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Studie zur kapazitiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnetzes im ...

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Kapazitive <strong>Leistungsfähigkeit</strong> <strong>des</strong> <strong>Eisenbahnnetzes</strong> <strong>im</strong> Großraum Bremen 169<br />

6. ERGEBNISSE DES PROJEKTS<br />

6.1 Allgemeine Empfehlungen<br />

Auf der Basis der Projektergebnisse für das Jahr 2030 lassen sich erhebliche Marktpotenziale<br />

identifizieren für die Bereiche der marit<strong>im</strong>en Logistik und damit auch für<br />

den Hinterlandverkehr allgemein und hier <strong>im</strong> Besonderen für den Bereich Schiene.<br />

Die umschlagbezogenen Potenziale entsprechen in Teilen den Erwartungen aus der<br />

„Seeverkehrsprognose“ (2007), zum Teil gehen diese darüber hinaus. Die Prognose<br />

für den Containerumschlag wird praktisch erfüllt, der Bereich Pkw, der in der Seeverkehrsprognose<br />

unter Massengut subsummiert wurde, entwickelt sich „über Plan“.<br />

Bei insgesamt voraussichtlich hoher Volatilität wird unter anderem ein deutlicher Anstieg<br />

<strong>des</strong> Güterumschlags und damit auch <strong>des</strong> Hinterlandverkehrs erwartet. Die Erwartungen<br />

bezüglich <strong>des</strong> Themas Logistik und Güterverkehr für den Zeitpunkt 2030<br />

sind gleichwohl „verhaltener Natur“. So sind die <strong>im</strong> Rahmen der Interviews befragten<br />

Marktteilnehmer insgesamt der Ansicht, dass sich die Wachstumsdynamik der jüngeren<br />

Vergangenheit kaum wiederholen lässt. Dies geschieht auch mit Hinweis auf<br />

die <strong>im</strong> Rahmen dieser <strong>Studie</strong> grundsätzlich berücksichtigten strukturellen Änderungen<br />

in der weltweiten Containerlogistik.<br />

Werden die bereits zum heutigen Zeitpunkt für den Großraum Bremen erkennbaren<br />

verkehrlichen Veränderungen aggregiert, dann n<strong>im</strong>mt die Anzahl derjenigen Personen-<br />

und Güterzüge, die den Großraum Bremen („Knoten“) und seine wesentlichen<br />

Zulaufstrecken frequentieren, gegenüber heute mit rund 273.500 (2012) bis 2030 auf<br />

über 381.000 (+ 39 Prozent) zu. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem die erwarteten<br />

Zuwächse <strong>im</strong> Güterverkehr (+ 68 Prozent mehr Züge). Hier sind die für die Zukunft<br />

unterstellten intermodalen Zugewinne von Bedeutung. Für den Personennahverkehr<br />

wird von einem Anstieg von mehr als einem Viertel ausgegangen (+28 Prozent)<br />

aufgrund der beabsichtigten Angebotsverdichtung.<br />

Bislang bestehende „historisch“ bedingte Kapazitätsreserven auf der Hafeneisenbahn<br />

und ihren wesentlichen Zulaufstrecken sind heute faktisch erschöpft. Einerseits<br />

nahm hier das Verkehrsaufkommen in den letzten Jahren deutlich zu, andererseits<br />

wurde ein fortgesetzter Rückbau der Schieneninfrastruktur (Überholgleise, Kreuzungsweichen<br />

usw.) <strong>im</strong> Hinterland betrieben. Der Ausbau der bestehenden Infrastruktur<br />

<strong>im</strong> Großraum Bremen stellt somit einen bedeutenden Ansatzpunkt dar, die<br />

Entwicklungsperspektiven <strong>des</strong> Standorts zu sichern. Auf letztere wird an anderer<br />

Stelle <strong>im</strong> Detail eingegangen. Bei sich rasch entwickelnden Verkehrsmärkten und einer<br />

auf mittlere Sicht unveränderbarer Infrastrukturkapazität kommt der Effizienzsteigerung<br />

<strong>des</strong> Bahnbetriebs eine große Bedeutung zu. Anderenfalls ließen sich die für<br />

Bremen erkannten Marktpotenziale nicht in operatives Geschäft respektive sichere<br />

Arbeitsplätze umsetzen sowie entsprechende Steueraufkommen generieren. Der Effizienzsteigerung<br />

<strong>im</strong> Bahnbetrieb sind jedoch Grenzen gesetzt. Es ist in diesem Zusammenhang<br />

auf die ungleichgewichtigen Export- und Importströme via Bremerhaven<br />

hinzuweisen. Diesen Randbedingungen kann sich der Güterverkehr nicht entziehen.<br />

Insofern fällt der festgestellte Ausbaubedarf umso dringlicher aus.<br />

Die Dringlichkeit <strong>des</strong> Infrastrukturausbaus stellt sich sowohl aus operativer als auch<br />

aus übergeordneter Perspektive. Unter aktuellen Randbedingungen hat ein Ausfall

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