28.02.2014 Aufrufe

Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 148<br />

5.4 Zukünftige Produktionsstrukturen <strong>im</strong> Schienengüterverkehr<br />

In diesem Abschnitt werden einige grundsätzliche Überlegungen dazu angestellt, unter<br />

welchen Randbedingungen sich der Schienengüterverkehr zukünftig entwickeln<br />

wird. Fragen <strong>des</strong> Betriebs stehen dabei <strong>im</strong> Vordergrund. Die Ausführungen beschränken<br />

sich auf die wesentlichen Grundzüge, Interessierte finden bei Bedarf <strong>im</strong> Anhang<br />

hierzu weitere Details.<br />

5.4.1 Vorbemerkung<br />

Da Güterverkehr stets „nur“ als ein aus dem Produktionsbereich abgeleitetes Geschäft<br />

zu verstehen ist, erscheint es notwendig, die Perspektiven der Branche Schienengüterverkehr<br />

in Bezug auf mögliche Randbindungen zu diskutieren, insbesondere<br />

auch <strong>im</strong> Hinblick auf wesentliche Trends der marit<strong>im</strong>en und Hinterlandlogistik.<br />

- Eine wesentliche Prämisse bildet die Schieneninfrastruktur. Umfang und Zustand<br />

<strong>des</strong> Netzes definieren Qualitäten und Quantitäten der auf ihr herstellbaren Dienstleistungen<br />

(Produkte). Der Zustand <strong>des</strong> Netzes hat sich allgemein nach Einschätzung<br />

faktisch aller Beobachter in den letzten Jahren nicht verbessert. Zu den Ursachen<br />

zählen u.a. die fortgesetzt (zu) niedrigen Investitionen in den Erhalt <strong>des</strong><br />

Netzes seitens <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> respektive der DB AG sowie eine Netzpolitik, die vorbei<br />

am Bedarf der Märkte von Rückbau und Verschlankung geprägt ist und zusammenfällt<br />

mit einer steigenden Nachfrage. Insbesondere <strong>im</strong> Güterverkehr existiert<br />

hier eine starke Aufwärtsdynamik, aber auch <strong>im</strong> Nahverkehr n<strong>im</strong>mt die Nachfrage<br />

nach Trassen zu.<br />

- Der Netzausbau wird zunehmend auch <strong>im</strong> gesellschaftlichen Kontext gewürdigt.<br />

Wachsende Verkehrsaufkommen, zunehmende Verdichtung in den Wohngebieten<br />

und ein gestiegenes Umwelt- und Umfeldbewusstsein führen zu einer deutlichen<br />

Verschiebung <strong>des</strong> Kräfteverhältnisses zwischen Planungsträgern und „Gesellschaft“.<br />

Folge: Infrastrukturinvestitionen aller Verkehrsträger – insbesondere<br />

jedoch <strong>des</strong> Schienenverkehrs – geraten regelmäßig in den Fokus eines Mitbest<strong>im</strong>mungsanspruchs<br />

betroffener Anwohner und von Verbänden.<br />

o Infrastrukturnutzung: Steigende Forderungen der Transportmärkte lassen sich<br />

investiv oder mittels einer „intelligenteren“ Nutzung der vorhandenen Infrastruktur<br />

beantworten. Dem Aspekt der ergo effizienteren Nutzung wird aus zeitlichen<br />

und finanziellen Gründen mehr Aufmerksamkeit als bisher zuzubilligen sein:<br />

o Welche ökonomischen Anreize sind zukünftig gesetzt, um bei min<strong>im</strong>alen Investitionen<br />

den „Durchsatz“ (Verkehr) bei „angemessener“ Qualität zu max<strong>im</strong>ieren?<br />

o Wie werden die Entgelte <strong>zur</strong> Netznutzung zukünftig reguliert?<br />

- Umweltschutz: Die Verkehrsbranche ist Emittent von Lärm und Abgasen und hat<br />

einen erheblichen Flächenbedarf. Insbesondere das Thema „Lärm“ hat die ansonsten<br />

vergleichsweise umweltfreundliche Branche Schienengüterverkehr „<strong>im</strong> Griff“.<br />

Sein „Lärmbonus“ kann als faktisch gefallen betrachtet werden, zeitlich begrenzte<br />

Fahrverbote oder Geschwindigkeitsreduzierungen, die aus anderen Verkehrsbereichen<br />

bereits bekannt sind, werden auch <strong>im</strong> Kontext der „Schiene“ diskutiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!