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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 23<br />

Aus der bisherigen und der zukünftigen Umschlagentwicklung leitet sich der Hinterlandverkehr<br />

mittelbar ab. Wesentliche Stellgröße ist hierbei die abzuschätzende weitere<br />

Entwicklung der Transshipment-Quote. Diese wurde ebenfalls auf der Grundlage<br />

der Aussagen der Branchenexperten mit ≤65 Prozent für die kommenden Jahre angenommen.<br />

Zudem mussten verschiedene Annahmen dazu getroffen werden, welcher<br />

Modal-split <strong>im</strong> Hinterlandverkehr (Bereich Container) erwartet wird. Auf der Basis<br />

der Resultate aus den Experteninterviews wurde abgeleitet, dass der Marktanteil<br />

der Schiene bis 55 Prozent als möglich erachtet wird. Mit diesen quantitativen „Leitplanken“<br />

war es möglich, <strong>im</strong> Rahmen dieses Projektes auf der Basis der erwarteten<br />

Umschlagentwicklungen für best<strong>im</strong>mte Güter eine mit Marktexpertise unterlegte Abschätzung<br />

zum Schienenhinterlandverkehr <strong>des</strong> Jahres 2030 zu treffen.<br />

In diesem Kontext war <strong>im</strong> Projekt zudem zu entscheiden, ob und in welcher Form der<br />

Wettbewerb <strong>im</strong> Bereich „Container“ zwischen den Hafenstandorten Jade-Weser-Port<br />

(Wilhelmshaven) und Bremerhaven als Einflussgröße vom Grundsatz her zu bewerten<br />

ist. Aus Gründen <strong>des</strong> fokussierten Untersuchungsauftrags <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong>, bilden Betrachtungen zum Güterumschlag<br />

einen wichtigen, jedoch nicht den prioritären Teil solcher Analysen. Die Berater gehen<br />

davon aus, dass bis auf weiteres die „Seeverkehrsprognose“ hier konzeptionell den<br />

Rahmen setzt, nach dem langfristig genügend Marktpotenzial besteht. Eine Aussage<br />

dazu, wie sich der „Markt“ zukünftig zwischen den Hafenstandorten <strong>im</strong> Detail verteilen<br />

könnte, ist nicht Gegenstand dieser Untersuchung. Seine Verteilung wird auch davon<br />

abhängen, wie sich die beteiligten Unternehmen perspektivisch positionieren. Zu berücksichtigen<br />

ist zudem, dass der „Markt“ mit der kommenden Eröffnung der Maasvlakte<br />

2 eine neue Entwicklungsrichtung nehmen könnte. Mittelbar finden diese und<br />

andere Argumente jedoch ihren Niederschlag auch in dieser Untersuchung durch die<br />

Ableitung zukünftiger Entwicklungspfade in den Bereichen Container- oder Pkw-Umschlag<br />

der Bremischen Häfen. Diese berücksichtigt die seitens der befragten Experten<br />

und Brancheninsider geäußerten Einschätzungen bezüglich der als möglich erachteten<br />

operativen und langfristigen Entwicklungstrends.<br />

Für dieses Projekt galt es zudem, die Schnittstelle <strong>zur</strong> Loco-Quote beziehungsweise<br />

zu den Loco-Verkehren konzeptionell zu berücksichtigen. 6 Dies gilt insbesondere für<br />

das Segment „Container“, da hier anders als bei Massengut verarbeitende oder veredelnde<br />

Prozesse wahrscheinlich sind. Die Bedeutung der marit<strong>im</strong>en Wirtschaft für<br />

den Standort Bremen darf als hinreichend und aktuell bearbeitet betrachtet werden,<br />

weshalb sich eine weitergehende Abhandlung dazu erübrigt. 7<br />

6<br />

Bezogen auf Deutschland, aber auch auf internationaler Ebene, gibt es bislang noch keinen einheitlichen<br />

methodischen Ansatz <strong>zur</strong> Ermittlung der Loco-Quote. Ein Ansatz geht auf die Beratungsgesellschaft<br />

Planco <strong>zur</strong>ück, der von der Beratungsgesellschaft <strong>im</strong> Jahre 2007 <strong>im</strong> Rahmen der Erstellung<br />

der Seeverkehrsprognose gewählt wurde. Dort erfolgte die regionale Abgrenzung der Bemessungsgrundlage<br />

für die Loco-Quote nicht gemäß eines (üblichen) 50 km-Radius' beziehungsweise<br />

einer per Lkw wirtschaftlich gestaltenden Containerlogistik, sondern sie berücksichtigte lediglich<br />

den "relevanten Seehafenkreis". Vgl. Planco: Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtung,<br />

Seeverkehrsprognose (Los 3), April 2007, S.86.<br />

7<br />

Mit vergleichsweise aktuellen Angaben speziell für die Bremischen Häfen ISL - Institut für Seeverkehrswirtschaft<br />

und Logistik, Beschäftigungseffekte der Bremischen Häfen, Kurzfassung, Bremen<br />

2011. Link: http://www.bremenports.de/misc/filePush.php?id=893&name= bremenports_Hafenabh%C3%A4ngigkeit_Kurzfassung_241111.pdf+Kopie<br />

(01.05.2013). Mit etwas älteren Angaben<br />

für den nordwestdeutschen Raum ISL - Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik und BAW

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