzüge zumin<strong>des</strong>t in einem europäischen<br />

„Kernnetz“ in 750m-Einheiten verkehren dürften.<br />

10. Auf der anderen Seite müssen und werden unter den aktuellen Bedingungen<br />

wie „Pünktlichkeit der Züge“ Zuschläge für verspätungsbedingte Mehraufwände<br />

eingepreist werden, sie verteuern vom Grundsatz her die schienenbasierte Hinterlandlogistik<br />

für Reeder und Verlader („carriers haulage“, “merchant haulage“)<br />

und belasten damit die Wettbewerbsfähigkeit <strong>des</strong> Seehafens insgesamt. Dem<br />

Aspekt der Logistikkosten wird in Zukunft jedoch entscheidende Bedeutung <strong>im</strong><br />

Wettbewerb der europäischen Seehäfen zukommen. Dieser wird voraussichtlich<br />

insbesondere vom Marktführer in Rotterdam geprägt werden. Mit der Inbetriebnahme<br />

von Maasvlakte 2 wird 2014/2015 massiv Kapazität in den Markt<br />

gebracht, die genutzt werden will. Damit wird voraussichtlich über das heutige<br />

Maß hinaus weiterer erheblicher Druck auf das Preisniveau seeseitiger Dienste<br />

(Terminal Handling Charge, Abfertigungskosten usw.) ausgelöst werden.<br />

Mit der Betuwe-Linie und dem Rhein hat der Hafenstandort Rotterdam geradezu<br />

„ideale“ infrastrukturelle Voraussetzungen, zunehmende Schienen- und<br />

Binnenschiffsverkehre, beide <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Verkehrsträgern politisch<br />

gewollt, auf längeren Distanzen mit Kostenvorteilen, energieeffizient und umweltfreundlich,<br />

<strong>zur</strong> Stärkung seiner Marktpräsenz <strong>im</strong> deutschen und europäischen<br />

Hinterland einzusetzen. 89 Die Berater gehen davon aus, dass perspektivisch<br />

auch an dieser Stelle eine deutliche Verschärfung eines in erster Linie<br />

kostenbasierten Wettbewerbs entstehen wird. Hier auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich<br />

zu bestehen, erfordert voraussichtlich nicht nur hinsichtlich <strong>des</strong> Schienengüterverkehrs<br />

und seiner Logistikpartner ein Höchstmaß an Kosteneffizienz.<br />

Letzteres dürfte, trotz bisher zweifellos erreichter Fortschritte, nach allgemeiner<br />

Einschätzung innerhalb der Interviewpartner heute noch nicht erreicht<br />

sein.<br />

88<br />

Eine <strong>im</strong> Prinzip sehr wünschenswerte Zeitreihenanalyse zu diesem Thema scheiterte an der fehlenden<br />

Datengrundlage.<br />

89<br />

Mit den Arbeiten <strong>zur</strong> Kapazitätserweiterung an der rund 73 km langen Strecke Emmerich – Oberhausen<br />

verliert die Betuwe-Linie eines ihrer größten Hindernisse <strong>im</strong> grenzüberschreitenden Verkehr.<br />

Aktuell wird die Leit- und Sicherungstechnik durch den Einbau eines neuen elektronischen<br />

Stellwerks (ESTW) modernisiert. Anschließend soll der Bau <strong>des</strong> dritten Gleises erfolgen. Vgl. DB<br />

AG, Bahn macht internationale Schienenverbindung fit für die Zukunft, Projekt Emmerich – Oberhausen,<br />

letzte Aktualisierung 04.04.2013. Link: http://www.deutschebahn.com/de/konzern/bauen_<br />

bahn/aus_und_neubauprojekte/emmerich_oberhausen/emmerich_oberhausen.html (15.04.2013).

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