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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 212<br />

Wesentliche Randbedingungen für die zukünftigen Produktionsstrukturen <strong>des</strong> Schienengüterverkehrs<br />

dürften sich zunächst von denen, wie sie heute wirken, grundlegend<br />

unterscheiden. Wesentliche übergeordnete Themenfelder in diesem Zusammenhang<br />

dürften sein:<br />

- Schieneninfrastruktur:<br />

o Welcher Zustand <strong>des</strong> Netzes und welche Ausdehnung der Infrastruktur inkl.<br />

wesentlicher Serviceeinrichtungen wie Containerterminals und anderer Zugangsstellen<br />

zum System Schiene dürfen zukünftig erwartet werden?<br />

o Ist die Schieneninfrastruktur als neutraler und unabhängiger Marktakteur organisiert<br />

oder Teil einer übergeordneten Konzernstruktur?<br />

- Prinzipien der Infrastrukturnutzung:<br />

o Welche ökonomischen Anreize bestehen in Zukunft, um bei min<strong>im</strong>alen Investitionen<br />

ein Max<strong>im</strong>um an „Durchsatz“ (Verkehr) bei angemessenem Qualitätsniveau<br />

zu erreichen?<br />

o Welcher Regulierung werden die Entgelte <strong>zur</strong> Netznutzung zukünftig unterliegen?<br />

- Rolle <strong>des</strong> Umweltschutzes:<br />

o Welche Lärmvermeidungsauflagen gelten? Die Industrie steuert bekanntlich<br />

auf den Verlust <strong>des</strong> „Lärmbonus“ zu (erhöhter Lärmschutz!)<br />

o Gelten z. B. Nachtfahrverbote zukünftig auch für den Schienengüterverkehr o-<br />

der andere mögliche Restriktionen analog zum Nachtflugverbot oder zum Wochenendfahrverbot<br />

für Lkw?<br />

o Energieeffizienz: Welche weiteren Potenziale bestehen hier? Vor welchen Kostensteigerungen<br />

steht der Sektor voraussichtlich?<br />

Diese Fragen können an dieser Stelle nicht eingehend erörtert, aber hinsichtlich ihrer<br />

grundsätzlichen Relevanz erwähnt werden. Gleichwohl darf zusammenfassend angenommen<br />

werden, dass die Komplexität <strong>des</strong> Geschäfts sowie die formalen Auflagen<br />

und bürokratischen Anforderungen an einen nationalen und internationalen Schienengüterverkehr<br />

qualitativ und quantitativ weiter zunehmen dürften. Hier sei beispielhaft<br />

an die generelle Verschärfung der formalen Anforderungen <strong>zur</strong> Lizensierung eines<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen erinnert (Sicherheitsmanagementsystem), die<br />

neuen Auflagen <strong>im</strong> Rahmen der Neugestaltung der Instandhaltungsvorschriften (Entity<br />

of charge of maintenance (ECM)) oder die weitgehend ungelösten Probleme bei<br />

der Zulassung neuer Fahrzeuge.<br />

Ein weiteres Thema („Risiko“, vgl. Abschnitt 4.2.2.2) muss in dem Thema „Lärm“ gesehen<br />

werden. Dieses Thema hat die Branche „<strong>im</strong> Griff“. Einerseits wird „Lärm“ in<br />

den letzten Jahren sehr viel sensibler erlebt und diskutiert über Gegenmaßnahmen,<br />

Lärmfolgen usw., andererseits wird die Branche Schienenverkehr ihren Lärmbonus<br />

auf mittlere Sicht zumin<strong>des</strong>t partiell einbüßen, was aus strategischer Sicht <strong>des</strong> Sektors<br />

kaum anders denn als „Gau“ eingeordnet werden kann. Bereits seit vielen Jahren<br />

besteht die Aufgabe, sektorbezogen auf zunehmende durch Verkehrslärm und seine<br />

Folgen induzierte Widerstände zu reagieren. Da es nach öffentlicher Wahrnehmung

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