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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 30<br />

Um die erhebliche Bedeutung eines Themas „<strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong><br />

<strong>im</strong> Großraum Bremen“ zutreffend einschätzen zu können, bedarf es zunächst<br />

einer detaillierten Betrachtung, welche Verkehrsart – Güter- und/oder Personenverkehr<br />

– die Infrastruktur dieses Bahnknotens in Anspruch n<strong>im</strong>mt. Wesentliche Nachfrager<br />

nach Trassen sind der Schienengüterverkehr, der Personennahverkehr sowie<br />

der Personenfernverkehr. Der Schienengüterverkehr wird maßgeblich beeinflusst<br />

durch die Entwicklung <strong>des</strong> Güterumschlags beziehungsweise <strong>des</strong> seeseitigen Verkehrsgeschehens.<br />

Der Personennahverkehr fußt auf den von den Bun<strong>des</strong>ländern<br />

Bremen und Niedersachsen bestellten und mit Bun<strong>des</strong>mitteln („Regionalisierungsmittel“)<br />

finanzierten Verkehren. Der Personenfernverkehr ist <strong>im</strong> Prinzip eigenwirtschaftlich<br />

durchzuführen.<br />

Aus der Addition der Kapazitätsbedarfe von Güterverkehr (pr<strong>im</strong>är Seehafenhinterlandverkehr)<br />

und Personenverkehr (pr<strong>im</strong>är Schienenpersonennahverkehr) bzw. der<br />

jeweiligen Anteile an der Nutzung <strong>des</strong> Bahnknotens ergibt sich die kapazitive Belastung<br />

<strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen insgesamt.<br />

Die Seehäfen Bremen und Bremerhaven zählen zu den wichtigsten Außenhandelsdrehscheiben<br />

Deutschlands beziehungsweise Europas. Der Logistiksektor beider<br />

Standorte hat in der Vergangenheit einen insbesondere auch <strong>im</strong> Vergleich zu anderen<br />

Branchen beachtlichen Aufstieg genommen. Hierauf wird <strong>im</strong> Folgenden noch einzugehen<br />

sein.<br />

Gleiches gilt <strong>im</strong> Prinzip vor allem für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), der<br />

auf der Basis der vom Land Bremen in den letzten Jahren durchgeführten Ausschreibungen<br />

(u.a. „Hanse-Netz“) und Vergaben erheblich ausgeweitet worden ist und voraussichtlich<br />

auch weiterhin anwachsen wird angesichts <strong>des</strong> fortbestehenden Verbesserungsbedarfs.<br />

Zu berücksichtigen ist, dass der Hinterlandverkehr <strong>des</strong> Jade-Weser-Ports<br />

(Wilhelmshaven) ebenfalls betrieblich über den Knoten Bremen abgewickelt<br />

werden soll. Derartige Entscheidungen werden - zumin<strong>des</strong>t perspektivisch - die<br />

Engpasssituation in Bremen (insbes. in Bremen Hbf) zusätzlich verschärfen und damit<br />

die Wettbewerbsposition <strong>des</strong> Seehafens Bremerhaven beeinträchtigen (Trassenkonflikte<br />

<strong>im</strong> Knoten Bremen).<br />

In Zeiten ausreichender seeseitiger Umschlagkapazitäten in den Seehäfen Europas<br />

gewinnen Fähigkeiten dieser Hafenstandorte an Bedeutung, die nicht unmittelbar nur<br />

dem marit<strong>im</strong>en Bereich zuzuordnen sind. Um dauerhaft und erfolgreich <strong>im</strong> existierenden<br />

scharfen Wettbewerb zwischen den europäischen Seehäfen bestehen zu können,<br />

bedarf es <strong>im</strong> Besonderen einer leistungsfähigen Anbindung dieser Standorte an<br />

ihr Hinterland.<br />

Historisch bedingt bestanden insbesondere be<strong>im</strong> umweltfreundlichen und kostengünstigen<br />

Verkehrsträger Schiene Ende <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts zunächst gewisse Kapazitätsreserven.<br />

Diese sind jedoch faktisch aufgebraucht, da der Verkehrsträger<br />

„Schiene“ auch und insbesondere <strong>im</strong> Hinterlandverkehr sein großes Leistungspotenzial<br />

bewiesen hat. Hierzu trug auch bei, dass der Schienenverkehr liberalisiert worden<br />

ist, d.h., seit 1994 konnten sich private und andere Güterbahnen <strong>im</strong> Wettbewerb erfolgreich<br />

beweisen.

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