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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 209<br />

Als Beförderungsmittel für Container kommen Güterwaggons der Bauarten „K(a)g“,<br />

„Rg“ und „S(a)(d)g“ zum Einsatz. Der 26,4 m lange „Sag 80“ entwickelt sich allmählich<br />

zum Standard-Wagen, da er <strong>im</strong> Verkehr die höchste Ladungsdichte und den geringsten<br />

Luftwiderstand ermöglicht und inzwischen bei 20 t Achslast 170 auch für 120 km/h<br />

zugelassen ist. 171 Nachstehende Tabelle verdeutlicht exemplarisch, wie unterschiedlich<br />

die Effizienz der Zugproduktion organisiert werden kann. Allein das technische<br />

Layout <strong>des</strong> Zuges eröffnet hier bereits Unterschiede in der Größenordnung von<br />

~20 Prozent. 172<br />

Tabelle 17<br />

Zugparameter <strong>im</strong> Containerverkehr auf der Schiene<br />

Zuglänge Waggons TEU/Zug Nettogewicht Bruttogewicht<br />

600 m 22 88 TEU 2.070 t 2.970 t<br />

750 m 27 108 TEU 2.540 t 3.650 t<br />

700 m / 120 km/h 25 100 TEU 1.975 t 3.000 t<br />

Quelle: Projekt.<br />

Züge der beschriebenen Art sind mit 4achsigen Drehstrom-Lokomotiven selbst in der<br />

Ebene nicht überall fahrbar, wenn sie voll ausgelastet werden. Auf den Mittelgebirgsstrecken<br />

(einschließlich der NBS Hannover – Würzburg 173 ) wird stets Vorspann benötigt.<br />

Auch wenn die Züge nur zu 80 Prozent ausgelastet sind und beispielsweise<br />

nur 10 Nt/TEU Ladung transportiert werden, wird es auf den Mittelgebirgsrampen mit<br />

der Einzelbespannung kritisch (u.a. Geschwindigkeitsreduzierung oder Teilabladung<br />

der Züge notwendig erweisen). 174<br />

170<br />

Das entspricht einem Ladegewicht von 92,5 t oder ~ 79 Nt (Ladung in den Containern).<br />

171<br />

Im Trailer-Verkehr n<strong>im</strong>mt diese Stellung der Sadg ein, der jedoch wesentlich weniger Netto-Ladung<br />

je Zug-Meter aufnehmen kann.<br />

172<br />

Aus der Interviewsequenz wurde deutlich, dass „das Geld mit dem letzten Container“ verdient werden<br />

würde aufgrund der hohen Fixkostenintensität. Berücksichtigt man in diesem Zusammenhang,<br />

dass die Containerzüge lt. offizieller Statistik <strong>im</strong> Durchschnitt eine Länge von etwa 625 m haben,<br />

wird deutlich, wie schwierig es für die Operateure derzeit ist, unter den aktuellen Rahmenbedingungen<br />

mit ausreichender Profitabilität zu arbeiten. Von der Erfüllung <strong>des</strong> Kriteriums Eigenwirtschaftlichkeit<br />

hängt die Dichte <strong>des</strong> Netzwerkes <strong>des</strong> Seehafenhinterlandverkehrs Bremens beziehungsweise<br />

Bremerhavens jedoch maßgeblich ab.<br />

173<br />

Auf der in Bau befindlichen NBS Erfurt – Nürnberg werden sie wegen der starken Steigungen auch<br />

mit Vorspannlokomotive nicht (!) zu fahren sein.<br />

174<br />

Die mittlere Beladung <strong>im</strong> Überseeverkehr liegt heute bereits bei etwa 14 t. Tendenziell wird das<br />

Netto-Ladungsgewicht eher zunehmen, weil der Anteil (spezifisch schwerer) Halbzeuge an den Ladungen<br />

wachsen wird (veränderte internationale Arbeitsteilung).

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