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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 222<br />

zu definieren und für die zu verstauenden Boxen einen genauen Zuführungsplan vorzugeben.<br />

In der gleichen Weise könnte auch auf der Bahnseite der Terminals vorgegangen<br />

werden, wobei der Stauplan – <strong>im</strong> Gegensatz zum Seeschiff – nur eind<strong>im</strong>ensional<br />

(nämlich über die Länge <strong>des</strong> Zuges) gefertigt werden müsste. Auf diese Weise lässt<br />

sich jeder einzelne Waggon und jede Wagengruppe zielgenau beladen. Nachrangieren<br />

entfällt; insbesondere können Mehrgruppen-Züge direkt auf dem Ladegleis gebildet<br />

werden. Am Zielterminal sind bereits vor Eintreffen <strong>des</strong> Zuges die Standplätze<br />

der ankommenden Boxen bekannt und können demgemäß zielgenau gelöscht werden.<br />

Dabei lässt sich der Einsatz der Umschlaggeräte derart programmieren, dass<br />

mit einem Lastspiel eine Box von der La<strong>des</strong>traße aufgenommen und auf dem Zug<br />

abgesetzt und anschließend eine andere Box vom Zug abgenommen und auf der<br />

La<strong>des</strong>traße platziert wird. Ein solches Lastspiel dauert drei bis vier Minuten. 190<br />

Terminals mit nur einem Ladegleis werden i.d.R. mit Reachstacker bedient. Sie<br />

schaffen max<strong>im</strong>al ~40 Boxen in einer Schicht, falls das Gleis lang genug ist. Müssen<br />

mehr Boxen umgeschlagen werden, sind entsprechend mehr Ladegleise vorzuhalten.<br />

Diese werden sinnvollerweise mit Brückenkränen bedient. Seehäfen, in denen<br />

noch der Einsatz von SC auf den Terminals üblich ist, vermeiden zwar das Zwischen-<br />

Absetzen der Boxen unter den Kranbrücken, gestalten das Ladegeschäft jedoch eher<br />

umständlich, erhöhen den Rangieraufwand und verlängern die Standzeit der Züge.<br />

Wenn die vorhandenen Kräne einer Anlage gleichzeitig auf die Bearbeitung jeweils<br />

nur eines Zuges konzentriert werden, bedarf es nur dreier Ladegleise (und gegebenenfalls<br />

eines Umfahrgleises, das jedoch nicht unter der Brücke liegen muss): Ein<br />

Gleis wird <strong>zur</strong> Bearbeitung eines Zuges benötigt, das zweite zum Abräumen eines<br />

bereits bearbeiteten und das dritte zum Bereitstellen <strong>des</strong> nächsten Zuges. Die Kranbrücken<br />

kommen mit einer geringen Spannweite aus, was nicht nur <strong>im</strong> Vergleich kostengünstiger<br />

ist, sondern auch die Katzfahrten verkürzt und damit die Bearbeitungszeit<br />

für einen Zug reduziert.<br />

Die Ladegleise können entweder als Stumpf- oder als Durchfahrgleise ausgelegt<br />

sein. Stumpfgleise benötigen in jedem Fall eine Vorstellgruppe (betrieblich: einen<br />

Bahnhof), in der die Zugfahrt endet. Von dort aus wird der Zug als Rangierfahrt in das<br />

Ladegleis geschoben. Die Länge eines Zuges (und gegebenenfalls der Überführungsfahrt)<br />

lässt es sinnvoll erscheinen, die Rangierabteilung vom Spitzenrangierer<br />

per Funkfernsteuerung zu führen. Diesem einen „selbstfahrenden Steuerwagen“ –<br />

z. B. eine Köf – <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, ist aus mehreren Gründen empfehlenswert<br />

(sicherheitstechnische, betrieblich-ökonomische und auch soziale Gründe (Witterungsschutz)).<br />

191<br />

Wenn die Ladegleise mit einer Bremsprobeanlage ausgerüstet sind, kann die Zugvorbereitung<br />

während der Lösch- und Ladearbeiten geschehen. Wenn dann noch die<br />

190<br />

Die Angabe von 4 min ergibt sich nach Rückrechnung aus den Daten <strong>des</strong> Masterplans der Hafeneisenbahn.<br />

Die Angabe von 3 min basieren auf Angaben von Kranbaufirmen.<br />

191<br />

Die mit dem Führerstand voraus fahrende Köf (Kleinlok mit Ölfeuerung(Antrieb mit Dieselmotor))<br />

dient nur als Führerstand für den Lokrangierführer. Mit eigener Kraft wird sie nur leer gefahren.

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