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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 213<br />

keine „angemessenen“ Reaktionen der Branche <strong>zur</strong> Lösung <strong>des</strong> Lärmproblems gab,<br />

vielfach unter Verweis entstehender und wirtschaftlich nicht tragbarer Kosten für die<br />

Flottenumrüstung und Infrastrukturanpassungen, stehen erkannte Marktpotenziale<br />

der Schiene de facto ebenso <strong>zur</strong> Disposition wie Investitionsprojekte <strong>zur</strong> Modernisierung<br />

oder <strong>zur</strong> Erweiterung von Schieneninfrastruktur. Ohne solche Ausbau- und Neubauprojekte<br />

wird eine ökologisch an sich sinnvolle Verlagerung von Verkehren auf<br />

die Schiene nicht erreicht werden können. Bereits <strong>im</strong> Status-quo ist davon auszugehen,<br />

dass die Verkehrsmärkte insgesamt so stark wachsen, dass der Schienenverkehr<br />

mit seinem nur bedingt bedarfsbezogenen Kapazitäts- respektive Infrastrukturangebot<br />

seinen Marktanteil 180 voraussichtlich kaum mehr wird steigern können. 181<br />

Vergleicht man in diesem Kontext die Modernitätsgrade der Infrastruktur der Verkehrsträger<br />

(nachfolgende Abbildung), 182 rangiert „Schiene“ bisher unter Durchschnitt,<br />

eine wenig günstige Randbedingung für mehr Markterfolg dieses Verkehrsträgers.<br />

Abbildung 98 Modernitätsgrade der Verkehrsinfrastrukturen in Deutschland 1950-<br />

2010<br />

Quelle: Verkehr in Zahlen. Berechnungen HTC.<br />

Erst nach der „Wende“ 1989 wird der erhebliche Rückstand bei der Schieneninfrastruktur<br />

von Deutscher Bun<strong>des</strong>- und insbesondere Deutscher Reichsbahn zum An-<br />

180<br />

In der 2011 veröffentlichten Überprüfung <strong>des</strong> Bedarfsplans für die Bun<strong>des</strong>schienenwege kommen<br />

die Gutachter sogar zu dem Schluss, dass der Marktanteil <strong>des</strong> Schienengüterverkehrs bereits bis<br />

2025 <strong>zur</strong>ückgehen wird. Vgl. BVU, ITP, Intraplan, Überprüfung <strong>des</strong> Bedarfsplans für die Bun<strong>des</strong>schienenwege,<br />

Freiburg – München 2011, S.4-9. Link: http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/59400/publicationFile/31198/schlussbericht-schienen-de.pdf<br />

(12.05.2013).<br />

181<br />

Bereits 2007, dem Veröffentlichungszeitpunkt der Verkehrsprognose für das Jahr 2050, war der<br />

Marktanteil der Schiene <strong>im</strong> intermodalen Vergleich fast so groß wie für 2050 erwartet, die tatsächliche<br />

übertraf damit die erwartete Marktdynamik deutlich. Vgl. Progtrans, Abschätzung der langfristigen<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Güterverkehrs in Deutschland bis 2050, <strong>im</strong> Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Basel 2007. Link: http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/30886/publicationFile/<br />

(11.05.2013).<br />

182<br />

Modernitätsgrad: Begriff aus der Investitionsrechnung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.<br />

Unterschieden wird in Brutto- und Nettoanlagevermögen. Das Verhältnis von Netto- zu Bruttoanlagevermögen<br />

wird als Modernitätsgrad bezeichnet. Dieses Maß drückt aus, wie viel Prozent <strong>des</strong><br />

Vermögens noch nicht abgeschrieben sind. Die Kennziffer gibt damit Auskunft über den sektorspezifischen<br />

Alterungsprozess <strong>des</strong> Anlagevermögens.

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