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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 125<br />

Kunde Bremerhavens nach Auskunft der Interviewpartner vertraglich langfristig<br />

an den Standort Bremerhaven gebunden ist.<br />

2. Das Thema Infrastruktur wird in mehreren Zusammenhängen adressiert und<br />

nicht nur in Bezug auf den Verkehrsträger Schiene. Insgesamt betreffen über<br />

26 Prozent der Nennungen die Infrastruktur:<br />

a. die ungeklärte Weiterentwicklung der Infrastruktur (Weser),<br />

b. Kapazitätsengpässe <strong>im</strong> Schienennetz oder bei den Hinterlandterminals 99<br />

usw.<br />

Der gesamte Zugverkehr von/nach Bremerhaven ist durch den Bahnknoten<br />

Bremen (Hbf) zu führen. Nach dem Verständnis der Berater gab es zu diesem<br />

Problem in den Interviews einen „common sense“, auch wenn sich dies in den<br />

Aussagen der Interviewpartner unterschiedlich niederschlägt. Notwendig wäre<br />

es, Infrastrukturplanungen für den Knoten Bremen einschließlich einer Umfahrung<br />

<strong>des</strong> Knotens vorzusehen. Aus Kapazitätsgründen und in Bezug auf die<br />

bereits ohnehin existenten Lärmlasten wird eine Bypass-Lösung innerhalb <strong>des</strong><br />

verdichteten Stadtgebiets für problematisch erachtet.<br />

3. Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass sich der Wettbewerb der<br />

europäischen Seehäfen voraussichtlich weiter verschärfen wird. Hierfür wird <strong>im</strong><br />

Wesentlichen das Agieren <strong>des</strong> führenden Hafens Rotterdam verantwortlich gemacht.<br />

Geführt wird dieser Wettbewerb größtenteils über das Kriterium „Kosten“<br />

(bei ansonsten vergleichbarer Qualität). Dazu einige Beispiele:<br />

a. Beispiel Terminalproduktivität: Wesentliche Voraussetzung für einen kostengetriebenen<br />

Wettbewerb ist höchste Kosteneffizienz <strong>im</strong> eigenen Einflussbereich.<br />

Auf den neuen Terminals wird daher verstärkt auf Automatisierung<br />

gesetzt. So soll das APM-Terminal auf der Maasvlakte 2 weltweit<br />

das Terminal mit dem größten Automatisierungsgrad werden. Dies<br />

gilt z. B. für den geplanten Einsatz batteriegetriebener Lift-AGVs und unbemannt<br />

operierender Containerbrücken. Die Trolleys sollen über Joysticks<br />

aus einem Kontrollzentrum heraus gesteuert werden. Je Containerbrücke<br />

sollen damit 40-45 Moves je Stunde erreicht werden. Der Produktivitätszuwachs<br />

„von bis zu 50 Prozent“ wird angegeben. 100 Dieser Wert<br />

erscheint in Bezug auf moderne Terminals wie in Hamburg (CTA Containerterminal<br />

Altenwerder oder CTB Containerterminal Burchardkai „neu“)<br />

99<br />

Ein besonderer Risikoaspekt, der das Potenzial hat, auf Bremen/Bremerhaven unmittelbar Rückwirkungen<br />

zu haben, und auch während der Interviewsequenz gegenüber den Beratern als solcher<br />

ausdrücklich adressiert worden war, betrifft die derzeit in Abst<strong>im</strong>mung befindliche sogenannte „Verordnung<br />

über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ (VAwS). Trotz faktisch<br />

kaum bekannter Schadensfälle sieht ein neuer Entwurf dieser Verordnung vor, dass die Terminalflächen<br />

kompletten flüssigkeitsdicht hergerichtet werden müssten. Dies gilt auch für alle älteren<br />

Umschlaganlagen. Es werden Aussagen zitiert, dass hierdurch Umrüstkosten in Höhe von durchschnittlich<br />

20 Mio. Euro je Terminal anfallen würden. Die neuen Regelungen der genannten Verordnung<br />

sollen voraussichtlich noch 2013 in Kraft treten. Vgl. Industrie- und Handelskammer Bremerhaven,<br />

Handelskammer Bremen: Jahresbericht 2012, S.11. Link: http://www.bremerhaven.ihk.de/file-admin/ihk_daten/02_<br />

standortpolitik/dateien/Jahresberichte/jahresbericht_12_wirtsch.pdf<br />

(24.04.2013). O.V.: Geplante Bun<strong>des</strong>anlagenverordnung verunsichert KV-Branche, in:<br />

Bahn-Report, 03-2013, S.11.<br />

100<br />

Vgl. Sebastian Re<strong>im</strong>ann, Carrier auf Konsolidierungskurs, in: DVZ, 26.04.2013, S.3.

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