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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 201<br />

und Lokomotivführer, die jedoch von den höheren Trassenkosten weit überkompensiert<br />

werden, so dass sich gegenüber der Ausgangsversion nur noch<br />

Ersparnisse von knapp 20 Euro/TEU ergeben.<br />

Diese Varianten-Untersuchung lässt mehrere Schlussfolgerungen zu:<br />

1. Die nahe liegende (übliche) Variante ist nicht <strong>im</strong>mer die insgesamt billigste.<br />

2. Deshalb sind (zumin<strong>des</strong>t für unbefristete Verkehre) alle Bestandteile <strong>des</strong><br />

Transportvorgangs in die Variantenrechnung einzubeziehen.<br />

3. Die zentrale Größe ist die Umlaufzeit. Es kann bereits ausreichen, sie um<br />

nur wenige Stunden zu verkürzen, um einen ganzen Umlauftag einzusparen.<br />

Wichtige Ansätze hierfür werden <strong>im</strong> Folgenden behandelt.<br />

4. Die Transportgeschwindigkeit ist mit ~ 50 km/h eine scheinbar feststehende<br />

Größe (Hauptlauf). Eine Erhöhung auf 80 km/h (durch Erwerb einer<br />

„Vorzugstrasse Gv“) wurde zwar in der Modellrechnung angesetzt, ist jedoch<br />

in der Realität noch nicht nachgewiesen. Sie ermöglicht – besonders<br />

auf langen Strecken – eine technisch „schlanke“ Verkürzung der Umlaufzeiten.<br />

Mit 120 km/h schnellen Containerzügen könnte sogar eine theoretische<br />

Transportgeschwindigkeit von 95 km/h erreicht werden, wobei allerdings<br />

die Energiekosten um bis zu 50 Prozent ansteigen könnten. Die<br />

möglichen Einsparungen werden jedoch erheblich geschmälert, wenn<br />

nicht sogar ins Gegenteil verkehrt durch die um 65 Prozent erhöhten Trassenkosten.<br />

5. In einem reinen „Schienengüterverkehr-Netz“ gemäß einer <strong>im</strong> Hause der<br />

DB AG Mitte der 1990er Jahre entwickelten Netzstrategie „Netz 21“ 156<br />

könnten die Güterzüge diese erhöhten Transportgeschwindigkeiten zum<br />

Vorteil der gesamten Wirtschaft erzielen, ohne dafür „Vorzugstrassen“ bezahlen<br />

zu müssen. Deshalb ist die Schaffung dieses Netzes überfällig.<br />

6. Die Betriebszeiten von Lade- und Löschanlagen hängen häufig vom Lärm<br />

ab, den sie in die Nachbarschaft emittieren. Schallschutzmaßnahmen o-<br />

der leisere Umschlagverfahren können gegebenenfalls entscheidend<br />

dazu beitragen, die Umlaufzeit um 1 Tag zu verkürzen.<br />

7. Andere Umschlagverfahren können die Umlaufzeit ebenfalls verkürzen.<br />

Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, teurere Fahrzeuge einzusetzen,<br />

wenn <strong>im</strong> Gegenzug eine ganze Wagen-Garnitur eingespart wird.<br />

8. Rangierbewegungen sind stets zeitaufwendig und kosten mitunter zusätzliche<br />

Gleisanlagen. Im Ganzzugverkehr sollten <strong>des</strong>halb Zugauflösung und<br />

-bildung sowie Sägebewegungen möglichst vermieden werden. Idealtypisch<br />

ist eine Umschlaganlage bestehend aus einem zuglangen Einfahr-<br />

156<br />

Vgl. zu diesem nicht realisierten Strategiekonzept <strong>im</strong> Detail Klaus-Dieter Streit, und Lukas<br />

Partzsch: „Netz 21“ – die künftige Netzstrategie der Deutschen Bahn, in: Eisenbahntechnische<br />

Rundschau, 09/1996, S.525-528. Eckart Fricke: Netz 21 – Konzeption für die Zukunft, in: Der Eisenbahningenieur,<br />

01/2001, S.11-12. Eckart Fricke: Netz 21 - Mit neuer Strategie ins nächste Jahrtausend,<br />

in: Der Eisenbahningenieur, 01/2000, S.10-13.

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