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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 223<br />

Spitzen der Ladegleise überspannt werden, können die Züge direkt aus den Ladegleisen<br />

ausfahren. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Terminal – wie in<br />

Häfen üblich – nur einseitig an das Bahnnetz angeschlossen ist.<br />

Gleichwohl sollte die Vorstellgruppe ein zuglanges Ausziehgleis erhalten, um gegebenenfalls<br />

vor- oder nachrangieren zu können, z. B. zum Wagenausgleich zwischen<br />

den einzelnen Zugeinheiten oder zum Ausrangieren von Schadwagen.<br />

Durchfahrgleise erleichtern gegenüber den Stumpfgleisen in jedem Fall den Betrieb<br />

und erhöhen die Flexibilität. Sie kosten jedoch eine zusätzliche Weichenstraße einschließlich<br />

eines zuglangen Ausziehgleises. Alle Rangierfahrten in und aus den Ladegleisen<br />

können gezogen ausgeführt werden.<br />

Werden die Spitzen überspannt und lassen es die übrigen Verhältnisse zu, könnten<br />

die Züge sogar direkt von der Strecke kommend, mit Schwung in ein Ladegleis einfahren<br />

und dort betrieblich ihre Zugfahrt beenden. Die Zuglokomotive könnte umlaufen<br />

und sich für die Rückfahrt vor den Zug setzen (angesichts der kurzen Bearbeitungszeiten<br />

lohnt sich eine Zwischenabstellung der Lok nicht) und dort betrieblich ihre<br />

Zugfahrt beginnen. Eine Vorstellgruppe wäre zum Abpuffern von Unregelmäßigkeiten<br />

(<strong>im</strong> Netz, in der Ladeanlage und bei den Fahrzeugen z. B. Lokschaden, Aussortieren<br />

von Schadwagen) dennoch notwendig.<br />

Geht man von einer Lastspieldauer von 3 Minuten und einem Anteil von 100 Prozent<br />

20‘-Container aus, schafft ein Brückenkran 2 x 20 TEU/h, d.h. ein Zug mit 25 Sag-<br />

Wagen (entspricht 700 m Zuglänge) wäre in 5 h vollständig gelöscht und wieder beladen.<br />

Geht man von einer Lastspieldauer von 4 Minuten und einem Anteil von<br />

50 Prozent 20‘-Container aus, schafft ein Brückenkran 2 x 15 Boxen/h, das bedeutet<br />

ebenfalls 20 TEU/h.<br />

Bei einer Umschlagmenge in 2025 lt. „Masterplan“ von rund 9,8 Mio. TEU 192 und einem<br />

Transshipment-Anteil von 45 Prozent würden rund 3,8 Mio. TEU auf den Hinterlandverkehr<br />

entfallen. Davon würden 1,7 Mio. TEU auf die Schiene entfallen. Werden<br />

die Terminals <strong>im</strong> 24/7-Betrieb gefahren, d.h. 50 KW/Jahr à 7 Tage = 350 d/a, dann<br />

sind Kapazitäten für durchschnittlich etwa fünf abzufertigende Zugpaare/h notwendig<br />

(inkl. Reserve, um Aufkommensschwankungen und Störungen <strong>im</strong> Hinterlandverkehr<br />

auffangen zu können). Rechnerisch würden etwa 18 Brückenkräne benötigt. Die lassen<br />

sich in der Praxis natürlich nicht über einem einzigen Terminal aufstellen, sondern<br />

würden z. B. auf 3 Terminals mit je 3 Gleisen und 6 Kränen aufgeteilt, die jeweils<br />

1 Zugpaar/h behandeln. Der Aufenthalt <strong>im</strong> Terminal würde sich auf < 3 h belaufen.<br />

Dazu kommen noch Lok-Umspannzeiten in den Vorstellgruppen. Die gesamte Aufenthaltszeit<br />

würde auf etwa 5 h je Zug abnehmen.<br />

Mit solchen Terminals könnte die Umlaufzeit von Containerzügen innerhalb Deutschlands<br />

auf 2 Tage begrenzt werden. Könnte man DB Netz dazu bewegen, solche Züge<br />

mit 90 km/h Transportgeschwindigkeit (120 km/h Höchstgeschwindigkeit) <strong>im</strong> Netz<br />

durchzubringen, könnten mit eintägigen Umläufen < 600 km Entfernung überwunden<br />

werden.<br />

192<br />

Lt. Masterplan sollen in 2025 fast doppelt so viele TEU umgeschlagen werden wie in 2010 nach<br />

offizieller Statistik 4,9 Mio. TEU). Für den Hinterlandverkehr werden 1,89 Mio. TEU angegeben,<br />

aus der dann 45 Prozent Bahnanteil = 0,85 Mio. TEU ableiten.

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