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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 120<br />

Einen gewissen Vorgeschmack auf die kommenden Wettbewerbsverhältnisse<br />

<strong>im</strong> Hinterlandverkehr der Seehäfen 90 liefert nach Einschätzung der Berater das<br />

Beispiel TX Logistik. Im März 2013 verkündete dieses innovative und kommerziell<br />

überdurchschnittlich erfolgreiche Eisenbahnverkehrsunternehmen, eine<br />

neue 870 km lange Verkehrsrelation Rotterdam – Nürnberg / München in die<br />

Vermarktung aufzunehmen. 91 Wesentliche Merkmale dieses Produktes 92 sind<br />

„hohe Zuverlässigkeit“, der Zug verkehrt drei Mal in der Woche in Form einer<br />

Über-Nacht-Verbindung (15h Transportzeit) von/nach Rotterdam mit Verbindung<br />

von/nach Antwerpen. Die Preise dieses Zugsystems dürften sich an dem<br />

Niveau <strong>des</strong> Anfang 2012 eingerichteten Systems auf dieser Relation orientieren:<br />

40 Prozent günstiger als der Lkw. 93<br />

Die Relevanz solcher Zugsysteme von/nach Rotterdam kommt vor allem dann<br />

zum Tragen, wenn die Infrastrukturvoraussetzungen entsprechend gegeben<br />

sind. Nicht zuletzt „Die Grünen“-Anfrage <strong>im</strong> Bun<strong>des</strong>tag <strong>zur</strong> Verbesserung der<br />

Anbindung der ZARA-Häfen weist (nicht nur) hier auf Entwicklungsbedarf hin. 94<br />

In dem Maße, wie es hier zu weiteren Verbesserungen kommt, werden sich die<br />

beschriebenen Parameter von Zugsystemen weiter verändern. Allein der Zeitgewinn<br />

für Reeder oder Spediteure, ihre Fracht schneller als bisher via Rotterdam<br />

und solche Hinterlandkorridore zum Zielort zu routen sowie der eingesparte<br />

eine Tag für den Transport per Seeschiff von Rotterdam nach Bremerhaven,<br />

dürfte schon beachtlich sein. Entsprechen<strong>des</strong> Routen der Logistikentscheider<br />

ist naheliegend.<br />

11. Im Rahmen der Interviews wurde vereinzelt Kritik laut an der Vergabepraxis<br />

von Slots. Es wurde darauf hingewiesen, dass Container- und Pkw-Züge mitunter<br />

unterschiedliche Prioritäten be<strong>im</strong> Netzzugang erhielten. Hinzu kommt,<br />

90<br />

Bei der Vorlage der Ergebnisse <strong>des</strong> Hamburger Hafens für das 1. Quartal 2013 wurde deutlich,<br />

dass die Märkte bereits heute zu Zeiten ertragsschwacher Geschäfte mit Mengenbewegungen in<br />

die eine oder andere Richtung reagieren, wenn dadurch Konditionenvorteile u.a. aus Richtung Rotterdam<br />

winken. Im Quartalsvergleich verloren lt. HHM gegenüber Vorjahr Hamburg -1,6 Prozent an<br />

Containeraufkommen, Bremische Häfen -13,6 Prozent, während Rotterdam um 4,2 Prozent zulegen<br />

konnte. Martin Kopp: Hamburg verliert Umschlag an Konkurrenzhafen Rotterdam, in: Die Welt,<br />

16.05.2013. O.V.: Hafen verliert Umschlag an Rotterdam, in: Hamburger Abendblatt, 16.05.2013.<br />

HHM Hafen Hamburg Marketing, Charts Pressegespräch 1. Quartal 2013. Link: http://www.hafenhamburg.de/sites/default/files/hhm-qpk01-2013.pdf<br />

(16.05.2013).<br />

91<br />

Für den hier diskutierten Kontext ist es unerheblich, ob beziehungsweise wie lange dieses Produkt<br />

auf dem Markt sein wird. Vielmehr geht es um ein innovatives Konzept, das auf dieser Relation bis<br />

auf weiteres praktiziert wird.<br />

92<br />

Vgl. O.V.: Bayern besser an Westhäfen angebunden, in: DVZ, 03.05.2013, S.7. O.V.: TX Logistik<br />

verbindet!, in: BOX, 01-2013, S.032f. Link: http://www.box-intermodal-containers.com/fileadmin/<br />

user_upload/_files/Maerz_Ausgabe/BOX_Ausgabe%20Maerz13.pdf (22.04.2013).<br />

93<br />

Vgl. O.V.: Neue Schienenverbindung Nürnberg – Rotterdam, in: Privatbahn-Magazin, 30.12.2012.<br />

Link: http://www.privatbahn-magazin.de/blog/?p=3467 (22.04.2013).<br />

94<br />

Vgl. Antrag der Abgeordneten Bettina Herlitzius, Dr. Valerie Wilms, Dr. Anton Hofreiter, Volker<br />

Beck (Köln), Stephan Kühn, Sven-Christian Kindler, Daniela Wagner, Cornelia Behm, Harald Ebner,<br />

Hans-Josef Fell, Bärbel Höhn, Sylvia Kotting-Uhl, Oliver Krischer, Undine Kurth (Quedlinburg),<br />

Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, Dr. Hermann E. Ott, Dorothea Steiner, Markus Tressel, Josef<br />

Philip Winkler und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Hinterlandanbindung der ZARA-Häfen<br />

verbessern, Bun<strong>des</strong>tags-Drucksache 17/12194. Link: http://dip21.bun<strong>des</strong>tag.de/dip21/btd/17/121/<br />

1712194.pdf (22.04.2013). Gleiches gilt auch für die deutschen Seehäfen. Vgl. Antwort der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert,<br />

weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD – Drucksache 17/11861 –, Hinterlandanbindung<br />

der deutschen Seehäfen. Link: http://www2.uwe-beckmeyer.de/wp-content/uploads/ 2010/09/<br />

Hinterlandanbindung-der-deutschen-Seeh%C3%A4fen-Antwort.pdf (22.04.2013).

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