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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 200<br />

diese Baumaßnahmen durch die Preissenkung be<strong>im</strong> Transport gerechtfertigt<br />

werden. Setzt man Investitionen von 100.000 Euro be<strong>im</strong> Verlader und 200.000<br />

Euro be<strong>im</strong> Empfänger an, ergeben sich Mehrkosten von nicht einmal 0,25<br />

Euro/Nt. Die Variante ist also die bessere Lösung; sie erfordert jedoch <strong>im</strong> Vorfeld<br />

ein gemeinsames Vorgehen von Versender, Empfänger und Eisenbahnverkehrsunternehmen.<br />

Beispiel 2<br />

Zwischen einem Seehafen und einem 820 km entfernten Binnenterminal sollen<br />

jährlich 20.000 TEU je Richtung gefahren werden. Das Seehafenterminal hat<br />

24/7-Betrieb, das Binnenterminal pflegt – wie üblich – am Wochenende der Ruhe.<br />

Es können also nur 5 Umläufe/KW gefahren werden. Der daraus resultierende<br />

„Wochenendstau“ <strong>im</strong> Hafen lässt nur eine durchschnittliche Auslastung<br />

der KLV-Züge von 70 Prozent zu. Die Züge erreichen eine durchschnittliche<br />

Bruttolast von 2.000 t und eine Länge von 750 m. Bei der Querung der Mittelgebirge<br />

müssen sie i.d.R. Vorspann nehmen. Zwischen Strecke und Terminal<br />

befinden sich „Übergabebahnhöfe“, in denen die Züge beginnen und enden.<br />

Selbst bei schnellstmöglicher Abfertigung ergeben sich Umlaufzeiten von 53 h,<br />

so dass ein Umlauf 3 Tage dauert.<br />

In einer 1. Variante wird die Umlaufzeit verkürzt, indem der Hauptlauf durch<br />

Bestellung einer Vorzugstrasse mit 80 km/h durchgeführt wird. Der Umlauf dauert<br />

nun nur noch 2 Tage. Der höhere Trassenpreis wird durch die Ersparnisse<br />

bei den Waggons, den Loks und den Lokführern um gut 10 Euro/TEU überkompensiert.<br />

Dazu kommt eine verbesserte Beförderungsqualität durch die kürzere<br />

Transportzeit.<br />

In einer 2. Variante wird ein anderes Binnenterminal angefahren. Es ist kleiner<br />

(kürzere Ladegleise, weniger und weniger Leistungsfähige Kräne), aber bezüglich<br />

der Betriebszeiten flexibel, so dass auch hier 24/7-Betrieb möglich ist. Infolge<strong>des</strong>sen<br />

steigt die Zugauslastung auf 80 Prozent. Die Züge sind nur noch<br />

450 m lang und wiegen 1.300 Brutto-Tonnen. Diese Leistung kann selbst von<br />

leichten elektrischen (Altbau-)Lokomotive über die Mittelgebirge gezogen werden.<br />

Es wird ferner angesetzt, dass sich sowohl das Seehafen- als auch das<br />

Binnenterminal bereit erklärt haben, die Spitzen ihrer Ladegleise zu überspannen<br />

und das fertig Stellen der Züge in diesen zuzulassen, so dass die Züge<br />

direkt aus den Ladeanlagen ausfahren können. Dadurch sinkt die Umlaufzeit<br />

auf unter 48 h, und es ist ein zweitägiger Umlauf möglich. Als Folge der vorstehenden<br />

Maßnahmen sinken die Kosten der Waggon-Vorhaltung massiv. Die<br />

Kosten für Zugförderung und Trasse steigen zwar deutlich an, werden jedoch<br />

von den eingesparten Vorspann-Kosten überkompensiert. Wegen der besseren<br />

Auslastung sinken zudem die Energiekosten. Insgesamt sinken die Transportkosten<br />

um etwa 25 Euro/TEU. Dazu kommt eine verkürzte Transportzeit<br />

über das Wochenende und eine geringerer Bedarf an Stauraum auf dem Yard.<br />

In einer 3. Variante wird die Variante 2 mit 80 km/h Transportgeschwindigkeit<br />

betrachtet. Dies bringt zwar noch Ersparnisse bei den Kosten von Lokomotive

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