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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 51<br />

Hinterlandterminals sind zumeist größeren Zuschnitts und verfügen über von einem<br />

oder mehreren Brückenkränen überspannte Ladegleise. Sie verfügen zumeist nicht<br />

über zuglange Gleise, was entsprechende Vorstellgruppen und Zugbildungsanlagen<br />

erforderlich macht. Obwohl heute der Güterverkehr per Lkw „rund um die Uhr“ läuft<br />

und auch der Schienengüterverkehr min<strong>des</strong>tens <strong>zur</strong> Hälfte außerhalb <strong>des</strong> „Nachtsprungs“<br />

operiert, beschränken viele Hinterlandterminals ihren Betrieb auf max<strong>im</strong>al<br />

zwei Schichten am Tag. An Wochenenden bleiben viele von Ihnen geschlossen: Die<br />

Ausnahme <strong>des</strong> KV-Zustell- und -Abholverkehrs vom Sonntagsfahrverbot bleibt weitgehend<br />

ungenutzt. Überschlägige Berechnungen der Berater zeigen, dass diese Prozessorganisation<br />

die Betreiber von KV-Zügen jede Woche mit schätzungsweise etwa<br />

5.000 Euro je Zugeinheit zusätzlich belastet (Stillstandskosten).<br />

Auf Seehafenterminals entfällt ein großer Teil <strong>des</strong> Containerumschlags. Reeder und<br />

Terminalbetreiber haben vielfach frühzeitig investiert, um die wirtschaftlichen Vorteile<br />

<strong>des</strong> Containerverkehrs nutzen zu können. Hafen- und Hinterlandinfrastrukturen entwickelten<br />

sich nicht in der gleichen Art und Weise („Investitions-Asymmetrie“). 36 Folglich<br />

wuchsen die Kailängen i.d.R. schneller als die KV-Anlagen, was sich u.a. häufig<br />

in sehr kurzen Ladegleisen bemerkbar macht (auch in Bremerhaven (CT 1)). Kommen<br />

Stradle-Carrier (SC) zum Einsatz, sind die Zugverbände <strong>im</strong> Terminal in mehrere<br />

Teile zu zerlegen, um die An- und Abfuhrwege der SC zu begrenzen. Ein solches<br />

Verfahren erfordert mehr Zeit <strong>zur</strong> Bereitstellung und Abholung der Wagengruppen<br />

und ist für die Wirtschaftlichkeit dieser Hinterlandverkehre kaum förderlich.<br />

Große Seehafenterminals arbeiten <strong>im</strong> Gegensatz zu den Binnenterminals typischerweise<br />

<strong>im</strong> „24/7“-Modus. Der zeitlich eingeschränkte Betrieb der Binnenterminals stört<br />

die Geschäftsprozesse in den Seehafenterminals nachhaltig und reduziert deren wirtschaftliche<br />

(nutzbare) <strong>Leistungsfähigkeit</strong>. Die wesentlichen Merkmale der wichtigsten<br />

Hinterlandterminals in Deutschland können der folgenden Tabelle entnommen werden.<br />

36<br />

Bis in die jüngste Vergangenheit galt „Schiene“ für viele Marktteilnehmer als Auslaufmodell. Der<br />

forcierte Wechsel („run“) auf die Schiene in den Seehäfen setzte zumeist erst in den Jahren ab<br />

etwa 2004 ein. Dabei kam vielen Häfen zugute, dass sie vieles an hafenbezogener Schieneninfrastruktur<br />

nicht <strong>zur</strong>ückgebaut hatten, obwohl diese seinerzeit vielfach recht schlecht ausgelastet war.

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