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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 47<br />

Anteil an der Gesamt-Dienstleistung zu opt<strong>im</strong>ieren. Am Ende gibt es eine Summe<br />

von Subopt<strong>im</strong>a, die aber i.d.R. kein Gesamt-Opt<strong>im</strong>um sind.<br />

Ein solches jedoch gilt (nicht nur in Bezug auf den Standort Bremen beziehungsweise<br />

Bremerhaven) es zu finden, soll der intermodale Wettbewerb durch eine möglichst<br />

hohe Effizienz <strong>des</strong> Sektors Schienenverkehr erreicht werden. Hiervon wiederum würden<br />

auch die Bremischen Häfen durch ein entsprechend leistungsfähiges und differenziertes<br />

Netz von Hinterlandverbindungen profitieren.<br />

Drei Grundarten von Güterzügen / Produktionsverfahren sind zu unterscheiden:<br />

- Der Ganzzug befördert Massengüter in stets gleicher Komposition für einen einzigen<br />

Auftraggeber zwischen wenigen festgelegten Orten. Die Ladung der Züge ist<br />

typischerweise unpaarig (keine Rückladung).<br />

- Der Logistik- oder Wagengruppenzug befördert - z.T. in wechselnder Zusammensetzung<br />

und für unterschiedliche Auftraggeber - unterschiedliche Güter zwischen<br />

wenigen festgelegten Orten (Terminals, Produktionsstätten, Firmenläger). Die Züge<br />

fahren i.d.R. ganzjährig nach festem Fahrplan. Die Ladung der Züge ist annähernd<br />

paarig.<br />

- Der Frachtenzug befördert in Einzelwagen- oder Wagengruppenverkehr in wechselnder<br />

Zusammensetzung und für unterschiedliche Auftraggeber unterschiedliche<br />

Güter. Für „Standard“-Wagen besteht die Chance auf Rückladung.<br />

Für den Hinterlandverkehr der Bremischen Häfen sind de facto vor allem die Ganzbzw.<br />

Logistikzüge interessant. 29 Damit werden vor allem Kfz und Container befördert.<br />

Einzelwagenverkehre sind zwar faktisch möglich, angeboten sie werden aber nur von<br />

Tochterunternehmen der DB AG, sie bilden mittlerweile die Ausnahme.<br />

3.3.3 Neue „Spielregeln“ in Deutschland mit der „Bahnreform“<br />

Mit der „Bahnreform“ 1994 erfuhr die gesamte Schienenverkehrsbranche einen Paradigmenwechsel.<br />

Der „Versorgungsgedanke“ seitens <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, der die Branche<br />

in Westdeutschland zu Zeiten der Deutschen Bun<strong>des</strong>bahn, sie hatte „wie“ und nicht<br />

„als“ ein Unternehmen zu agieren, best<strong>im</strong>mt hat, trat <strong>zur</strong>ück hinter das neue Dogma<br />

von mehr „Eigenwirtschaftlichkeit“ <strong>im</strong> Bahnverkehr. Mit dem damit verbundenen Ziel<br />

einer Marktöffnung („Wettbewerb auf der Schiene“) haben sich auch die Bedingungen<br />

der Hinterlandanbindung <strong>des</strong> Standorts Bremen verändert:<br />

- Schaffung eines integrierten Bahnkonzerns Deutsche Bahn AG.<br />

- Diskr<strong>im</strong>inierungsfreie Öffnung <strong>des</strong> Infrastrukturzugangs (Gleisnetz, Zugbildungsanlagen,<br />

Bahnhöfe, Energieversorgung) für alle Netzzugangsberechtigten.<br />

- Etablierung privater Güterbahnen neben DB Schenker Rail.<br />

- Effizienzsteigerung der Bahnproduktion. Die Laufleistung der Lokomotiven erreicht<br />

in der Spitze bis zu 300.000 km.<br />

29<br />

Nach Definition verkehrt ein Ganzzug <strong>im</strong> festen Zugverband zwischen den Gleisanschlüssen von<br />

Versand- und Empfangsort und hat nur einen Frachtbrief. Insofern ist hierunter zumeist eher Direktzüge<br />

(da mehrere Kunden vorhanden) zu verstehen.

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